addicted to life
zuhause krachts
man stelle sich vor, die schweiz wollte uns irgendwie nicht zurückhaben. kaum zu hause angekommen, stellten wir fest, dass unser boiler in der wohnung ausgefallen ist, kein warmwasser. zum glück durften wir bei unserer nachbarin meli duschen. gefixt wurde es ziemlich schnell, schon zwei tage später hatten wir wieder fliessend heisses wasser. dann gab es eine tausendfüssler plage im haus (gewächshaus tausendfüssler um genau zu sein), welche aber das ganze quartier bzw. innerschweiz betraf und dagegen leider nicht viel unternommen werden kann. auch hier leistete unser vermieter tolle arbeit und verklebte das haus mit doppelklebeband, so dass die dinger wenigstens nicht mehr die fassade hochklettern konnten. zudem verletzte ich meinen grossen zeh ziemlich unglücklich, als ich auf einen umgekehrten eimer (!) trat und deswegen eine tiefe offene fleischwunde am grossen zeh hatte. bitte keine fragen, wie das passieren konnte... nebenbei hauten wir uns noch die zweite dosis anti f##k covid rein mit mehr oder weniger nebenwirkungen. bei mir hielt es sich voll in grenzen, bei claudi war es ein bisschen schlimmer. und dann waren da noch die beschissenen umwetter und das hochwasser. wegen dem möglichen hagel stellten wir den vw bus in die tiefgarage, welche aber in der nähe von emme und reuss liegt. rückfrage bei der feuerwehr emmen ergab eine allfällige möglichkeit von drückendem grundwasser, also brachten wir unseren herbie wieder zu uns hoch, wo kein hochwasser drohte. aber eben nicht geschützt vor hagel. schlussendlich stellte uns nachbarin meli nicht nur ihre dusche sondern auch ihre garage zur verfügung, da sie in den ferien war. hätte nie gedacht, dass dort ein vw-bus platz hat.
ja, was machten wir sonst noch so neben bus umparkieren? serien fertig geschaut (vorallem während impfnebenwirkungen), wir organisierten uns neu und packten herbie für die kommenden abenteuer. wir trafen familie und freunde (natürlich unter einhaltung der f##k corona auflagen) und genossen die wiedererlangte grosse wohnfläche.
nach einigen tagen zu hause, fuhren wir über liechtenstein, österreich nach deutschland, genauer gesagt ins wunderschöne bayern, zu unseren freunden frank, michi, ramona und gottenkind severine. auf der fahrt pausierten wir kurz an einer raststätte. nicht weit von uns parkierte ein ferrari, welcher aber seine schnauze unglücklich am randstein aufsetzte, jedenfalls sah es so aus. beim wegfahren gab es dann ein ziemlich kratzendes geräusch. ohne grosse reaktion seiten des ferrari-fahreres fuhr der rote flitzer schnell weg.
in otterfing empfing man uns bereits mit kaffe und kuchen und später mit lecker grilladen. wir verquatschten uns bis um mitternacht, schliesslich hatten wir uns seit der fasnacht 2020 nicht mehr gesehen.
nach ausschlafen und lecker frühstück (ganze familie war ausgeflogen – schule oder arbeit) beschlossen wir nach münchen zu fahren. gesagt, getan, wir liefen zum bahnhof otterfing, wo wir leider feststellten, dass der zug erst in einer halben stunde fährt. nicht so schlimm, da wetter bestens war. also waren wir gegen mittag in münchen, fuhren den marienplatz an und ich erklärte claudi ein weiteres mal, wo normalerweise der fc bayern die meisterfeier hält. wir liefen daraufhin zum englischen garten, wo auch ziemlich hochwasser herrschte, aber nichts überlief. nach kaffee und kuchen in der münchner freiheit ging es wieder zurück an den marienplatz, wo wir ein bisschen in die shopping meile eintauchten. beim fc bayern fanshop dann der normale wahnsinn – ich kam nicht rein, weil ich angeblich keine ffp2 maske anhatte. hatte ich aber sehr wohl, denn die living guard war auch eine ffp2 maske, sah aber nicht so danach aus. der junge schnösel am eingang: „nein, keine ffp2“, ich: „doch“, er: „nein, ich „doch, ich such mir das zertifikat auf dem handy hervor“. er holte den chef (nein, nicht oli kahn) und der liess uns rein. geht doch...
