addicted to life

Reisezeit: April 2020 - Dezember 2021  |  von Markus Knüsel

hope & fears

cueva del esplendor

cueva del esplendor

andenfelsenhahn

andenfelsenhahn

es stand wieder einmal eine busfahrt an. wir verliessen medellin am morgen richtung jardin, ein nettes kolonialdörfen in den bergen auf 1700 meter. die fahrt dorthin hatte es aber in sich. der bus war kleiner als bisher, die strassen weniger breit doch die gegend war schön, hügelig und voll mit baustellen. offensichtlich gab es in den letzten monaten hier dutzende felsstürtze, krass wie die hügel gestützt werden mussten. jedenfalls verloren wir durch die baustellen etwas zeit und ich kann es dem busfahrer nicht verübeln, dass er nun wie entfesselt fuhr und versuchte zeit gutzumachen. bei den riskanten überholmanövern half vermutlich weniger das vertrauen in das abbild marias samt jesuskind über dem fahrersitz, als in die rennfahrerkünste des busfahrers. zumindest wirkte sein pilotenähnliches outfit vertrauenserweckend. in kolumbien ist es so, dass man eine tachometer-anzeige im bus hat, damit man eben solche halsbrecherischen fahrer bei der unternehmung verpfeiffen könnte. ich betone; könnte. macht einfach niemand, weil es hier normal ist, in einer mit 30 km/h ausgeschilderten kurve mit über 60 sachen reinzuheizen.

jardin erreichten wir nach rund 4 1/2 stunden wohlbehalten und auch das gebuchte hostel lag gleich um die ecke zur bushaltestelle. jardin ist ein abgelegenes dorf, nichts touristisches und es ist keine seltenheit, dass hier cowboys mit den pferden durch die stadt galoppieren und vor der bar halt machen. das kühle bier oder der schnapps wird natürlich im sattel genossen.
leider regnete es den ganzen ersten tag und wir irrten mit dem schirm ein wenig durch die strassen. wir fanden den besten kaffee und die beste pizza in town, als uns plötzlich sergej und seine freundin über den weg liefen. sergej ist ebenfalls ein reisender aus der schweiz, welcher mit claudi beim was zusammen gearbeitet hatte, als es losging mit f##k covid. jetzt ist er ebenfalls wieder unterwegs, lustigerweise am gleichen ort und mit gleichen plänen für kolumbien wie wir.

grosses erwartete uns am ersten tag in jardin. wir wollten zur cueva del esplendor, das ist eine höhle, wo ein wasserfall in der mitte reinfällt. für dieses unterfangen wollten wir eine tour buchen. zwar wäre es alleine möglich gewesen, aber 3 stunden pro weg war uns zu viel und den abstieg in die höhle hätten wir sowieso mit einem guide machen müssen. zwei alte jeeps erwarteten uns bereits, aber auch eine menge leute. ich ahnte böses, denn schon am abfahrtsort wurden munter selfies geschossen, also die gruppe schien 100% generation instagram zu sein. ich hätte kotzen können. aber eben, dashalb lasse ich mir das naturschauspiel nicht verderben. wir zwängten uns in die zwei fahrzeuge – die nennt man hier willy - und fuhren rund eine stunde die hügel hoch bis auf 2300 meter über meer. vorbei an bananen- und kaffeeplantagen oder kuhherden, der ausblick war einmalig schön. danach gab es eine wanderung von 20 minuten, schwierigkeitsgrad unterirdisch. wir erreichten eine kneipe, wo auch gleich der eingang zum park war. zu unserem erstaunen gab es schon die erste zwischenverpflegung, einige leute aus der gruppe hatten diese pause & verpflegung schon bitternötig, liefen bereits im roten bereich. der abstieg zur höhle war dann ein bisschen anspruchsvoller, da der boden und die steine nass und somit rutschig waren. und mit dem runterlaufen fingen dann praktisch bei der ganzen gruppe die konditionsprobleme an, lange wartezeiten waren für uns angesagt. ah ja, by the way, für den abstieg benötigten wir weitere 20 minuten und er durfte ohne maske gemacht werden. wir versuchten vor der generation instagramm in der höhle zu sein und machten ein paar wenige fotos ohne fremde leute vor der linse. die restlichen leute der gruppe reagierten aber auch schnell und schon sehr bald lief der erste trottel in mein bild. die restlichen leute nahmen es aber erstaunlicherweise gemütlich mit selfies und liessen jeweils den anderen den vortritt. ein paar aus luxenburg waren ununterbrochen damit beschäftigt, hunderte von gestellten fotos vor dem wasserfall zu schiessen, wiederum andere gingen ins kühle nass baden und wir schauten einfach dem naturereigniss zu und genossen es. so was ähnliches habe ich noch nie gesehen und als dann noch die sonne durch das höhlenloch reinschien, war dieses naturwunder nur perfekt, instagrammer hin oder her. nach rund 40 minuten in der höhle krakselten wir wieder den rutschigen weg nach oben. erneut gab es am ausgang eine stärkung in form eines kuchens. der weg zurück zu den jeeps zogen dann bei einigen die letzten kräfte hervor. leichter regen begleitete uns während der rückfahrt nach jardin.

