addicted to life
dänemark on the wild side
triathlon tag. es regnete und stürmte die ganze nacht immer wieder, der angekündigte heftige regen kam aber zum glück nicht. wir gingen am morgen dann für etwa zwei stunden ins hallenbad. neben einigen strecken schwimmen, probierten wir auch die kleine wasserrutschbahn aus, zum abschluss dann sprudelbad im heissen thermalbad. draussen stürmte es wie wild und es regnete so richtig runter, also alles richtig gemacht. gegen 14 uhr wurde das wetter besser und wir fuhren mit dem velo der küste entlang. das war dann ein wunderschöner ausflug, denn wir sahen einen feldhasen, ganz viele junge frösche oder dann verschiedene vögel. in der ferne sahen wir all die windräder, da es hier immer und ununterbrochen windet. claudi nahm dies zum anlass um nachzuforschen, wieviel energie dänemark so produziert. dabei kam sie auf einen bericht, wonach dänemark einen windpark im meer bauen will, womit man 10 millionen haushalte abdecken könnte. der zu viel produzierte strom würde dann nach holland, belgien und sogar bis nach polen verkauft. dann müssten die polen ja keine neuen kohlekraftwerke bauen. kosten der ganzen sache: 23 milliarden dollar. naja, schon kein schnäppchen, aber was kaufen wir schweizer für dieses geld? neue tarnkappen kampfflugzeuge, welche niemand braucht. jedenfalls nicht die schweiz. und schön die umwelt verpestet.
sorry, wieder mal abgeschweift – ehm, ja. zum triathlon fehlte noch das laufen, was wir dann am abend nachholten und in die nahegelegenen dünen liefen. erneut gab es dort einige grosse bunker vom ww II und wir setzten uns auf ein dach. wir genossen einfach die einsamkeit und die wellen bzw. den strand.
wir hatten heute aber auch einen kampf gehabt, und zwar mit wäsche waschen. leider verstanden wir zuerst mal kein dänisch, was aber mit deepl kein problem sein sollte. ein waschgang dauerte satte 3 stunden, der strom lief aber nur 1 stunde, also musste von zeit zu zeit wieder neuer strom bezahlt werden. wussten wir aber nicht, als wir von der radtour zurück kamen, war die maschine immer noch bei zwei stunden. gleiches problem dann mit dem trockner. irgendwie fanden wir den richtigen schalter auf dem trockner nicht, die wäsche war auch nach einer stunde immer noch nass. kurz vor ende der zweiten stunde fand ich den schalter, damit es mit hitze trocknete. what a shame!
wir fuhren wieder hoch richtung norden mit einem stopp in cold hawaii. diesen ort gibt es tatsächlich und wir lasen, dass es an diesem spot eigentlich immer wellen geben sollte, weshalb der ort auch so heisst, wie er heisst. aber bei uns war das wieder mal anders. komischerweise windete es nicht und die see war flächer als flach. da erzeugt ein motorboot auf dem vierwaldstättersee noch mehr wellen. also so flach, da war auch nichts für anfänger zu holen. ich weiss es geht nicht immer um die grösste welle, es geht darum, das zu schätzen, was wir lieben. aber es gilt auch: lieber schlechte wellen als keine wellen. naja, schön war es dort allemal, also assen wir wieder mal fish & chips in einer kneipe und gucken uns im ort ein wenig um. wir fuhren zum nationalpark thy, welcher ein grosser teil der ganzen dünenfläche dänemarks ausmacht. kurz gesagt; wasser, strand, dünen, heiden, wälder und grosse seen. ein richtiges märchenland. und wir wanderten ganze ... 59 höhenmeter hoch. dann waren wir bereits am gipfel angekommen. herrliche aussicht auf das flache tal. auf dem weg zurück zu herbie erspähten wir noch zwei rehe, gerade nachdem ich gesagt hatte, dass wir wohl zu laut unterwegs seien, um rehe zu sehen. am frühen abend steuerten wir dann den übernachtungsplatz in raehr an. gemütlich gelegen an einem see, mit kochstelle, und keiner reception. am abend kam ein älterer herr vorbei und kassierte ein, so einfach ging das.
am nächsten morgen besuchten wir das bunkermuseum in hanstholm, das grösste dieser art in nordeuropa. hanstholm war ein teil vom atlantikwall und deshalb so gross, weil dort eine allfällige invasion der allierten erwartet wurde. man stellte 4 mega kanonen auf, welche kriegsschiffe auf bis zu 55 kilometer entfernung hätten versenken können. zum schutz dieser mega kanonen gab es natürlich viele weitere kleinere kanonen, flab usw. das gebiet war so gross, hätte ich mir nie vorstellen können. nachdem wir das mueseum und die bunkerräume fertig angeschaut hatten, liefen wir noch auf der halbinsel herum. und der klu an der ganzen sache: die mega kanone wurde nie für einen ernstfall benötigt, weil ja die invasion in der normandie statt fand.
