Zu den Burgen im Zweimuldental
Kloster Altzella
Gegen Mittag erreichen wir dann das Kloster Altzella, wo wir nur noch wenige bauliche Reste sehen können, aber einen Spaziergang durch den ‚romantischen‘ Park machen können.
Über achthundert Jahre reicht die bewegte Geschichte des ehemaligen Zisterzienserkloster Altzella zurück. Das Kloster war eine Stiftung des damaligen Markgrafen Otto von Wettin, genannt 'der Reiche', der hier seine Familiengrabstätte der Wettiner begründete.
Später, nach der Reformation diente der Ort als kurfürstliches Kammergut.
Um 1800 erschuf Kurfürst Friedrich August III. eine wahre Kostbarkeit: er ließ die Familiengrabstätte der Wettiner wieder herrichten, vollendete das Mausoleum und schuf den romantischen Landschaftspark. Von der ursprünglichen Klausur existiert heute nur noch das Konversenhaus mit dem mittelalterlichen Refektorium und der ehemaligen Bibliothek aus dem frühen sechzehnten Jahrhundert.
Das Haus der Laienbrüder (Konversen) schloss sich an den Westteil der ehemaligen Klausuranlage an. Da die Konversen von den Mönchen streng geschieden waren, hatte das Erdgeschoß keine Fensteröffnungen zu dem sich unmittelbar an das Konversenhaus anschließenden Kreuzgang.
Im Obergeschoß befand sich der Schlafsaal der Konversen. Im Jahre 1506 ließ Abt Martin von Lochau den nicht mehr benötigten Schlafsaal zu einer Bibliothek umbauen. Das Geschoß wurde erhöht und mit einem großartigen Dachstuhl versehen. Eine Wendeltreppe führt vom Refektorium zum Bibliothekssaal. Dieser beherbergte die berühmte Bibliothek des Klosters, von der noch ein wertvoller Bestand in der Universitätsbibliothek in Leipzig verwahrt wird. Über dem 41 m langen und 10 m breiten Raum liegt eine beeindruckende Holzbalkendecke.
Der landwirtschaftlichen Nutzung des Gebäudes als Getreidespeicher und Kuhstall von etwa 1700 bis 1952 ist es zu verdanken, dass das Konversenhaus erhallen blieb.
Mausoleum
Die Inschrifl an der Giebelwand besagt, dass der Bau 1787 zum Gedächtnis der hier beerdigten Wettiner errichtet winde.
Kurfürst Johann Georg II ließ bereits 1676 Grabungen nach den Gebeinen seiner Vorfahren durchführen. Dabei wurden die vier Grabsteine der Stifterfamilie gefunden.
Schon damals wurde mit dem Bau einer barocken Gedächtniskapelle begonnen, die aber erst reichlich 100 Jahre später im klassizistschen Stil vollendet wurde.
Abtei
Die Abtei war das Verwaltungszentrum des Klosters und Herberge für auserwählte Gäste. Bei den erhaltenen Räumen handelt es sich um die am Mühlgraben befindlichen Ruinen und um den Ostsaal (Fürstenzimmer) mit dicken Bruchsteinmauern und tiefen Fensternischen.
Die Schüttgebäude jenseits des Mühlgrabens dienten zur Lagerung des bäuerlichen Zinsgetreides auf mehreren übereinander liegenden Böden. Im tennenartigen Untergeschoss wurden leere Bier- und Weinfässer, Wagen, Schlitten, Räder und Kufen aufbewahrt. Von beiden rechtwinklig zueinander stehenden Gebäuden sind die Umfassungsmauern in geringer Höhe erhalten. Sie haben an den Längsseiten schlitzartige Fenster, deren Gewände sich schräg nach innen erweitern.
Aufbruch: | 03.07.2017 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 13.07.2017 |