addicted to life
vamos al sur
unsere letzten tage hier in costa rica standen vor der tür. bald laufen unsere visa aus, was aber kein eigentliches problem darstellt, denn man kann einfach überziehen. der zoll würde wohl keine freude zeigen, aber uns wurde gesagt, dass wir ohne finanzielle konsequenzen ausreisen könnten. ein einreiseverbot für gewisse wochen oder monate wäre das mass aller dinge. aber genau das möchten wir vermeiden. mehr dazu aber dann im weiteren verlaufe dieses blogs.
von uvita aus (an der pazifikküste) wollten wir in einem stück nach san josé fahren. wie inzwischen üblich hatten wir an allen ecken und enden nachgefragt und im internet abgeklärt, ob und wann die busse fahren. aber erneut kam alles anders als geplant. um 5.30 uhr sollte ein bus fahren, also warteten wir um 5.20 uhr an der busstation. als um 6.15 uhr immer noch nichts auf einen ankommenden bus hindeutete, entschieden wir den weg von 2.5 kilometer von der haltestelle im dorf an die autostrasse - mit ganzem gepäck - zu laufen. erstens war die sonne noch nicht oben und wir hatten bei unserer wanderung zum wasserfall bermekt, dass es an der autobahn oben einen kleinen busbahnhof gibt, also hofften wir auf unsere intuition. kurz nach 6.45 uhr erreichten wir die besagte station und wir staunten nicht schlecht, gleich zwei busse nach san jose ohne jeglichen zwischenhalt. es blieb uns kaum noch zeit um aufs klo, schon sassen wir im schnellbus nach san josé.
die beiden busse waren ziemlich voll, also gab es für mich nur noch platz neben einem super pimp, sonnenbrille auf, obwohl die sonne gar noch nicht oben war und seinen rucksack provokativ auf dem freien sitz gelegt. seine körperhaltung schrie förmlich „lass mich in ruhe“. machte ich aber nicht, ich sass neben ihm ab, nachdem ich höflich darum gebeten hatten, den rucksack zu entfernen. wenn blicke töten könnten. aber bald schlief er ein und gut war es. nach zwei stunden gab es eine pinkel- und esspause und weiter ging es. bereits um 11 uhr waren wir in san josé. der busbahnhof war ebenfalls ziemlich nah am hostel, also liefen wir auch noch diese 1.5 kilometer mit gesamten gepäck.
wir nutzten san josé nur als umsteige station, denn am nächsten tag liefen wir bereits zum nächsten busbahnhof und fuhren richtung hoch- und vulkanland von zentral costa rica. der angstellte am busbahnhof erzählte uns irgend welchen quatsch, weshalb wir einfach die hinterste person in der reihe nochmals nach dem richtigen bus fragten. unser glück war, dass der ältere herr auch zu unserem zielort orosi musste, also stiegen wir in cartago ebenfalls aus, als er dies tat. als sahnehäubchen zeigte er uns dann den weg zur haltestelle für den bus nach orosi. nach total 2 stunden reisezeit kamen wir schon in orosi an. das hostel war richtig schön und nett eingerichtet, die besitzerin jedoch ein bisschen unorthodox drauf und unorganisiert. jedenfalls sahen wir von unerem zimmer direkt an die beiden vulkane und über das ganze dorf hinweg.
am ersten tag suchten wir die schweizer bäckerei in der stadt auf, um endlich wieder mal super leckeres brot frühstücken zu können. und diese energie brauchten wir auch, denn wir buchten unsere weitere reise. die gerüchteküche brodelt wieder mal, wir schwelgten in phantasien. gedanken nahmen ihren freien lauf: wir entschieden uns für 6 wochen kolumbien. der flug dorthin (und zurück nach costa rica) ist zwar ziemlich teuer, aber was solls, geld ist auch nur ein mittel zum zweck. uns geht es viel mehr darum, einen happy plan zu finden und dort eine gute zeit zu haben. und natürlich nicht all zu stark durch f##k covid beeinträchtigt zu sein. so nun ist die katze aus dem sack. als belohnung fürs buchen, gingen wir danach in einen nahegelegenen spa und liessen es im wirlpool und sauna gutgehen, dampfbad noch obendrauf wohlbemerkt. den nachmittag liessen wir dann bei kaffee und apfelstrudel (ebenfalls aus der schweizer bäckerei) mit blick auf die vulkane und die kolibris im garten ausklingen. früh in die federn, denn frühes aufstehen stand uns bevor.
in hergottsfrühe fuhren wir am nächsten tag auf den auf 3500 meter über meer gelegenen vulkan irazu hoch. und was für eine saukälte da oben herrschte. da ich nur shorts für die heisse küstenregion dabei habe, war das für mich eine besonders windige und kalte angelegenheit. aber da bin ich ja selber schuld und es sollte auch nicht darüber hinwegtäuschen, was für eine wundervolle natur wir dort oben zu gesicht bekamen. krater- und mondlandschaft im perfekten wolkenlosen ambiente. nach 90 minuten herumstaunen fuhren wir aber wieder gerne im warmen taxi runter. unmittelbar nach dem wir den nationalpark oben verlassen hatten, fuhren wir an gemüse plantagen vorbei. egal ob kartoffeln, zwiebeln, broccoli oder blumenkohl, die erde dort oben muss ja wahnsinnig fruchtbar sein. ah ja, fast vergessen – mobilfunk antennen gab es auch zu hauf auf dem vulkan oben. luis, unser taxi-fahrer, meinte lachend, dass die immer mal wieder auf die fresse fallen, da sie opfer von erdbeben werden.
