addicted to life
the planet is our playground
niedergeschriebene gedanken zum reisen
seit wann ich reise? seit 99. ungefähr im jahre eins oder zwei nach jesus christ. und obwohl ich mich auf der 6ten weltreise befinde, kommen in mir ab und zu gewisse zweifel übers reisen auf. dieses ohnmächtige gefühl hatte ich aber immer wieder auf meinen bisherigen reisen, aus verschiedenen gründen.
der auslöser für meine jetzigen gedanken sind verschiedener natur. zum einen ist eine person aus meinem beruflichen umfeld unverhofft verstorben, es gibt einen krankheitsfall in meinem familiären umfeld, welcher mich ziemlich belastet. dann war da noch das zoom meeting mit meinen ehemaligen wegbegleiter in afrika und auch noch die gespräche mit mike. und natürlich der ständige wegbegleiter; f##k covid.
das zoom meeting mit meinen ehemaligen weggefährten hat mich ein wenig aufgewühlt. wir sprechen hier von 20 leuten aus 13 verschiedenen ländern, welche sich alle zusammen virtuell trafen, um sich nach 10 jahren wieder mal auszutauschen. ich habe mich im vorfeld wirklich extrem darüber gefreut und es hat spass gemacht, all die leute wieder zu sehen. mit einigen leuten war ich noch in kontakt, mit gewissen nur noch ab und zu auf facebook oder dann eigentlich gar nicht mehr. viel hat sich getan, in der gruppe wurde munter geheiratet, aber auch gleich munter wieder geschieden, man hatte kinder gezeugt, man ist schwanger, man kaufte häuser und hypotheken wurden aufgenommen... und ich bin tatsächlich der letzte mohikaner, ich bin der einzig übrig gebliebene reisende. während alle von zu hause aus vor dem cheminee oder vom büro aus quatschten, sass ich im garten, schwitzte mir einen ab und hatte im hintergrund einige palmen. diese tatsache kann man mit dem lauf der zeit begründen und es wäre auch kein ding für mich gewesen, wenn da nicht die fragen gekommen wären? „wie finanzierst du all die vielen reisen? hast du geerbt oder im lotto gewonnen? kredit aufgenommen?“ oder „machst du dir kein schlechtes gewissen wegen covid und trotzdem unterwegs zu sein?“ ich spreche hier von meinen weggefährten in afrika, wir waren fast ein ganzes jahr zusammen auf dem gleichen lastwagen unterwegs, haben nichts ausgelassen und für mich waren das die krassesten reisenden – ever! und dann stellen solch vertraute leute mir solche fragen. ich war einfach nur enttäuscht. ich meine, grundsätzlich kämpfe ich mit den gleichen problemen wie alle anderen, mit dem kapitalismus zum beispiel; du brauchst geld, damit du machen kannst, was du willst. in einigen länder wie in der schweiz geht das besser und schneller, aber brauch ich mich dafür zu schämen? einige heiraten mit diesem geld, andere kaufen sich davon ein auto, wieder andere setzen kinder in die welt, alles braucht kapital. nur der unterschied, dass ich genau dieses kaptiel für meine nächste reise brauche und nicht für gesellschafliche klischees. schlussendlich drauf geschissen, es ist ja mein leben.
wenige minuten nach dem call kontaktierte mich leight und farron (der damalige fahrer und seine frau) nochmals und sie meinte, dass sie mich wahnsinnig beneiden und ich genau mein leben weiter leben soll wie bisher. die welt war teilweise wieder in ordnung für mich, denn die meinung dieser beiden personen bedeutet mir sehr viel. das reisen hat mich gelehrt loszulassen. das loslassen, was wir nicht kontrollieren können. leben und leben lassen, unserem bauchgefühl zu folgen und von unserem fehlern zu lernen. mit dem glauben an sich selbst und seinen träumen ist es leider so wie mit vielen anderen dingen im leben. man sollte sich lieber auf sich selbst verlassen. leider!
der todesfall und die krankheitsgeschichte zeigt mir dagegen einmal mehr auf, dass sich gewisse dinge extrem schnell ändern können. wer nicht ab und zu ins ungewisse aufbricht, wird nie am ziel seiner träume ankommen.
in meinem früheren leben war ich ein büro hengst. heute bin ich vieles: weltreisender, hobby-aussteiger, surfer und yoganer. abgefahren, wie du dein altes leben hinter dir lässt, auch sei es nur für eine gewisse zeit.
in diesem sinne, noch ein spruch zum nachdenken:
stop waiting
for friday
for summer
for someone to fall in love with you
for life
happiness is achieved when you stop waiting for it and make the most of the moment you’re in now
Aufbruch: | 07.04.2020 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2021 |
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