Zu den Burgen im Zweimuldental

Die Frage nach dem Abendessen beschäftigt uns erst nach Rückkehr zum Wagen. Es ist eigentlich noch zu früh, aber Tripadvisor gibt uns einige Tips für die Umgebung von Meißen.
Ich suche mir einen Dorfgasthof in der Nähe aus (Dorfkrug in Roda) – Doch zunächst fahren wir noch zu einem Schloß Proschwitz, das dem Besitzer eines bekannten Weingutes gehört. Man darf durch den großen Park laufen und sich fragen, was in dem Schloss passiert. Vermutlich kann man es für besondere Anlässe mieten.

Erbaut in den Jahren von 1701 bis 1704 präsentiert sich das Schloss mit großzügiger Raumaufteilung, Vielfältigkeit und Charme. Bis zur entschädigungslosen Enteignung 1945, befand sich das Haus in Familienbesitz. Die Familie des Prinzen zur Lippe gehörte bis 1918 zu den regierenden Häusern Europas. Der Zweig, dem Dr. Georg Prinz zur Lippe angehört, ist seit rund 300 Jahren in Sachsen ansässig und galt bis zum Zweiten Weltkrieg als eine der erfolgreichsten Unternehmerfamilien im Freistaat Sachsen.

Eine landschaftlich schöne Strecke führt dann etwas nördlich der Rieb entlang u.a. durch einen Kurort namens die Diesbar-Seußlitz mit einer Steilwand am Ufer. Ich zeige Ulrike einen Blitzer, der prompt blitzt – war hier 30 oder 50 km/h? (zwei Wochen später wußten wir es: es war 30! und kostete 15 €) Ärgerlich, dass wir den Poiwarner nicht eingeschaltet hatten, was wir im Anschluß sofort tun. Aber danach meldet dieser nur noch ‚mobile‘ Blitzer.
In Roda halten wir dann am Dorfkrug, die Karte kann man zwar nicht lesen, aber da die Tripadvisor-Bewertungen so einheitlich gut waren, gehen wir hinein. Ulrike ist begeistert von ihrer Rindszunge und ich bin zufrieden mit meinen Pfifferlingen, auch der Schoppen sächsischen Weins ist recht gut.

Noch etwa 70 km müssen wir fahren und sind heute erstmals erst um 20.30 Uhr im unserem Haus.
Hier montiere ich dann zunächst eine neue Batterie in den Autoschlüssel bevor wir uns die Berichte von den Tumulten zum G20-Gipfel in Hamburg ansehen.