da wir am frühen nachmittag bereits zurück waren, gingen wir nach einem sauleckeren kaffee in einen vogelpark. dort gab es noch die letzten exemplare vom vogel gallito de roca, auf deutsch der andenfelsenhahn. ein grau, schwarz, roter vogel, der irgendwie kein gesicht und schnabel hat. sieht ein wenig bekloppt aus. am abend entschieden wir, noch einen weiteren tag in diesem hübschen kolonialstädtchen zu verbringen.

langsam aber sicher holten uns zwei sachen ein. da war mal der regen bzw. die regenzeit und zum anderen f**k covid. die ganze nacht hindurch hatte es geschüttet und auch der ganze morgen war grau & nass. hinzu kam die negative nachricht des hostels aus manizales, den ort, den wir nach jardin besuchen wollten. ab freitag 10pm bis montag 5am gab es da einen lockdown. und da wir schon gebucht hatten, mussten wir ein bisschen umdisponieren, schliesslich wollten wir ja nicht von jardin (wo nur nächtliche ausgangsperre herrscht) in ein gebiet reisen, wo es vollen lockdown hat. also verschoben wir den aufenthalt in manizales, verlängerten in jardin nochmals und wollten dann erst am sonntag fahren. zwar kommen wir dann noch in den lockdown, aber der öffentliche verkehr fährt und so verlieren wir nicht all zu viel zeit, wenn wir den ganzen tag im bus sitzen müssen. somit haben wir lediglich einige wenige stunden lockdown und können am montag dann gleich loslegen mit touren in die anden usw.
nachdem wir das alles mit den schlafplätzen organsisiert hatten, kauften wir noch das busticket und ungleich später hörte auch noch der regen auf. wir zogen unsere trekkingschuhe an und liefen los richtung hügel und wasserfälle in der umgebung. von diesen beiden dingen gab es reichlich und so waren wir rund 2 stunden unterwegs zwischen bananen- und kaffeeplantagen. alles war super friedlich und schön, wäre da nicht schon wieder ein hund gewesen, welcher mich in den schuh gebissen hätte. keine ahnung, wieso ich auf einmal so unbeliebt bin bei denen. dem fuss und dem schuh hat es aber nichts gemacht. und claudi kam aus sich raus und schickte mit fuchteln und fluchen die beiden hunde in die wüste bzw. in den bauernhof zurück.

