Zur Kirschblüte nach Japan - oder - in Japan ist alles anders
nach Takamatsu: Ritsurin-köen Park
Die Rückfahrt beenden wir 3 Stationen früher, da der noch anvisierte Ritsuin-Park nur 600 m westlich dieser Station liegt. Wer schon den Shukkeien-Park in Hiroshima besucht hat, ist von diesem noch weit mehr überwältigt. Man kann sich spielend 2-3 Stunden dort aufhalten. Gottseidank kann man heutzutage Fotos zu Hause auch wieder löschen! Zurückhalten kann man sich bei den Fotomotiven nicht.
Der Ritsurin Park, der unter den als besonderes Kulturdenkmal des Landes ausgezeichneten Landschaftsgärten die größte Fläche besitzt, kombiniert auf raffinierte Weise 6 Teiche mit 13 künstlich angelegten Bergen vor dem dunklen Grün der Kiefern des Shiun Berges im Hintergrund.
Die Anlage gehört zur frühen Edo Zeit als für Feudalherrscher zum Spazieren und Genießen unterschiedlicher Szenerien derartige Gärten konzipiert wurden.
Der Ritsurin Park ist auch reich an Landschaftsbildern der jeweiligen Jahreszeit, der Pflaumen- und Kirschblühte im Frühling, der Schwertlilien und Lotos im Sommer, dem Ahorn im Herbst und der Kamelien im Winter.
Die Entwicklungsgeschichte des Parks
Es wird angenommen, dass die Entstehung des Parks in der zweiten Hälfte des 16. Jh. begann mit der Anlegung eines Gartens durch die ansässige, einflußreiche Familie Sato. Anschließend erfolgte während der Kan'ei Periode (ca. um das Jahr 1625) die Gestaltung des Bereichs um den Nanko See durch den Feudalherr von Sanuki, Ikoma Takatoshi, und wurde im Jahre Kan'ei 19 (1642) von dem neu ernannten Feudalherrscher Matsudaira Yorishige (ein älterer Bruder von Tokugawa Mitsukuni) weitergeführt.
In den folgenden 100 Jahren bis zum fünften Herrscher aus dem Geschlecht der Matsudaira, Matsudaira Yorilaka, nahmen die Machthaber wiederholt Ausbesserungsarbeiten vor und führten den Park im Jahre Enkyô 2 (1745) zu seiner Vollendung. Der Park wurde über einen Zeitraum von 228 Jahren und 11 Generationen hinweg bis zur Meiji Restauration von Matsudaira Herrschern als Nebenresidenz verwendet.
Im Jahre Meiji 4 (1871) wurde das Lehen Takamatsu abgeschafft, und der Park ging in Besitz der neu gebildeten Regierung über. Am 16 März im Jahre Meiji 8 (1875) wurde der Park als Präfekturbesitz der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und besteht in dieser Form bis heute.
Higurashi-tei Teehaus
Dieses im Sôan-Stil erbaute Teehaus aus dem Jahre Meiji 31 (1898) besitzt an seiner östlichen und westlichen Seite einen für diesen Stil typischen Garten.
Mehr als 5000 Kirschbäume, tausende Nadelbäume als ‚Großausgaben von Bonsais’ – die Gärtner hocken in den Bäumen und beschneiden sie permanent und geben ihnen die typisch jap. Formen - beherrschen den Park.
Kamelien sind natürlich schon verblüht, der Lotussee sieht etwas traurig aus, da alles vertrocknet ist und der Irisgarten bietet z.Zt. keinen überwältigenden Anblick, von denen es aber in der Tat genügend gibt.
Aber dafür entschädigen die zahlreichen fischefütternden Kinder.
An einer Furt mit stepping stones beobachten wir eine Familie - das kleine Mädchen macht mehrere Anläufe, traut sich aber nicht - der Junge läuft los und konzentriert sich auf die Steinen und stößt in der Mitte mit Ulrike zusammen.
Wir haben uns immer noch nicht sattgesehen an der Landschaftgestaltung.
Nach den heute gemessenen 20100 Schritten sind wir froh, dass unser Toyoko Inn Hotel nur ca. 500 m entfernt liegt.
Aber die Kondition reicht noch zum Erreichen eines Restaurants, nicht ohne auf dem Wege schon ein amuse bouche zu uns zu nehmen.
Dafür sind die Speisen im ausgewählten Lokal – mit Panko paniertes Fleisch oder Gambas sehr gut und auch reichlich. Dazu gibt es feinstgeschliffenen Kohl mit einer leckeren Senfdressing (Tonkatsu).
Da wir morgen bereits um 5.15 Uhr ‚ohne Frühstück' anzutreten haben ist jetzt Schluß mit lustig.
Aufbruch: | 25.03.2016 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 15.04.2016 |