danach weiteres herumschlendern und bei einem libanesen falafelteller gegessen - göttlich. nachher bestiegen wir die s-bahn am marienplatz. wir verpassten den ersten zug um etwa 50 hundertstel und der nächste endete am ostbahnhof. wir mussten aussteigen und zwar wegen einer fahrwerkstörung. kann ja mal passieren, aber der lautsprecher bot uns nur folgende lösung an „ab gisingen fährt die s-bahn wieder, suchen sie sich einen anderen weg dorthin aus“ was zum f##k? wir standen ein bisschen hilflos da, aber nicht alleine. und als dann einige minuten später durchgegeben wurde, dass wir bis gisingen einen bus nehmen können, war die welt wieder in ordnung für uns. der rest des tages war geschichte, rückfahrt nach otterfing, quatschen bis mitternacht, schlafen.
dachau – auf den spuren des holocausts. diesen ausflug erlebten wir ebenfalls wieder mit den öffentlichen verkehrsmitteln: bahn von otterfing nach münchen - dachau bhf - dachau gedenkstätte. im ganzen areal galt freier eintritt, was ich super genial fand. wir besichtigten zuerst das gelände: ss unterkünfte, die zellen, die folterräume, die erschiessungwand usw. vieles konnten wir aber nur von aussen anschauen, da wegen f##k covid einiges geschlossen war. die haupt-ausstellung war aber geöffnet und enorm interessant, im vordergrund stand die frage; wie das überhaupt damals passieren konnte. danach aber auch im detail, was in der vorherrschaft der national sozialisten alles passierte, grässlich. ich erkannte einige unterschiede zwischen dachau und auschwizt, welches ich vor ein paar jahren besucht hatte. in auschwitz starben die leute vorallem durch den massenmord mit vergasung, in dachau starben die leute aufgrund erschöpfung und krankheit. zwar gab es auch dort hinrichtungen und ein krematorium, aber die gaskammern wurden nicht häufig benutzt. ich will hier absolut nichts verharmlosen oder weniger schlimm darstellen, auschwitz war einfach ein unglaublich krasses erlebnis für mich. wir benötigten drei stunden für die ganze ausstellung in dachau und danach war ich fix und foxi. zwar verging die zeit wie im fluge, aber dennoch belastete mich das gelesene und gesehene ziemlich stark.
danach besuchten wir noch das dorf dachau, altstadt und schloss und genehmigten uns ein typisches währschaftes essen (krusten schweinsbraten mit kartoffelknödel bzw. käsespätzle) den tag beendeten wir erneut schwatzend mit frank und seinen schwiegereltern.
tegernsee – lago di bonzo (wie ihn die einheimischen so schön nennen). wir beschlossen aufgrund der schlechten zugverbindungen das auto zu nehmen. schlechte entscheidung, denn es staute schon früh. dazu kam noch ein unfall. tegernsee selbst war schon ziemlich überlaufen und wir fuhren für einen parkplatz ein bisschen zu weit, der ort lag schon am ende des sees. 5 euro für einen tag ging eigentlich noch, jedoch frass der automat vor ort keine 5 euro scheine oder irgend eine bankkarte. also ging ich in die müller drogerie gleich nebenan. mit maske und 5 euro note stand ich hinten an. als ich dann an der reihe war und nach münzwechsel fragte, meinte die frau ganz nett, dass ich das bei der anderen kasse tun müsse, weil sie ihre gerade geschlossen hatte. also schrie sie über die anderen 5 kassen hinweg: „renate! reeeeenate! reeeeeeeeenate, schliess nicht die kasse, der junge herr möchte münz für 5 euro!“ nun wusste der ganze laden, dass die nette dame renate hiess und der junge herr - also ich in diesem falle – geld wechseln möchte. mir wars ein bisschen peinlich, aber hilfsbereit waren sie allemal.
wir kamen ja nicht hierhin zum geldwechseln, wir wollten wandern. der weg führte uns am fluss entlang zu einem fussballplatz, wo hoffenheim trainierte. dann hoch den hügel, denn die wanderung hiess ja auch „höhenwanderung tegernsee“. im wald ging es dann einige kilometer immer wieder hoch und runter, aber sehr nett zum laufen. kurze mittagsrast an einem schönen ort mit bank, dann ging es gleich weiter wie am morgen. schon bald erreichten wir den ort oberhalb von tegernsee mit den teuren villen und einige davon von bayern spieler. an einem ort war draussen angeschrieben: an den postboten – bitte packete einfach über den zaun legen. danke m. n. - evtl. manuel neuer? jedenfalls mussten wir dann den hügel wieder runter laufen, dummerweise auf einer sehr steilen strasse, muskelkater liess grüssen. neben der tegernsee brauerei genossen wir dann kaffee und ein grosses spaghetti eis, saulecker. und meine güte, was dort für autos aufkreuzten, keine ahnung, sowas habe ich noch nie gesehen, machte dem namen „lago di bonzo“ alle ehre. nach einer knappen stunde am see entlang erreichten wir wieder unser auto und ohne all zu grossen stau schafften wir es dann doch noch vor dem feierabendverkehr nach hause.