am samstag morgen machten claudi und ich noch einige wenige video calls mit zu hause, bevor es erneut auf wanderung ging. wir liefen zum cristo hoch und nahmen dabei leider den kürzesten weg. der war ziemlich steil und da es die ganze nacht durchgeregnet hatte, war dieser auch aalglatt. trotz den hikingschuhen war es ziemlich mühsam. oben angekommen war ich schon durchgeschwitzt und nicht mehr sehr motiviert noch weiter zu wandern. tat ich aber, claudi redete mir gut zu. daraufhin liefen wir noch einen wasserfall an und nahmen dann den einfacheren weg runter. das wetter wechselte zwischen regen, sonne und bewölkung im minutentakt. wieder zurück in der stadt, gingen wir dann kaffee trinken und shoppen (also ich nicht). früh ging es ins bett, schliesslich hatten wir wieder ein grosses programm am folgenden tag.

leider schlief ich nicht so dolle wie ich mir das vorgestellt hatte, bereits um 5 uhr lag ich wach im bett. um sieben frühstückten wir und begaben uns mit sack und pack zur bushaltestelle. mit einem ganz farbigen andenbus wollten wir von jardin nach riosucio fahren. vorab muss ich noch erwähnen, dass ich wegen dieser fahrt in diesem blog wieder mal ein kapitel „reisen & aufreger“ schreiben musste, mehr dazu unten. fast pünktlich um 8 uhr startete ein jüngling, ca. 16 jahre alt, den lastwagen. er desinfiziert noch alles im cockpit..., und legte dann den gang ein und fuhr los. ah, also doch nicht so jung, sorry mein fehler. schon bald verliessen wir die asphaltierte strasse und bumpy road war angesagt. der bus schnaufte schon früh ziemlich laut, die strasse wurde immer enger und die abhänge links oder rechts immer tiefer. aber der junge herr am steuer hatte das voll im griff und ich hatte schon bald vollstes vertrauen in unseren fahrer. spätestens nach einer stunde war allen der allerwerteste eingeschlafen, denn diese busse sind nur mit einer bank und einer viel zu kleinen lehne ausgestattet. allerspätestens nach zwei stunden schmerzte der rücken und ja, wir waren über 4 stunden auf diesem koloss. selbst die eingespielte musik wie „im blue, da ba dee da ba di...“ brachte nur kurzweilige erheiterung. die tortour wollte einfach nicht enden. tat sie dann zum glück aber doch irgendwann. in riosucio mussten wir dann noch weiter nach manizales, am rande der anden. wir entschlossen uns sehr schnell, dass wir diese fahrt mit einem minibus fortsetzen werden und nicht nochmals mit dem öffentlich bus, auch wenn uns das etwas teurer zu stehen kam. auch hier wieder daselbe wie überall in kolumbien. der fahrer benutzte die bremse nur, wenn es verkehrsberuhigungen gab, sonst volle kanne, auch in die kurven. gleiches galt dann auch noch für den taxifahrer in manizales. langsam frage ich mich; gab es schon mal einen formel 1 fahrer aus kolumbien? da in manizales am sonntag noch lockdown herrschte, waren wir innert wenigen minuten in der innenstadt. der taxifahrer setzte uns vor dem golden frog hostel ab und wir drei staunten nicht schlecht, wo das liegen sollte. ausssen nur klein angeschrieben und nur eine tür, sonst nix. selbst der taxi fahrer kannte das hostel nicht. aber innen, meine freunde. ein super schönes kolonialhaus mit ganz viel platz. netflix fernesehzimmer, gamezimmer und unser schlafzimmer war eine halbe halle. gepaart mit schönen farben, ein volltreffer!

