Eine Bäuerin und ein Fahrrad im Land der Liebe
4. Wwoofing Hof: 2. Tag
Präperate
Heute sollte ein aufregender Tag werden, denn wir führen zu einem Demeter Gruppentreffen zum Präperate mixen.
Aber zuerst Mal zum Tagesbeginn. Aufgestanden wurddann 6 Uhr und dann gefrühstückt. Um 7 Uhr gings mitm Melken los. Zuerst werden alle Ziegen wieder fixiert. Dann fährt man mit einer kleinen Kannenmelkanlage hinter die Ziegen in den Stall. Mit Verlängerungskabel wird das ganze Werk gestartet. Mit zwei Melkzeugen geht es dann an die Arbeit. Ziegen braucht man wohl nicht anrüsten. Man setzt das Melkzeug einfach an. Komisch mit nur zwei Minimelkbechern. Da die Ziegen zu dieser Jahreszeit nur sehr wenig Milch geben, ist das Euter schnell leer. Sie geben vielleicht einen halben Liter. Höchstleistend geben Ziegen nur 2 Liter. Gegenüber Kühen mit einer Durchschnittsleistung von 25 l ist das süß.
Also nach dem keine Milch mehr durch den Schlauch läuft, wird das Euter richtig ausmassiert, gestriche und bis auf den letzten Tropfen mit der Hand nach gemolken. Nachdem alle Mädels fertig sind werden sie mit der gleichen Ration gefüttert, wie abends. (siehe gestern). Die Zicklein bekommen morgens vor dem Heu eine Ladung Stroh in die Raufe. Dann sind wir schon fertig. Es ist neun Uhr. Wir machen uns fix fertig für das Treffen. Es findet eine Stunde entfernt auf einem anderem Demeterhof statt. Wir fahren mit einem anderen Kollegen hin.
Was sind Präparate
Also jeder Demeterbetrieb arbeitet mit speziellen, von Rudolf Steiner 1923 im landwirtschaftlichen Kurs veröffentlichte Präparate. Dazu ist die erste Grundregel, dass es sich um einen wiederkäuerhaltenden Hof handeln muss oder mit einem solchen Hof kooperieren muss. Zudem sind die Kuhfladen von behornten, weiblichen, tragenden Tieren für die Hersteĺung des Hornmistäparates nitwendig. Da wir nur Ziegen haben müssen wir also mit jemandem kooperieren. Deshalb dieses Gruppentreffen zur gemeinsamen Herstellung der Präparate.
Als wir ankamen war das Hornmistpäparat schon fertig. Man nehme dazu einen Hornschuh, also ein Kuhhorn ohne Inhalt und stopft es mit einem Stock voll mit Kuhfladen. Die müssen aber relativ fest sein. Da es sonst rausläuft. Sind alle gestopf (Anzahl ist vorgeschrieben) verggräbt man sie an einem Ausgependelten Ort auf dem Hof. ( da ist auch Spielraum, je nach strenge des Leiters) Man vergräbt die Präparate immer zu Michaeli und holt sie zum Frühlingsanfang wieder heraus. Überwinter können sie so alle möglichen positiven Informationen aufnehmen und speichern. Im Frühling kloppft man den zu Erde gewordenen Mist aus und rührt ihn dann hömeopathisch in Wasser ein. Das ganze spritzt man aufs Feld. Das Präperat z.B. belebt die Pflanzen und soll ihnen den Kick in die richtige Richtung geben.
Die anderen Präparate sind die Kompostpräperate um später den Mist oder Kompost zu präparieren. Also Kamilleblüten in einen Schafsdarm zu Johanni gesammelt und zum Sommer in den Wind gehängt und zu Michaeli vergraben, Löwenzahnblüten auch zu Johanni gesammelt, getrocknet und in eine Hirschblase gestopft, in den Wind gehängt und zu Michaeli vergraben. Brennesseln in Erde vergraben, Baldrian in Wasser und einen frischen Kuhschädel mit Eichenrinde gestopft und vergraben. Naja damit wird dann der Mist regelmäßig behandelt. Jedes Präparat hat eine andere Wirkung. Es würde zu weit führen alle zu erklären. Neu für mich war die Herstellung eines bestimmten Präparates. Das Maria Thun Präparat. Maria Thun forschte viel im Bereich des biodynamischen Landbaus. Sie erfand ein Humuspräperat. Man nehme Kuhdung, dynamisiere ihn 1 Stunde mit etwas Algencalciums. Dynamisieren heißt mit einer Schaufel hin und herdrehen. Danach vergräbt man alles an einer Stelle. Im Frühling aisgegraben und bis zum Herbst aufbewahrt bringt man es im Herbst auf abgeerntete Felder und dreimal im Stallmist aus. Das soll die Humusbildubg anregen.
Na jetzt aber genug von den Tiefen der Präparatherstellung. Mittags picknickten wir . Das war ziemlich schön, weil alle zuviel mit hatten und jeder die Spezialität des anderen probieren konnte. Und mit Winzer, Brotbäcker, Ziegen-und Schäfer, Imker und Gänsehirte kam da ganz schön was zusammen. Nachmittags gaben wir alles um die Präparate in den Boden zu kriegen. Wegen der sehr trockenen letzten 3 Monate, kamen wir kaum in den Boden. Ging dann aber doch irgendwie. Um 4 Uhr verließen wir die Gruppe, weil wir noc die Ziegen versorgen mussten. Nachdem das erledigt war, fuhren wir aber wieder zu den Gruppenleitern um abends noch ein Lapitel im Landwirtschaftlichen Kurs zu lesen. Davon kehrten wir dann erst um 12 Uhr nachts wieder.
Aufbruch: | 15.07.2016 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 02.11.2016 |