Unterwegs am "Banana pancake trail" - einmal durch Südostasien

Reisezeit: Januar - Mai 2015  |  von Nicole W

Chiang Mai - 25.03.2015 - ?. 0?.2015

Von Luxuszimmern, Privatkliniken und gratis Souvenirs

Nach der gesundheitlich bedingten Entscheidung die luxuriöse Flugvariante statt der 2 1/2 Tages-Bootsreise nach Chiang Mai zu nehmen, kam ich ausnahmsweise äußerst entspannt nach nur einer Stunde Flugzeit in der 'neuen' Stadt an. Meine Hoffnung, dass hier weniger los sein würde und ein Anstehen an der Immigration somit hinfällig wäre wurde jedoch bald enttäuscht. Auch hier lange Schlangen und 30 Minuten Warten würden es wohl werden...jaaaa, wenn da nicht der Familienjoker wäre! Noch immer mit Marsela und Daniel aus Deutschland mit 2jährigem Sohn unterwegs, konnte ich diesmal einen überaus positiven Nutzen daraus ziehen! Für den blonden Engel öffnen sich hier nämlich schon mal schnell eigene Familienschalter und als 'Nanny' muss ich doch natürlich auch mit - ab jetzt geb ich mich übrigens immer als Schwangere aus, für die gilt nämlich das Gleiche. Das Bauch-halten hab ich so im letzten Monat zumindest nicht sinnlos perfektioniert

Der Luxusjet

Der Luxusjet

Chiang Mai ist eine Stadt im Norden von Thailand, die ich schon 2009 besucht habe (und vielleicht hängt noch immer in irgendeinem Guesthouse mein Handtuch am Dach ). Diesmal ist der ungeplante Abstecher hierher ausschließlich der medizinischen Versorgung wegen, die auf westlichem Standard sein soll und mir deshalb 100 mal sympathischer ist als die in Laos, über die kein gutes Wort irgendwo zu lesen war. Am ersten Abend noch mit Hotelsuche und Rehydratation beschäftigt, machte ich mich erst am zweiten Tag auf ins Chiang Mai Ram Hospital, eine Privatklinik über die ich sowohl im Internet als auch 'auf der Straße' Gutes gehört hatte.

Die Luxussuite mit intaktem Boden und zwei Spiegeln, wer soll denn das alles nutzen?

Die Luxussuite mit intaktem Boden und zwei Spiegeln, wer soll denn das alles nutzen?

Da mein Luxushotelzimmer mit eigenem Bad, Balkon und Fernseher in einer ruhigen Seitenstraße um 11 Euro mein Sparsamkeits-Ego etwas ankratzt (aber dabei sooooo gemütlich ist ), laufe ich zu Fuß die 35 Minuten zur Klinik. Schon von Weitem ist der riesige Komplex zu sehen und kaum durch die Schiebetür, kommt auch schon eine Dame im Kostüm und fragt, wie man mir denn helfen könne. Das nenne ich mal Service! In Österreich muss man schon den Boden mit Körperflüssigkeiten besudeln, um so schnell Aufmerksamkeit von einer Krankenhausangestellten zu bekommen. In perfektem Englisch (besser als meines...*hüst*) wird die Anamnese aufgenommen, eine Akte angelegt und nachdem ich mich auch nach 3maligem erstaunten Nachfragen, wie lange meine Beschwerden denn bereits anhalten, nicht von einem Monat runterhandeln lasse, wird ziemlich schnell beschlossen, dass das ein Fall für den gastro-intestinalen Facharzt ist. Quasi an der Hand werde ich von einer Dame zur richtigen Station gebracht, wo auch schon die nächsten 5 Schwestern auf Arbeit, also mich, warten. Ab jetzt nur mehr Privatklinik für mich. Danke.

Chiang Mai Ram Hospital

Chiang Mai Ram Hospital

Das ist mal eine Notaufnahme...Man beachte die zahlreichen Schwestern an Schalter 2

Das ist mal eine Notaufnahme...Man beachte die zahlreichen Schwestern an Schalter 2

Bedauerlicherweise ist es auch in Privatkliniken so, dass Ärzte zu viel Arbeit haben und so werde ich gebeten, doch am Nachmittag wieder zu kommen, dann müsse ich nicht lange warten. Schnell noch eine Probe fürs Labor da gelassen und Mittagspause. Gut, dass ich gelaufen bin, denn hätte ich jedes mal auch nur 1 Dollar für die Fahrt bezahlt (und das ist ein optimistischer Preis...), dann wäre mein Ego wohl mit ordentlichen Rissen aus diesem Tag gegangen

Am Nachmittag wiedergekommen wurde ich erstmal vermessen, gewogen (3kg weniger...hach, wo denn bitte?) und alle Vitalparameter gründlichst bestimmt. Der gute Eindruck vom Vormittag verfestigte sich hiermit weiter. Nach einer Stunde Warten begleitete mich wieder eine Schwester zum Arzt, der mich mit perfektem Oxford-English begrüßte. Langsam bekomme ich das Gefühl, ich sollte nach meiner Rückkehr mal wieder an meinen Englischkenntnissen arbeiten...

Da wartet man viel lieber eine Stunde als im UKH - Plastiksessel...

Da wartet man viel lieber eine Stunde als im UKH - Plastiksessel...

