Zur Kirschblüte nach Japan - oder - in Japan ist alles anders
Fahrt nach Hiroshima: Hiroshima - Gedenken an den Atombombenabwurf
Für Menschen meines Alters ist mit dem Namen Hiroshima der erste Kernwaffeneinsatz mit seinen entsetzlichen Folgen verbunden.
Natürlich stellt man sich die Frage, ob die Stadt auch heute noch strahlenbelastet ist.
Auf die Stadt wurde am Morgen des 6. August 1945 aus dem Bomber Enola Gay der USAAF die Atombombe Little Boy abgeworfen. Die Explosion in 600 Meter Höhe zerstörte um 8:15 Uhr Ortszeit ungefähr 80 % der bis dahin unbeschädigten Stadt. Bei diesem ersten Einsatz einer Kernwaffe in einem Krieg wurden schätzungsweise 90.000 Personen sofort getötet; an den Spätfolgen starben weitere 90.000 bis 166.000 Menschen. Die noch lebenden Opfer des Angriffs werden in Japan als „Hibakusha“ bezeichnet und leiden an den Folgen der Verstrahlung bis heute.
Da „Little Boy“ einige hundert Meter über der Stadt explodierte, wurden eventuelle Schäden durch radioaktiven Niederschlag gering gehalten; die meisten Strahlenschäden wirkten sich nur unmittelbar bei der Explosion aus. Die Strahlenbelastung ist gemäß Messungen heute nicht über dem Niveau der gewöhnlichen Hintergrundstrahlung durch natürliche Radioaktivität und somit nicht höher als in anderen Gebieten der Erde.
Frühstück um 8.00 Uhr – der Frühstücksraum ist eindeutig gemütlicher als der in Tokyo; dafür wird aber wird mehr Müll produziert, abgepackte Marmelade etc. Der Kaffee wird in Pappbechern gezogen. Besteck gibt es keins! Da haben es die Japaner doch viel einfacher.
Natürlich steht heute die Atombomben-Thematik im Vordergrund.
In einer unscheinbaren Straße unweit der Atombombenkuppel finden wir zunächst das Denkmal des Hypocenters.
An der Brücke zum Friedenspark marschieren wir zunächst zum Friedensdenkmal - der Atombombenkuppel. Wegen des englischen Ausdrucks 'Atomic Bomb Dome' wird das Denkmal oft fälschlicherweise auch mit Atombombendom bezeichnet. Abbildungen veranschaulichen das verheerende Geschehen und geben auch Fakten wider.
Im Dezember 1996 erklärte die UNESCO das Denkmal zum Weltkulturerbe mit der Begründung, dass es „nicht nur ein starkes Symbol der zerstörerischsten Kraft sei, die je von der Menschheit geschaffen wurde; es drücke zudem die Hoffnung auf Weltfrieden und der endgültigen Beseitigung aller Kernwaffen aus“.
Bild des Gebäudes vor der Zerstörung - es war die Commercial Exhibition Hall der Hiroshima Präfektur
Am Denkmal des überlebenden Mädchens Sadako bewundern wir die jährlich von Kindern hergestellten Kraniche. Sadako war zwei Jahre alt, als sie von den Strahlen der Bombe getroffen wurde. Mit 10 jahren erkrankte sie an Leukämie und wurde ins Rote-Kreutz-Krankenhaus aufgenommen. Mit den Schmerzen der Krankheit kämpfend, faltete sie viele Kraniche in der Hoffnung auf Gesundung. Sie verlor den achtmonatigem Kampf. Ihre Geschichte wurde zu einem Symbol der internationalen Friedensbewegung und des Widerstandes gegen den Atomkrieg.
Japanische Schüler bringen ihre Origami-Kraniche alljährlich zu Tausenden zum Sadako-Denkmal in Hiroshima
Vorbei am ‚ewigen’ Feuer geht es zum Bogen mit den Namen aller Verstorbenen. Die Liste wird jährlich mit den Namen der jetzt noch an den Folgen versterbenden Personen ergänzt.
Im Friedens- Museum sind dann eine Reihe aufwühlender Bilder und Gegenstände vom 6.August 1945 ausgestellt.
Ich lasse die Bilder unkommentiert stehen - die Auswirkungen von unvorstellbarer Hitze und zwei nacheinanderfolgenden Druckwellen unterschiedlicher Richtungen sprechen für sich.
Es gibt inzwsichen ein weiteres Mahnmal - die Peace Memorial Hall - unterirdisch mit einem 360°-Bild der zerstörten Stadt - die Atmosphäre ist bedrückend
Es ist schwer sich von den Bildern loszureißen und sozusagen umzuschalten auf das Hanami-Fest, das die Japaner und schließlich auch wir unter Kirschbäumen begehen wollen.
Aufbruch: | 25.03.2016 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 15.04.2016 |