gleich nach der ersten nacht auf über 2000 meter über meer begaben wir uns auf eine tour in den los nevados national park, welche wir über unser hostel gebucht hatten. dieses vulkangebiet liegt in den aden und mit etwas glück könnten wir den vulkan nevado del ruiz erblicken. aber man bemerke, dass die vulkane krasse divas sind und sich selten gerne zeigen, egal wo auf dieser kugel.
nach einem frühstück im hostel ging es los mit al, dem receptionist vom hostel. wir hatten somit quasi eine private führung. umso erstaunter waren wir, als senior carlos vor der türe mit einem pick-up auf uns drei wartete, unser fahrer für den ganzen tag. wahnsinn, privat-privat! wir blochten den paramerikanische highway hoch und nach einigen kilometer bogen wir dann richtung los nevados ab. auf 3000 meter genehmigten wir uns einen coca tee gegen die höhe. vielleicht muss ich erwähnen, dass ich schon am morgen beim aufstehen kopfweh hatte, aber mit tablette war es ganz gut auszuhalten. immer mehr kamen wir in den nebel, es begann zu regnen und wir zogen alle unsere mitgebrachten kleider an, es wurde ziemlich frisch da oben. die 4000 marke erreichten wir ebenfalls noch mit dem pick up, kurz darauf stiegen wir aus und liefen 300 höhenmeter im regen runter. an einer geheimen stelle kletterten wir wohl nicht ganz legal über einen zaun und 5 meter später waren wir an einem fluss, welcher weiss war und übel nach schwefel roch, aber richtig angenehm warm war. also raus aus den kleider, rein in die badehose bzw. claudi in den bikini und rein ins warme vergnügen. gute 45 minuten verbrachten wir im angenehmen nass, bevor wir uns dann wieder umzogen und gleich ein picknick einnahmen. der regen hatten in der zwischenzeit nachgelassen und der vulkan zeigte uns tatsächlich immer mehr sein nettes gesicht. wir krochen den berg mit mehr oder weniger mühe hoch, al und ich erstickten fast, claudi war quickfidel unterwegs. oben angekommen bestaunten wir den vulkan ein weiteres mal, welcher auf der spitze mit schnee bedeckt war. auch die rauchwolke war wunderbar schön zu sehen. al und auch senior carlos meinten, dass sie den vulkan noch nie so lange ohne wolken gesehen hätten. good vibes from the „suizas“.

danach besuchten wir die schlucht unterhalb vom vulkan und das war ein krasser anblick, was da vor über 30 jahren passiert ist: wir schreiben den 13. november 1985. gemäss seismologen gab es am vulkan nevado del ruiz eine erste eruption um 9 uhr abends. ganze 20 minuten nur dauerte der lavaausfluss am krater oben. es war keine überaus grosse erupiton, doch die hitze schmelzte den schnee und das eis vom gletscher unterhalb des vulkans und donnerte in drei flüssen runter in die täler – ein mix aus steinen, vulkanischen material, lava, schlamm und wasser. diese schlammlawinen bahnten sich ihren weg runter mit 30 stunden kilometer, begruben alles unter sich; häuser, wege, bäume, fahrzeuge und ganze dörfer. es dauerte lediglich eine stunde bis die eine schlammlawine das erste dorf chinchina erreichte. rund 1000 leute verloren dort ihr leben. 200 häuser wurden zerstört, ebenfalls 3 brücken. die andere – viel grössere – schlammlawine erreichte die stadt armero um etwa 23.30 uhr. dort wurden über 20'000 der 29'000 einwohner im schlaf überrascht und von der schlammlawine begraben, über 5000 verletzte menschen teils mit schlimmsten verbrennungen wurden in die umliegenden krankenhäuser gebracht. die dritte schlammlawine ging zum glück in unbewohntes gebiet runter.
die 1985 erruption von nevado del ruiz war kolumbiens grösste natur katastrophe, die zweit tödlichste vulkan eruption im 20igsten jahrhundert und die viert tödlichste überhaupt. die schlammlawinen zerstörten strassen, brücken, ackerland, strommasten, telefonlinien, 50 schulen, zwei spitäler, und über 5000 häuser. die region verlor 60% von allen häuser, 30% vom reisvorkommen und eine halbe million säcke kaffee. über 7500 leute waren danach obdachlos.