am nachmittag fuhren wir noch einen leuchtturm an, eine kleine wanderung und dann weiter richtung lokken nach grønhøj. ein unwetter der grossen kategorie verfolgte uns ununterbrochen, wir mussten sogar einmal eine pause einlegen beim auto fahren, weil wir gar nichts mehr aus der frontscheibe sahen. die strassen waren unter wasser und auch der zeltplatz war mit seen übersäht. also beschlossen wir, einen quickstop zu machen. da konnte man für wenig geld vor dem camping platz von 18 uhr bis 10 uhr morgens übernachten. und da dieser auf steinigem untergrund war, doppelt gut.
abends gingen wir noch an den strand den sonnenuntergang anschauen. und wie in rømø durfte man auch hier mit dem auto an den strand fahren. also sogar richtige strassenschilder gab es hier inkl. kilometerangabe und strassenbezeichnung, ich verstand die welt nicht mehr. und beim sonnenuntergang fuhren alle an den strand und stellten ihre karren direkt ans meer und sahen den sonnenuntergang vom warmen auto aus an. wohl mit sitzheizung, weil es draussen ziemlich kalt war.
punkt 10 uhr fuhren wir los mit ziel lokken. auch dieser spot sollte gut zum wellenreiten sein. da wir so früh unterwegs waren, fanden wir super schnell einen parkplatz unweit vom strand und schauten den surfern zu. die konnten einem fast leid tun, denn auch hier war alles flach. wir liefen dem strand entlang. zurück ins dorf und so richtig konnte mich der ort nicht überzeugen, da mir das dorf zu touristisch reinkam. dass es keine wellen hatte, dafür konnte ja niemand was. erneuter heftiger regenschauer begleitete uns an den nördlichsten punkt von dänemark, skagen. dort angekommen, parkierten wir herbie gleich neben dem leuchtturm und begaben uns an den strand. auf einmal befanden wir uns an der ostsee. knapp 2 kilometer hoch den strand, an einigen ww II bunkern vorbei, trafen wir auf den punkt, wo nord- und ostsee sich treffen. dieser ort war dann super gut besucht, aber es herrschte eine gemütlich lockere stimmung bei allen leuten. an diesen touristischen hotspots waren die zeltplätze auch saumässig teuer. 50 franken und dann ist da nicht einmal die dusche dabei. wir suchten deshalb wieder einen quickstopp, durften aber schon früher auf den zeltplatz. per zufall fanden wir dann auch noch heraus, dass in unmittelbarer nähe eine versandete kriche lag. die wurde vor x-jahren von einer wanderdüne verschlungen und die kirche brach man ab, nur noch der turm besteht und ist heute eine touristenattraktion.
erneut um 10 uhr punktlandung mit auschecken. wir fuhren die paar hundert meter zu einem nationalpark und liefen die dünenlandschaft entlang bis zur ostsee. der weg war rund 6 kilometer lang und führte zwischen wälder, heiden und sanddünen. schon bald sahen wir ein aufgescheutes reh, welches über die ganze fläche rannte und dann über eine dünenspitze sprang. die landschaft gefiel mir so wahnsinnig gut, ist kaum zu beschreiben und auch auf den gemachten fotos kaum nachvollziehbar. nach einem kurzen verlaufen fanden wir uns rund 90 minuten später wieder am parkplatz.
nächstes ziel waren die wanderdünen von räbjerg mile. leider veräppelte uns unser navi zuerst, also mussten wir noch einen umweg fahren. dort angekommen war ich ziemlich geflashed von den grössten wanderdünen nordeuropas. gute zwei stunden verbrachten wir im sand. wir bemerkten auch, wieso diese dünen pro jahr rund 15 meter weiter ziehen und alles unter sich begraben – der wind. wikipedia und die angaben vor ort waren nicht ganz identisch. während die eine infoquelle davon ausgeht, dass die stadt skagen irgendwann mal unter sand stehen wird, geht die andere quelle davon aus, dass im jahre 2150 die düne im meer versinken wird. wir werden es wohl nie erfahren.
wir fuhren daraufhin nach fredrikshavn, also besser gesagt ein paar kilometer nach der stadt, wo uns ein schöner zeltplatz wartete. keine zwei hundert meter entfernt lag die ostsee mit einem wunderschönem sandstrand. und da blitzte endlich hoffnung auf; das wetter spielte mit. wir genossen die zwei stunden am strand mit lesen und sonne tanken.
