Mein Mittel gegen Fernweh - einmal um die Welt

01.03.06

Habe ich Krabi als "geschaeftiges Treiben" beschrieben?? Nehm ich zurueck - im Vergleich zu hier ist Krabi ein verschlafenes Nest.

Die Motorradfahrer haben die Herrschaft ueber die Strassen uebernommen und draengen sich an den hupenden Autos vorbei.
Am Strassenrand reihen sich die Garkuechen aneinander. Von Hodenspiesschen bis zu fritierten Heuschrecken ist hier alles zu haben. Mhhhh - lecker... !! Zu solch exotischen Delikatessen habe ich mich aber (noch??) nicht hinreissen lassen und habe mich mit diversen Curry-Gerichten zufrieden gegeben. Diese bekommt man hier allerdings eine Spur schaerfer. Bin einige Male mit hochrotem Kopf dagesessen und habe vergeblich versucht das Feuer in meinem Mund zu loeschen! Natuerlich auch noch zur allgemeinen Belustigung - alle um mich herum fanden das zum Schiessen komisch... !
Hier gibt es also definitiv noch kein Touri-schonendes Essen - wozu auch? Bin in den 3 Tagen keinem einzigen anderen "Farang" begegnet. Wer also mal dem typischen Touristen-Pfad entkommen moechte, ist hier genau richtig.

Da hier auch kaum jemand Englisch spricht, war diese Stadt perfekt um mein gelerntes Thailaendisch auf die Probe zu stellen. Hat eigentlich auch ganz gut geklappt. Das Problem war nur, dass jedes Mal wenn ich einen halbwegs verstaendlichen Satz ueber meine Lippen brachte, die Leute aus lauter Freude darueber anfiengen ohne Punkt und Komma auf mich einzureden und ich nur noch Bahnhof verstand ! Ich haette mich zwar allzugerne mit diesen Leutchen unterhalten, aber dafuer hat der 2-Wochen-Kurs wohl nicht gereicht...

Ganz etwas Spezielles in Nakhon Si Thammarat sind die duzenden chinesischen Goldschmucklaeden. Anscheinend ein florierendes Geschaeft, denn die Shops waren immer voll mit Kundschaft. Nur habe ich komischerweise nie jemanden gesehen, der Goldschmuck traegt..???

Ein wenig verwirrend sind auch all die anderen kleinen Laeden, die hier ueberall anzutreffen sind. Ich habe nicht wirklich herausgefunden, welcher Laden was verkauft, aber irgendwie einfach von allem irgendetwas. Hier ein paar Hemden, da einige Tuben Zahnpasta, in einer Ecke liegen Schraubenzieher und Hammer, in der anderen ein Berg von Orangen und irgenwo steht noch ein Regal mit Whisky Flaschen... ???? Da soll sich mal einer zurechtfinden - aber wenn man durch die ganze Stadt shoppt, hat man bestimmt irgendwann alles zusammen was man braucht!

Auch kulturell hat Nakhon... einiges zu bieten. Zahlreiche buddhistische Wats, Hindu-Tempel, Moscheen und sogar eine Kirche sind ueber die ganze Stadt verteilt. Hier funktioniert die Mischung aus verschiedenen Religionen und Kulturen anscheinend noch!

Ideal um mal einen "Tempel-Tag" einzulegen. Habe mich mit einem Stadtplan und bequemen Turnschuhen bewaffnet und bin frueh losgezogen. Als erstes stand Wat Phra Mahathat auf dem Programm, die groesste Tempel-Anlage im Sueden Thailands. War dann auch recht beeindruckend - unzaehlige Stupas, Buddha-Statuen und meditierende Moenche. Zudem bringen viele Einheimische ihre Blumen-Gaben zu den Statuen - angeblich damit deren Geist ueber die Stadt und die Bewohner wacht.

Nachdem ich mich nach Stunden satt-gesehen hatte, machte ich mich auf den Weg zum naechsten Tempel. Bloederweise schien die Distanz auf meinem Spitzen-Stadtplan etwas kuerzer, als sie dann aber tatsaechlich war. Und so latschte ich einige Kilometer durch eine Affenhitze um schlussendlich vor verschlossenen Tempel-Tueren zu stehen - suuupi!! Als dann auch noch der Hindu-Tempel geschlossen hatte und es langsam unertraeglich heiss wurde, habe ich meine "Mission Tempel" vorzeitig abgebrochen und habe mich in meinem Zimmer vor den auf Tourbo gestellten Ventilator gesetzt !

Habe mich dann auch zwecks Hitzeschlag-Vorbeugung dazu entschlossen in den schattigen Dschungel zu fluechten und am naechsten Morgen zum Khao Sok Nationalpark aufzubrechen. Nakhon Si Thammarat ist zwar auf jeden Fall eine sehenswerte Stadt aber vielleicht eher etwas fuer die Regenzeit...