Zur Kirschblüte nach Japan - oder - in Japan ist alles anders

Reisezeit: März / April 2016  |  von Herbert S.

Dies und Das sowie kurzes Fazit

Geld

Japan ist noch immer ein Barzahlungsland - aber entgegen den Beschreibungen in vielen Reiseführern gibt es mittlerweile zahlreiche ATM - überwiegend in Supermärkten - wie der amerikanischen 7-eleven-Kette - an denen man Bargeld 'ziehen' kann. Angeblich vorzugsweise mit der VISA-Karte.

Toiletten

In der Öffentlichkeit ist es keine Schwierighkeit eine Toilette zu finden - die meisten sind 'westliche' Toiletten - sie sind alle kostenlos und topsauber.
Interessanterweise gibt es in derartigen Toiletten Instruktionen zur Benutzung (siehe Foto): ich habe nachgefragt: es scheint notwendig zu sein, denn

'Bedienungsanleitung'

'Bedienungsanleitung'

die japanischen Toiletten sind 'verkehrt' herum - man hockt mit dem Gesicht zur Wand

japanische Toilette

japanische Toilette

Aber es gibt noch mehr darüber zu berichten: In den Hotels handelt es sich meist um 'high-tec'-Toiletten: angewärmte Sitzbrille, per Schaltpult kann ein warmer Waserstrahl ausgelöst werden - wahlweise 'vorne' oder 'hinten' und anschließend kann das Gebläse alles wieder trocknen.

Behinderte

Für Behinderte wird viel getan:
- bei Bussen und Bahnen ist der Ausstieg auf gleicher Ebene wie der Bahnsteig, man muß sich also nicht wie bei der Bundesbahn über zwei Stufen hinabhangeln.
- erhabene Linien und Punkte auf dem Boden sowie Blindenschrift an den Handläufen der Ubahnen leiten die Sehbehinderten -

selbst die Sitznummerierung im Zug ist in Blindenschrift ergänzt

selbst die Sitznummerierung im Zug ist in Blindenschrift ergänzt

Sicherheit

Zum Teil ist die Bahnsteigkante bei Ubahn und Bahn - vor allem aber beim Shinkansen - völlig geschlossen und wird erst geöffnet, wenn Ausstieg oder Einstieg erfolgen soll.

die Markierungen zum Einstieg stimmen exakt mit den Türen der nummerierten Waggons überein

die Markierungen zum Einstieg stimmen exakt mit den Türen der nummerierten Waggons überein

Strom/ Elektrizität

Wie in den USA hat Japan ein 110-Volt-Netz mit den ebenfalls aus den USA bekannten kleinen Steckern mit zwei kleinen parallelen Blechen.

die Überlandversorgung ist ähnlich abenteurlich wir in den USA

die Überlandversorgung ist ähnlich abenteurlich wir in den USA

kein Land für Raucher

Rauchen ist nahezu überall nicht gestattet. Man sieht (fast) nirgendwo Zigarrettenkippen auf dem Boden liegen - die bei uns verbreitete Unsitte auch den Straßenbelag mit Kaugummis zu 'befestigen', läßt sich nicht beobachten.

Bodenmarkierung - 'do not smoke while walking'

Bodenmarkierung - 'do not smoke while walking'

selbst auf dem Rummelplatz ist ein Raucherzelt aufgestellt

selbst auf dem Rummelplatz ist ein Raucherzelt aufgestellt

Stattdessen gibt es zahlreiche Dekor-Kanaldeckel

fotogene Kanaldeckel

fotogene Kanaldeckel

auch auch Hinweisschilder

auch auch Hinweisschilder

Erdbeben

Am letzten Tag unseres Aufenthaltes hören wir von einem schweren Erdbeben im Land. Näheres ist nur schwer zu erfahren - wie sich dann herausstellt und in den nächsten Tagen Ergänzungen konkretisieren, ist die südlichste der vier Hauptinseln Japans, Kyushu, seit Donnerstag von einer Serie von Erdstößen erschüttert worden. Das erste Beben traf die Stadt Kumamoto am Donnerstagabend mit einer Stärke von 6,5. Am frühen Samstagmorgen folgte ein Beben mit einer Stärke von 7,3. Dieses Beben gilt mittlerweile als das Hauptbeben. Drei weitere Nachbeben am Samstag entlang von Bruchlinien in der Erdkruste reichten bis zur Stadt Oita an der Westseite Kyushus und wurden mit Stärken 5,3 und 5,4 gemessen.

Fazit

Schon bei der Planung war unsd bewußt, dass die vielfach angebotenen 10-12 Tage-Reisen für das riesige Land zu kurz sind. Wenn man bedenkt, dass im Prinzip zwei volle Tage mit den 12-stündigen Flügen abzuziehen sind, dann muß man auf jeden Fall länger bleiben. Dies hat sich unserer Meinung nach voll bestätigt. Auch die Entscheidung ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, halte ich für richtig, auch wenn man z.T. erhebliche Strecken laufen muß. Man lernt das Alltagsleben der Japaner mit Sicherheit besser kennen. Die Organisation von Hotels und Fahrkarten
ließe sich sicherlich auch selbständig bewältigen, aber die Kenntnisse des Japaners Shoj Koyama schaffen dies mit erheblicher Zeitersparnis und zusätzlich auch den Einbau von Abwechslung ( Stadt und Land ) ins Programm.
Eine perfekte Organisation hat uns ermöglicht, den Fokus auf die Reiseeindrücke von Land und Leute zu lenken.

© Herbert S., 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unser langehegter Wunsch wird wahr. Nach langen Recherchen wählen wir den unbequemen Weg - nicht mit dem Touristenbus, sondern mit Zug, Linienbus, Ubahn und zu Fuß. Dafür aber teilorganisiert.
Details:
Aufbruch: 25.03.2016
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 15.04.2016
Reiseziele: Japan
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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