regen weckte uns obwohl kein regen angesagt war. also schliefen wir aus bis wieder die sonne zum vorschein kam und gut war es. wir starteten unseren tag erst nach 11 uhr und fuhren nach lindholm høje, wo wir ein vikinger museum und eine grabstätte besuchten. die grabstätte wurde vor jahrhunderten durch sand und dünen etwa 1-2 meter begraben und war deshalb noch so gut erhalten. im museum sahen wir dann alles ausgegrabene sachen von der grabstätte und dem anliegenden dorf. sehr interessant, was die vikinger schon bereits für tolle tricks in der landwirtschaft hatten oder welch hübscher schmuck hergestellt wurde. von den raubzügen, wie es die serie „vikings“ aufzeigte, war dort nichts zu sehen. klar, lindholm høje lag nicht am meer und es gab neben den dänischischen vikinger auch noch welche aus norwegen, russland und schweden, welche sich allenfalls ein bisschen anders verhielten. das mueseum war super interessant und gab mir einen anderen einblick in das vikinger-dasein.
nach einem ess-einkauf-stopp und einem icekaffee ging es ins lille vildmose, ein hochmoor im himmerland im östlichen nordjütland. es war ein schutzgebiet und man führte zum schutz des moores wieder elche ein, damit gewisse bäume nicht überhand nehmen und das moor kaputt machen. ich hoffe nur, dass diese michbüchlein rechnung am ende aufgeht und nicht wieder was schief geht, wenn die menschheit in die natur eingreift.
wir konnten viele vögel sehen; reiher, kraniche, enten oder gänse, aber die lieben elche oder wildschweine wollten sich einfach nicht zeigen. zwei wanderungen brachten keinen erfolg, jedoch sahen wir einen feldhasen und eine blindschleiche, auch nicht schlecht, oder? um 19 uhr fuhren wir dann erst den zeltplatz in als an. am abend machten wir noch einen gemütlichen spaziergang durch die dünen richtung ostsee, welche total flach war. zum schluss durften wir noch eine kuhherde mit jungen kälber sehen, welche sich super lustig verhielten. einzig vor dem muni hatte ich schon ein wenig schiss.
eine nette ältere dame kassierte am nächsten morgen die übernachtung ein, wir verständigten uns; sie in dänisch, wir in englisch/deutsch. aber funktionierte. wir fuhren heute direkt zum zeltplatz, also unterwegs keine stopps. die fahrt war okay bis auf einige wenige „arschhocker“, welche dann aber doch nicht den mumm hatten zu überholen. 100 kilometer in zwei stunden, ziemlich angenehme fahrt. den zeltplatz etwas ausserhalb von ebeltoft war auch super nett, zwar nicht mehr der neuste, aber schön sauber und preiswert. wir sattelten wieder mal unsere klappbikes und fuhren die rund 5 kilometer in die stadt. die stadt selber war nichts schönes, ein bisschen touristisch. aber wir hatten nicht mit der schönen altstadt und dem super herzigen rathaus gerechnet. wir setzten uns gleich neben das ratshaus in ein kaffee und genossen die schöne umgebung. das ganze dort hatte was künstlerisch anmutendes und gefiel mir sehr gut. danach schlenderten wir die gassen der altstadt entlang und genossen erst einmal, dass wir kein programm oder pläne hatten. auf dem rückweg holte uns ein gewitter ein. also nicht ganz, wir kriegten lediglich wenige tropfen ab, aber als wir im bus waren schüttete es für ca. 10 minuten runter, danach lächelte wieder die sonne.
wir planten nach molsbjerg wandern zu gehen, jedoch ging das nicht so wie geplant. am vorabend suchten wir uns eine kleine wanderung heraus, die gegend sollte dort extra schön sein. war sie auch, aber es gab da dutzende wanderwege und schon bald wussten wir nicht mehr weiter. also nahmen wir einfach einen weg und lief kreuz und quer durch wälder, wiesen oder kleine hügel hoch. und die hügel waren nicht umsonst da, das waren total 9 grabhügel aus der bronezeit mit sensationeller aussicht über die ostküse djursland. im wald fanden wir auch noch brombeersträucher mit richtig vielen leckeren früchte, welche wir (vorallem claudi) tüchtig sammelten. zurück bei herbie suchten wir den südlichsten punkt der halbinsel auf und schlängelten uns durch kurvige und enge strassen zum leuchturm von knebel. wäre eine schöner spot gewesen, wo wir auch gerne einen kaffe zu uns genommen hätten, aber leider kam wieder mal ein gewitter auf und wir schafften es gerade noch zurück zu herbie. daraufhin beschlossen wir den zeltplatz in aarhus aufzusuchen und für die nächsten tage zu planen. und natürlich brombeeren mit vanillesauce zu essen.
Aufbruch: | 07.04.2020 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2021 |
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