am folgetag wollten wir zu fuss zu ruinen aufbrechen. guten mutes liefen wir los, jedoch lotste uns maps me total an den falschen ort und über private grundstücke mit hunden wollten wir uns auch nicht begeben, also liefen wir stattdessen zu einem natürlichen wasserpool. der weg dorthin war aber auch nichts besonderes, wir liefen an der hauptstrasse entlang, wo uns immer wieder einige hunde erschreckten durch ihr gebell. mensch, mensch, ich krieg noch langsam einen hundephobie.
die vielen hunde waren auch in der nacht ein problem. immer wieder lieferten sich gockel und hunde auch während der schlafenszeit ein battle in einer lautstärke, dass ich kaum ein auge zu tat oder dann um 5 uhr wach war. eben halt nur nervend.
bereits war der letzte tag in orosi angebrochen, wir verabschiedeten uns von der schweizer bäckerin, sagten den haushünhern und den kolibris tschüss, nahmen den bus nach cartago, die frühere hauptstadt von costa rica. zwar ziemlich gefährliches pflaster, jedenfalls die umgebung wo wir hausten war schmutzig und nicht sonderlich schön. sonntags waren wenigstens die strassen angenehm leer und so konnten wir die bekannte kirchenruine, welche einem brand und dann einem erdbeben zum opfer fiel, plus die kathedrale im herzen der stadt ohne hetze anschauen.
die fahrt nach san jose verlief dann ohne probleme. wir nutzten die zeit in der haupstadt vorallem mit der planungn für kolumbien. dort soll es ja kälter und nasser sein als hier in costa rica, weshalb ich (man höre und staune) mir sogar ein paar lange hosen zulegte. das muss was heissen. wir haben zudem per zufall einen foodcourt gefunden, wo es ganz verschiedenes leckeres und frisch hergestelltes Essen gibt. also gingen wir jeden tag dorthin und schlugen uns die bäuche voll.
wir teilten uns die tage so ein, damit wir immer wieder was für kolumbien organisierten oder planten, aber auch was in san josé unternahmen. bei der free walking tour bekamen wir von jorgé alle infos über die hauptstadt. mit dabei auf der tour waren noch zwei spanier und ein lokaler mann. es war dann auch dieser lokale mann, welcher bemerkte, dass uns zwei komische gestalten folgten und wir dann relativ schnell aus dieser gegend verdufteten. das jade museum besuchten wir ebenfalls und wir traffen noch ruth, eine bekannte von claudia. immer mit dem gleichen ende am abend: foodcourt!
der (vorerst) letzte tag in costa rica brachte uns unverhofft viel swissness. am morgen trafen wir unsere nachbarin lisa und ihre kollegin. der zufall wollte es, dass sie am tag zuvor von der schweiz nach costa rica flog, also hat sie uns noch einige wenige dinge mitgebracht, welche die andere nachbarin melanie in unserer wohnung herausgesucht hatte. was für tolle nachbarn wir haben, muss ich an dieser stelle nochmals erwähnen! eben, wir verbrachten rund 2 stunden mit lisa & ihrer kollegin und tauschten unsere erfahrungen gegen die mitbringsel aus. sogar schweizer schokolade fanden den weg zu uns, besten dank melanie. die zweite portion schweiz bekamen wir dann auf dem weg vom hostel an den flughafen im taxi. angefangen hat es damit, dass der taxifahrer musik über youtube laufen liess. er wählte einen electromix aus, und auf dem video (auf seinem handy display) zeigte uns plötzlich bekannte gegenden. hofkirche in luzern, kappelbrücke ebenfalls luzern, also musste ich den fahrer das wissen lassen, dass dies unser zu hause sei. er nahm das dann gleich zum anlass, schweizer folklore musik einzugeben und siehe da – plötzlich lief im taxi in costa rica die oeschs die dritten. wir mussten schmunzeln, dem fahrer gefiel es offensichtlich, er stellte sogar fest, dass dies eine familie sein muss. und weiter ging es mit den vorschlägen auf youtube. plötzlich hallte helene fischer mit atemlos durchs taxi. ihr fragt euch sicherlich, wo bleibt hier die swissness? helene im duett mit melanie oesch als antwort. wahnsinn, wie die taxifahrer hier auf kundenzufriedenheit setzten. jedenfalls waren wir dann schon noch froh, als es dann mit costa ricanischer musik weiterging...
der check-in am flughafen nagte dann wieder an unseren nerven. als wir ankamen waren drei schalter geöffnet und drei personen vor uns. eine familie hatte hund und etwa ein dutzend koffer dabei. über eine halbe stunde beanspruchten die einen schalter davon. beim zweiten schalter war eine einzelne dame, die ebenfalls 25 minuten beanspruchte, weil sie das migrationsfile für kolumbien online nicht ausgefüllt hatte. also holte sie dies in einer ruhe einfach am schalter nach und liess alle leute hinter ihr warten. aber ja, wir haben es schlussendlich ins flugzeug geschafft. die flugbegleiter sahen übrigens wie krankenpfleger auf einer intensivstation aus. aber lieber so als umgekehrt...
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reisen & covid
für eine reise nach kolumbien musste ein pcr-test her. und das war hier ziemlich einfach zu erledigen. wir konnten online einen termin in einem labor vereinbaren und bezahlen, uns in der nähe vom hostel testen lassen und innert 24 stunden kriegten wir dann die antwort: negativ! am flughafen in san jose wurden dann unsere unterlagen ganz genau geprüft. und natürlich maskenpflicht im flugzeug, keine verpflegung, kein entertainment und keine magazine.
Aufbruch: | 07.04.2020 |
Dauer: | 20 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2021 |
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