die eruption kam nicht überraschend, seismologen hatten diesbezüglich gewarnt, aber man rechnete nicht mit einer solchen schlammlawine. und logischerweise versagten vorallem die behörden, welche es erlaubten, in dieser risikozone eine stadt aufzubauen. man wusste aufgrund berechnungen, dass wenn es einen ausbruch geben wird, dass es die lava bis zu armero schaffen würde. lava wäre aber nicht so schnell ins tal gedonnert, weshalb man wohl auch noch hätte evakuieren können.

jedenfalls gewaltig dort zu stehen, wo die 30 meter hohe lawine runterkam und alles unter sich begrub. aber wir mussten langsam wieder den rückweg antreten, damit wir nicht in die totale dunkelheit gerieten. der vulkan verabschiedete sich von uns mit einer klaren sicht und viel rauch. wieder zurück im hostel wollten wir natürlich den schrecklichen schwefelgestank loswerden, jedoch auch nach einer langen dusche konnte man es noch auf der haut riechen. es dauerte wenige tage bis der geruch dann definitiv aus haut und kleidung weg war.

den folgenden tag gingen wir langsam an, gemütliches frühstücken im hostel und dann sightseeing in der stadt. die stadt manizales selbst ist nichts besonderes, aber kommt man einige wenige hundert meter raus aus downtown, sieht es schon viel grüner und netter aus. wir besuchten eine anhöhe mit schönem blick auf die anden. leider war der wettergott nicht so holde wie am vortag, die anden waren an diesem tag wolkenverhangen. zudem suchten wir eine schweizer bäckerei auf, welche aber gar nicht typisch schweizer leckereinen im laden hatten. dennoch war der kaffee sehr gut, das sandwich genüsslich und der kuchen ebenfalls lecker. danach noch ein bisschen durch die strassen geschlendert und geshoppt.

der abschied aus manizales fiel mir nicht einfach. ich kann den lonley planet bestätigen, dass diese stadt nichts besonders zu bieten hat. jedoch hat mich der ausflug in die anden von los nevados ziemlich beeindruckt und ich (und auch claudi) werden die guten, langen gespräche mit al vermissen. al kommt aus venezuela und ist sehr gebildet. er hat den absprung vor rund 3 jahren gemacht und kam nach kolumbien. in venezuela hatte er diverse projekte geführt und nun sitzt er an der reception von einem hostel und ist nur glücklich arbeiten zu können. er ist auch als guide und gleitschirmpilot unterwegs.
schon schade, dass der diktator nicolas maduro venezuela so wahnsinnig an die wand fährt. in anspielung an diejenigen, welche „diktator berset“ in der schweiz in den mund nehmen; bitte nehmt euch zwei minuten zeit und googelt doch mal „diktatur venezuela“ um mal herauszufinden, was wirklich eine diktatur in der heutigen zeit bedeutet.

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reisen & covid

erneut muss ich zuerst die einheimischen ein bisschen rüffeln. man stelle vor, dann hat man einen harten lockdown für 8 monate und es zeichnet sich wieder so was in diese richtung an, und was machen die kolumbianer. nichts, einfach nichts. im bus hatten wir eine junge dame vor uns, welche ununterbrochen vor sich her hustete, wenigstens hatte sie eine maske auf. sonst im bus hatte ausser claudi und ich praktisch niemand die maske auf, gute basis viren weiter zu reichen, bei geschlossenen fenster natürlich.
kaum hatten wir medellin verlassen, wurden die restriktionen verstärkt und es herrschte 3 tage lockdown, 4 tage normal in der stadt. dies galt aber nur für medellin und gewisse orte in der umgebung, in jardin galt dies (noch) nicht. die story mit manizales sollte euch nach dem bericht oben ja schon bekannt sein, also muss ich dazu keine weiteren worte verlieren.