wir sind mit dem radl da – wir holten seit längerem wieder unsere drahtesel aus und fuhren ins bayrische hinterland. der weg führte uns zuerst den wasserweg entlang über sauerlach nach deissenhofen/furth, wo wir uns dann in einem biergarten verköstigten. die fahrt war wunderschön und brachte uns durch wälder, wiesen oder felder, sogar ein reh sahen wir auf dem weg. den rückweg und die zweiten 20 kilometer waren dann ein bisschen schwerer, da der weg bergauf ging und wir es uns nicht mehr gewohnt waren, solche langen strecken zu fahren. meine knie und oberschenkel schmerzten uns dann schon ein wenig. an unserem letzten abend in otterfing verbrachten wir mit der ganzen familie frank und wir holten uns pizza. der abend war so super lustig, eigentlich schade mussten/sollten/wollten wir wieder weiter. das gästezimmer war natürlich luxus und otterfing war auch immer guter ausgangspunkt für tagesausflüge. aber eben, irgendwann möchten wir ja noch in den norden...
stau freitag – wir starteten unser nächstes abenteuer gemütlich, gemütliches frühstücken, ebenso gemütliches packen von herbie und tanken & food einkauf gehörten auch noch dazu. dann fuhren wir richtung münchen in den autobahnring mit richtung nürnberg, später bogen wir richtung regensburg ab, unser nächster halt. der ring um münchen war total überfüllt mit autos, vorallem die holländer fuhren wieder zurück nach hause. dazu tausende lastwagen und gewöhnlicher wochenendverkehr. immer wieder hatten wir stockenden verkehr, stau und/oder baustellen. wir brauchten für 140 kilometer satte 3 1/2 stunden. die letzten 15 kilometer vor regensburg kam der verkehr dann praktisch ganz zum erliegen, machte keinen spass. wir erreichten den zeltplatz trotzdem eine halbe stunde zu früh. also parkten wir herbie etwas nebenan, denn die einfahrt war super kurz (vielleicht platz für zwei autos) und es stand geschrieben, dass man dort nicht das fahrzeug abstellen solle. machten aber dann ein paar idioten doch, vorallem solche mit ihren panzergrossen wohnmobilen. um drei uhr gingen wir auch zur reception um einzuchecken. schon ein ganze horde leute wartete im kleinen raum drinnen ohne abstand, also standen wir draussen an. kam ein grosser lulatsch angelaufen, und öffnete die tür, als ich ihn höflich erinnerte, dass auch wir warten, schaute er mich an und sagte hörbar aggressiv: „meine frau ist drinnen. probleme?“ wäre ich nicht so eine friedfertige person, hätte dieser typ wahrscheinlich eine gefedert gekriegt. später stellte sich heraus, dass er und seine frau aus holland kamen und es waren die idioten, welche zu vorderst an der barriere geparkt hatten. alle schon eingebuchten personen mussten wegen diesen idioten warten. was für ein volldepp...
wir packten unsere drahtesel und fuhren in die stadt. der allerwerteste schmerzte noch ein wenig vom vortag, aber sonst war es wunderschön der donau entlang zu fahren. die stadt beeindruckte mich ebenfalls mit der wunderschönen brücke, der netten altstadt und dem dom, der leider gerade restauriert wurde. wir liefen in die neustadt, tranken kaffee in einer kuulen strassenbeiz und assen zu abend im „hans im glück“ burgerlokal. alles super lecker. nach hause liefen wir und genossen sonnenuntergang und die angenehmen temperaturen.