Leider wurde in der am Vormittag abgegeben Probe nichts Auffälliges gefunden, weder Parasiten, Bakterien noch Protozoen feiern laut Labor in mir ihre Jahrhundertparty, leider, weil wenn man wüsste was da wäre, könnte man (zumindest meiner Meinung nach) besser dagegen behandeln. Mit guten Ratschlägen (kein Obst, keine Milchprodukte, kein Alkohol, am Besten 'Western food', nur sehr gut gekochtes Gemüse, nicht scharf...supereinfach in Asien wo alles kurz in einen Wok kommt und mit Chili abgeschmeckt wird...) und der Aussage, ich solle doch, wenn es nicht besser wird in einer Woche wiederkommen, dann macht er mehr Laboruntersuchungen und 'look in your stomach', schickte er mich Richtung Zahlstelle. In meinen Bauch schauen kann er übrigens schön ohne mich, auf das wart ich hier sicher nicht

Kassastelle und rechts daneben die Ausgabe der Pharmacy - alles unter einem Dach

Kassastelle und rechts daneben die Ausgabe der Pharmacy - alles unter einem Dach

Auch zum Kassier werde ich von einem Pfleger begleitet (nein, es ist nicht so groß, man würde das schon so auch finden, aber irgendwie muss man doch das ganze Personal begründen...) und nach Bezahlen der 3000er Rechnung (Baht Gott sei Dank - umgerechnet 86 Euro) wurde ich noch zur direkt daneben liegenden Medikamentenausgabe geschickt. Dort bekam ich erst mal einen kurzen Schrecken, als die Pharmazeutin das prallvoll gepackte Körbchen mit meinem Namen hervorzog - wer soll denn das alles schlucken?
Der gute Herr Doktor sah wohl die Nichtexistenz von allem in meiner Probe etwas pragmatischer und statt erst den zweiten und den dritten Test abzuwarten, bei dem man vermutlich etwas finden würde, verschrieb er mir vorsorglich mal gegen alles Mögliche das passende Mittelchen. In den nächsten Tagen werde ich also erstmal entwurmt, entprotozoo-t, mit Probiotika und noch mehr versorgt und warte jetzt, ob irgendwas davon auch anschlägt

Care-Paket - und weil meine Tasche nicht für so eine Kapazität ausgelegt ist, gab's noch eine gratis Tragetasche dazu,  ein Souvenir, das nicht jeder hat! (und auch noch gratis - fürs Ego )

Care-Paket - und weil meine Tasche nicht für so eine Kapazität ausgelegt ist, gab's noch eine gratis Tragetasche dazu, ein Souvenir, das nicht jeder hat! (und auch noch gratis - fürs Ego )

In der Zwischenzeit gibt es in Chiang Mai über 200 Tempel und in meinem Zimmer über 200 Fernsehprogramme und in knapp einer Woche werde ich hoffentlich meine Reise Richtung Puderzuckerstrände und Philippinen fortsetzen können - Daumen drücken!

Und damit euch in der Zwischenzeit nicht langweilig wird, gibt's mal zur Abwechslung ein paar Sonnenbilder

Nom nom...

Nom nom...

Fadenspiele in einem Tempel

Fadenspiele in einem Tempel

Silbertempel,  außergewöhnlich da üblicherweise mit reichlich Gold verziert wird (und man beachte die Farbe des Himmels - richtig blau! Mein Hals dankt

Silbertempel, außergewöhnlich da üblicherweise mit reichlich Gold verziert wird (und man beachte die Farbe des Himmels - richtig blau! Mein Hals dankt

Die wohl überladensten Geisterhäuschen in ganz Asien

Die wohl überladensten Geisterhäuschen in ganz Asien

Immer dem Kinderwagen hinterher

Immer dem Kinderwagen hinterher

Da konnte sich jemand nicht für eine Tierart entscheiden

Da konnte sich jemand nicht für eine Tierart entscheiden

Eine Urlaubsliebe muss doch immer sein - der kleine Dada <3  und Glocken machen sooooo viel Spaß!!

Eine Urlaubsliebe muss doch immer sein - der kleine Dada <3 und Glocken machen sooooo viel Spaß!!

Mom gibt's noch immer

Mom gibt's noch immer

Sonntagsgebet am Wat Doi Suthep, dem Bergtempel bei Chiang Mai

Sonntagsgebet am Wat Doi Suthep, dem Bergtempel bei Chiang Mai

Beerdigung auf Thailändisch - ein überdimensionaler Wagen wird von dutzenden Mönchen und noch mehr Menschen durch die Straßen gezoge.  Pech nur, dass die Konstruktion und die Telefonleitungen nicht ganz zusammenpassen...

Beerdigung auf Thailändisch - ein überdimensionaler Wagen wird von dutzenden Mönchen und noch mehr Menschen durch die Straßen gezoge. Pech nur, dass die Konstruktion und die Telefonleitungen nicht ganz zusammenpassen...

...aber wenn auch sonst nicht sehr vorbereitet, fährt hier der Kranwagen hinterher und die Konstruktion wird ruck zuck um zwei Etagen verkleinert...

...aber wenn auch sonst nicht sehr vorbereitet, fährt hier der Kranwagen hinterher und die Konstruktion wird ruck zuck um zwei Etagen verkleinert...

...und innerhalb von Minuten geht's ohne Spitze und mit Telefonkabel-in-die-Höhe-stemm-Stecken-Trägern weiter

...und innerhalb von Minuten geht's ohne Spitze und mit Telefonkabel-in-die-Höhe-stemm-Stecken-Trägern weiter

© Nicole W, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Jede große Reise beginnt mit einem ersten Schritt, das wusste schon Laotse. In diesem Sinne wird eine jahrelange Wunschvorstellung nun endlich doch noch Realität. Job gekündigt, Studium fertig (naja, so gut wie ;-)) , Auto verkauft - jetzt kann es losgehen.
Details:
Aufbruch: 29.01.2015
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 27.05.2015
Reiseziele: Vietnam
Kambodscha
Laos
Thailand
Malaysia
Philippinen
Indonesien
Der Autor
 
Nicole W berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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