aber dann überholten die touristen die einheimischen: im hostel in jardin kamen spät abends jungs aus den vereinigten staaten an und einer meinte ziemlich laut, dass er den test gefaked habe, um nach kolumbien zu kommen. ja und wieso macht man das genau? zu teuer sich testen zu lassen? angst er könnte positiv sein? ich verstehe das ganze nicht so genau. alle zeichen deuten darauf hin, dass es wieder schlimmer wird und niemand schert sich darum. in den meisten grossstädten sind die hospitals übervoll, weshalb die lokalen regierungen die teil-lockdown strategien ausdenken: 3 tage lockdown, 4 tage offen. ob das was hilft sei dahingestellt, denn in den 4 offenen tagen macht das f##k virus sicherlich keine pause.

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reisen & aufreger

eben, da gab es diese fahrt von jardin nach riosucio. 15 minuten vor abfahrt fanden wir uns am busbahnhof ein und der farbige truck stand schon da. wir hatten gelesen, dass wir möglichst früh da sein sollten, damit wir uns vorne hinsetzen können, weniger schlaglöcher. also stiegen wir mit unserem gepäck hoch und es waren lediglich wenige einheimische und eine französische familie mit zwei kinder auf dem bus. alles schien relaxed zu werden. aber auf einmal tauchten weitere franzosen auf und nahmen den bus in beschlag. natürlich alle ohne maske, was aber weniger schlimm war, weil der bus ja keine fenster hatte (wir sahen sie aber später in salento wieder, frischfrohlich flanierend ohne maske). dann kam eine horde amerikanischer jungs und gesellte sich ebenfalls dazu. plus noch weitere einheimische, der bus war auf einmal rappelvoll. und mal losgefahren, hüpften immer mehr leute noch von der strasse drauf. die amerikaner erwiesen sich schon bald als vollpfosten der sonderklasse. erstens auch keine maske auf und alles wurde gefilmt, meine fresse, instagrammer! bei einem bauernhof mussten wir kurz stoppen, da noch eine lokale person dazustieg und bauholz auf dem dach mitnahm. der eine ami nahm dies zum anlass, sich aufs dach zu begeben und die fahrt von dort oben zu geniessen. ohne shirt. was zum f##k? dieser mensch: ein mann und sein penis, zu hirn hat es wohl nicht mehr gereicht. etwa nach der hälfte der fahrt gab es eine kurze pause und praktisch alle männer (touris, die einheimischen nicht) begaben sich ebenfalls aufs dach um ihre stärke zu zeigen und blieben auch gleich oben. der fahrer, die einheimischen und wir verstanden die welt einfach nicht mehr. wir reden hier nicht von einem touri bus, man will einfach schnellstens von a nach b kommen und sie schreiben dann wohl auf tripadviser „best experience in my whole life“, so krasse männer, ich kam mir wie eine memme vor. nein scherz, natürlich empfand ich nicht so. ich fand das auftreten vorallem auch gegenüber den einheimischen total respektlos und untolerant.
und was machten die franzosen? die machten sich klammheimlich so breit wie es nur ging, irgendwann sass die eine mutter fast auf meinem schoss. sie und ihr gemahle niessten auch immer wieder schön in die hände, haben sich wohl noch nie mit den f**k covid massnahmen auseinander gesetzt?. sag mir! sag mir und meinem harmoniebedürfnis; dass alles gut sein wird?

wandern in los nevados auf über 4000 müm

wandern in los nevados auf über 4000 müm

nevado del ruiz mit rauch

nevado del ruiz mit rauch

weg der schlmmlawine 1985

weg der schlmmlawine 1985

© Markus Knüsel, 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
dem sommer durch die welt folgen
Details:
Aufbruch: 07.04.2020
Dauer: 20 Monate
Heimkehr: Dezember 2021
Reiseziele: Costa Rica
Schweiz
Kolumbien
Italien
Frankreich
Deutschland
Dänemark
Schweden
Der Autor
 
Markus Knüsel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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