Mein Mittel gegen Fernweh - einmal um die Welt
Kambodscha: Phnom Penh - Liebe auf den 2. Blick...
16.04.06
Ich glaube Phnom Penh ist auch so eine Stadt, in der man sich erst nach ein paar Tagen wohlfuehlt. Mir ging es auf jeden Fall so. Auf den ersten Blick war Phnom Penh fuer mich eine typisch asiatische Chaos-Grosstadt, ohne Herz fuer Fussgaenger ..!! Wo ich doch an einem neuen Ort am liebsten erstmal den ganzen Tag durch die Gassen latsche, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Doch das ist hier eine ziemlich abenteuerliche Angelegenheit. Wie in Gottes Namen soll ich denn bitteschoen eine vielbefahrene, 4-spurige Motorrad-Raser-Strasse unbeschadet ueberqueren, wenn weit und breit keine Ueber- oder Unterfuehrung in Sicht ist und die paar wenigen Ampeln konsequent ignoriert werden...??? Es sitzen zwar an jeder Ecke irgendwelche Polizisten rum, aber die Betonung liegt hier eindeutig auf 'rumsitzen'!! Wenn sich hie und da dennoch einer dazu durchrigt seine Trillerpfeiffe zu betaetigen, fuehlt sich niemand wirklich betroffen. Ihr koennt euch also in etwa vorstellen, wie meine ersten zaghaften Versuche, mich sicher durch die Blechlawine zu bewegen, ausgesehen haben !! Doch nach intensivem beobachten der einheimischen Strassenueberquerern war das Geheimrezept schnell gefunden...: Einfach drauflosmarschieren und nie stehenbleiben!! Funktioniert einwandfrei. Sobald man aber einen Moment zoegert und stehenbleibt, beginnt das grosse Gehupe und Gequitsche...
Nach soviel Nervenkitzel musste erstmal ein Riesen-Beruhigungs-Bananen-Shake her ! Und wo laesst sich dieser besser geniessen als in einem der vielen Cafes und Restaurants am Flussufer? Auch ein idealer Platz um das lebhafte Treiben entlang der Promenade zu beobachten, an der sich vor allem zu spaeterer Stunde eine bunte Mischung aus jung und alt, Einheimischen und Langnasen einfindet.
Puenktlich zum Sonnenuntergang ging's jedoch wieder zurueck auf die luftige Terrasse meines Gasthauses am Boeung Kak Lake - der 'Khao San Road' von Phnom Penh.
Flusspromenade - hier geht's erst am Abend richtig rund!
Sonnenuntergangs-Aussicht von 'meiner' Couch der Gasthaus-Terrasse ...
Vollbeladenes Cyclo - Mann, sind die Dinger bequem!
Traditionelle Garkueche zwischen all den "Barang-Restaurants"
Schon die Tage vor Neujahr gab es an jeder Ecke bunte Tanz-Vorfuehrungen
Neben dem Koenigspalast stand auch der Besuch zahlreicher Maerkte auf dem Programm. Eng, laut, teilweise ziemlich uebel riechend und ein riesiges Kuddelmuddel an angebotenen Waren... genauso mag ich es !! Bis auf ein paar exotische Fruechtchen (ich kann mir nur die Namen nie merken) kam ich allerdings meist mit leeren Haenden nach Hause. Oder wer braucht bei dieser Hitze denn schon Wollmuetzen oder Plueschpantoffeln...??
Silberpagoda auf dem Koenigspalast-Areal
Im Toul Sleng Museum, einer ehemaligen Schule, die zu Khmer Rouge Zeiten als Foltergefaengnis eingesetzt wurde, wird einem wieder mal vor Augen gefuehrt zu welch grausamen Taten der Mensch faehig ist. Tausende wurden innerhalb diesen Waenden verhoert, gefoltert und getoetet. Der Gang durch die Zellen, in denen die Gefangenen wie Tiere gehalten und durch Folter zu falschen Gestaendnissen gezwungen wurden, hinterlaesst ein schockierendes und bedrueckendes Gefuehl. Dieses wird noch verstaerkt durch den Blick in die angsterfuellten Augen der Haeftlinge, von denen bei der Inhaftierung und zum Teil sogar nach der Exekution Fotos geschossen wurden. Bilder die Baende sprechen und unter die Haut gehen...
Zellenblock im beruechtigten S-21
Fotos der Gefangenen - Gesichter, die man so schnell nicht wieder vergisst!
Aufbruch: | 01.02.2006 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | Februar 2007 |
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