dokumentationszentrum reichsparteitaggelände – nach einer ersten nacht im bus nach fast zwei wochen erledigten wir ohne hetze unseren morgendlichen ablauf: kaffe & frühstück, packen, losfahren. schon bald fanden wir uns wieder auf den autobahnen um regensburg mit tausend baustellen. aber bald besserten sich die strassen bzw. hatten wir immer weniger verkehr. nach einer knappen stunde erreichten wir schon die ersten ausläufer von nürnberg, unserem zu hause für die nächsten zwei tage. nach einem hoffentlich letzten f##k covid test fuhren wir den zeltplatz an. der zeltplatz lag beim dutzendteich, am gleichen ort wo wir uns sonst einige tage rock im park gönnten. nostalgische erinnerungen kamen auf... aber die will ich euch jetzt nicht erzählen. beim einchecken bekamen wir gerade das testergebnis per mail und der zeltplatz war ziemlich leer. wir stärkten uns, packten die fahrräder und los ging es zum dokumentationszentrum reichsparteitaggelände. was für ein wort. aber auch was für ein mahnmal an den ww II. hier wollte adolf hitler und seine partei sein grossreich aufbauen. ein teil des kollosseum, welches grösser als das von rom werden sollte, ragte gross heraus, aber auch die grosse strasse, welche für panzerparaden erstellt wurde, ist immer noch vorhanden und dient heute als parkplatz. zudem gab es pläne für ein sportstadium in noch nie erstellter grösse. der aushub dazu wurde auch schon gemacht, konnte aber nie ansatzweise fertig gestellt werden. der aushub wurde mit grundwasser aufgefüllt und ist heute ein see.
zuerst besuchten wir eben das dokumentationszentrum, danach fuhren wir alles mit dem drahtesel ab. so konnten wir auch das rednerpult betreten, wo adolf hitler jeweils seine brandreden hielt. seltsames gefühl. wobei dieses gefühl kaum jemand anders mit uns teilte, völlig locker machte man selfies von da oben, keine ahnung ob die wissen, was da genau abging?
am abend hörten wir von weitem noch das konzert von doro, welches auf dem rock im park gelände in einem strandkorb festival stattfand, damit man dies auch bei f##k covid durchführen konnte. nette idee.
der zweite tag in nürnberg verbrachten wir mit sightseeing in der stadt. mit dem radel in die stadt (4 km), dann einen sightseeing-rundlauf gemacht. schöne häuser, schöne plätze, schöne stadtmauer, einfach eine sehr nette stadt. kein wunder, hat die hitler ausgesucht als nsdap hochburg. bei der burg wollte ich ein nettes foto schiessen, von unten (teil der mauer und dann der grosse turm). war aber nicht so einfach, weil immer wieder oben leute aufkreuzten. dann eine sekunde niemand und schon wieder erschien ein älterer herr. der fotografierte alles und drehte sich nach unten, wo wir vor seinem nächsten fotoobjekt standen. ohne was zu sagen, machte er mehrmahls eine wischbewegung mit seiner hand, was soviel hiess, wir sollen uns vor seinem foto objekt verduften. ich schrie nach oben, dass er sich gefällig verduften soll, da ich schon länger da unten warte. er ignorierte mich, ich ignorierte ihn – pattsituation alter herr!
danach fuhren wir mit dem velo wieder zum dutzendteich zurück, wo uns in scharen fc nürnberg fans entgegen kamen, das erste spiel seit monaten mit fans. nach einem semmerl mit 3 nürnberger würsten ging es dann zurück zum camping fürs nachtessen.
+++***+++***
reisen & covid
willkommen in deutschland, meine freunde. zum gegebenen anlass lasse ich diese rubrik wieder aufleben, denn unsere nördlichen nachbarn haben ein ziemlich krasses und heftigeres f##k covid reglement als wir schweizer oder unsere anderen nachbarländer. kein essen ohne registrierung, kein kaffee ohne registrierung, kein hotel oder camping ohne impfzertifikat, genesen oder getestet. mein gottenkind severine muss jeden zweiten tag einen schnelltest machen in der schule (nicht spucktest wie bei uns), nur ffp2 masken waren erlaubt und fälscht man einen test hier; 1000 euro busse. und da wir noch nicht seit über 14 tagen unsere zweite impfung hatten, holte uns dies wieder ein. wir mussten uns testen, was aber hier super organisiert war. auf den zeltplätzen galt maskenpflicht in allen geschlossen räumen, also zog man die auch für gross oder klein an, bis zur dusche usw. wir hatten dies weder in italien noch in frankreich geschweige von der schweiz. general berset, so ein witz...
Aufbruch: | 07.04.2020 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2021 |
Schweiz
Kolumbien
Italien
Frankreich
Deutschland
Dänemark
Schweden