Zu den Burgen im Zweimuldental
Frohburg
Mit einem Westkringel müßten wir eigentlich alle Schlösser um Colditz und Chemnitz herum ‚abgegrast‘ haben. Also starten wir nach Westen zunächst zur Frohburg, wo wir zunächst einen Ortsrundgang machen müssen, da die Burg erst um 11.00 Uhr öffnet. Der Ort bietet außer einer Fischleiter am Anglerparadies nichts besonderes, so dass wir bereits vor 11.00 Uhr wieder im Innenhof erscheinen.
Der Herr ist aber schon da und verkauft mir eine Fotoerlaubnis für 3€ - obwohl ich noch gar nicht entschlossen war sie zu kaufen. Aber es stellt sich als vollkommen richtig heraus, alleine wegen der Sonderausstellung. Im Schloß sind die Bären los‘ - er zeigt uns zum Schluß auch noch den ältesten Leuchter im Schloß als besondere Zugabe. Ein ortsansässiger Keramikmeister hat sehr schöne Dinge fabriziert – auch hierzu gibt es einige Räume, Spielzeug und Plakate für Kinder ‚Spielzeug kauft man im Konsum‘ nennt sich eine Ausstellung. – Ein spezielles Fenster in der Fassade ist die Besonderheit in der Architektur
Schloss Frohburg, das sich auf einer Anhöhe über der Whyra am nordwestlichen Rand der Stadt erhebt, ist seit seiner Entstehung untrennbar mit der Geschichte der Stadt verbunden. Es gilt als hochrangiges sächsisches Kulturdenkmal, dessen Besonderheit weniger in seinem äußeren Erscheinungsbild als vielmehr in seiner Lage und teilweisen Gründung auf Felsen besteht.
Denkmalpflegerische Wertschätzung kommt der erhaltenen inneren Anlage und den Architekturverzierungen zu. Das heutige Schloss zeigt eine kontinuierliche Bautätigkeit von der Romanik bis in das 20. Jahrhundert. Als mittelalterliche Burg um 1200 erbaut, erfuhr die Anlage stetige Erweiterungen und Umbauten, bis sie um 1509 ihr heutiges Aussehen erhielt. Die nachfolgenden Bauphasen brachten
Veränderungen an den Fassaden und im Innenbereich. Grundriss und wehrhafter Charakter der Anlage blieben jedoch bis heute unverändert. Das Gebäude hat eine wechselvolle Geschichte aufzuweisen. Noch heute finden sich deutlich sichtbare Zeugen der über 80-jährigen Bau- und Besitzergeschichte auch in Form freigelegter und restaurierter Befunde.
Die Geschichte der Besitzer von Schloss Frohburg ist ebenso wechselvoll wie seine Baugeschichte. Erst 1777 trat mit dem Erwerb durch die Familie Blümner eine Kontinuität in der Besitzerfolge ein. Deren Nachfolger, die Familie Krug von Nidda und von Falkenstein, wurde im Zuge der Bodenreform enteignet. Bis 1945 gehörte Frohburg mit ca. 1000 ha zu den größten Rittergütern in Sachsen. Nach 1945 wurde die Stadt Eigentümerin des Schlosses.
Besondere kunst- und kulturgeschichtliche Bedeutung erlangte das Schloss um 1800 unter Baron Blümner auf Frohburg. Die während dieser Umgestaltung von ihm veranlassten allegorischen Zimmerdekorationen gehörten zu den bedeutendsten der Goethezeit in Sachsen. Aufgrund Ihres Verlustes in den 1950er Jahren kommen dem Bildersaal und dem Steinsaal als einzige erhaltene Dokumente dieser prägnanten Umgestaltung besondere Bedeutung zu.
Blickfang des Bildersaales ist die illusionistisch gemalte Rosettendecke im Tonnengewölbe.
Der Steinsaal erhält seinen besonderen Reiz durch das Wandbild „Nemisee", das vermutlich einzige reine Landschaftsffesko von so monumentaler Größe aus dieser Zeit in Deutschland.
Keramik von Kurt Feuerriegel
Mit seinem einmaligen und wertvollen Bestand an Feuerriegel-Keramik bewahrt das Frohburger Museum ein bedeutendes Zeugnis sächsischer Kultur.
Die Töpferei war seit dem 15-/16. Jahrhundert ein traditionelles Gewerbe für Frohburg. Die bis zum Beginn unseres Jahrhunderts hergestellte Töpferware war Gebrauchsgeschirr. 1910 begann mit dem Wirken Feuerriegels die Kunstkeramik in Frohburg Fuß zu fassen.
Die Ausstellung zeigt zahlreiche Arbeiten Feuerriegels in verschiedenen Techniken. Den Besucher erwartet nicht nur eine Vielzahl an wunderschönen keramischen Arbeiten, sondern auch eine erstaunliche Vielfalt an Formen, Farben und Verzierungen dieser meisterlichen Erzeugnisse. Die breit gefächerte Produktionspalette der keramischen Werkstätten Feuerriegels umfasste Fayencen und Terrakottaplastiken ebenso wie Ofenkacheln, Baukeramik und Fassadenschmuck.
Eugen Kurt Feucrriegel (1880-1961) wurde in Meißen geboren und kam 1908/09 im Auftrag der damaligen sächsischen Regierung nach Frohburg, um mit kunsthandwerklichen Techniken das Töpferhandwerk vor dem Niedergang zu bewahren und neu zu beleben. 1910 kaufte er eine Töpferei und lebte mit seiner Familie bis zu seinem Tod in Frohburg.
Aufbruch: | 03.07.2017 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 13.07.2017 |