Mein Mittel gegen Fernweh - einmal um die Welt

04.05.06

Mein erstes Ziel in Laos war die Insel Don Det, Teil der sogenannten 4000 Islands ganz im Sueden des Landes. Jetzt im Mai sind es wahrscheinlich wirklich so viele, vielleicht sogar etwas mehr, wenn man jede Sandbank mitzaehlt. Es gibt weder Strom, noch Autos - also der perfekte Ort, um das suesse Nichtstun zu geniessen und sich durch nichts stoeren zu lassen.

Ich kam in einem der Bungalows von Mr Tho unter. Direkt am Mekong gelegen, grosse Veranda und eine herrliche Haengematte, an der ich beinahe festgewachsen waere ! Dementsprechend "actionreich" sahen auch meine Tagesablaeufe aus...

...Sonnenaufgang um halb 6... - jaaaa, Langschlaefer Nadia war um diese Zeit schon wach!! Ich habe selbst kaum daran geglaubt, dass ich das mal schaffen werde, aber die laermenden Schiffsmotoren und die sich gegenseitig uebertoenenden Haehne haben ganze Arbeit geleistet. Danach gings zum ersten Mal in die Haengematte, um mich vom Frueh-Aufstehen zu erholen !! Schlemmerfruehstueck im Restaurant Tho zwischen einer Horde gackernder Huehner und Baby Tho, der mich als Ersatz-Spielkameraden auserkoren hatte, waehrend Mama in der Kueche beschaeftigt war. Anschliessend zurueck in die Haengematte, um Kraefte zu sammeln fuer eine kleine Fahrrad-Insel-Runde, auf der ich feststellen musste, dass ich gerade so ziemlich die einzige war, die nicht in ihrer Haengematte liegt !! 3x duerft ihr raten, wohin ich deshalb nach einem erfrischenden Sprung in den Mekong und einem ausgiebigen Mittagessen wieder verschwunden bin...?! Genau - Haengematte!! Auf dem Weg zur Dusche, die irgendwo versteckt im Garten liegt, halte ich ein Schwaetzchen (oder so aehnlich) mit Oma Tho - sie redet, ich nicke, da ich kein Wort verstehe. Aber wir amuesieren uns trotzdem beide koestlich. Nach einem leckeren Abendessen und einer Spiel-Runde mit den suessen neugeborenen Kaetzchen der Family Tho, trete ich das letzte Mal den Gang in die Haengematte an. Von 7 bis 9 laeuft noch kurz der Generator, danach ist es stockdunkel und gespenstisch ruhig. Ideale Vorrausseztungen um Stern-zu-gucken. Sooooo schoen!!! Ich habe noch nie so viele Sternschnuppen gesehen - mir gingen schon fast die Wuensche aus... !!

Ich weiss, das klingt alles nach etwas viel Haengematte. Aber ich muss zu meiner Verteidigung anmerken, dass ich ganze 3 Buecher verschlungen habe. Zudem entdeckt man an einem solchen Haeger-Tag am Mekong allerlei interessantes, kurioses und amuesantes. Enten und Libellen beim Liebesspiel - (natuerlich nicht zusammen ), fliegende Fische, singende Fischer bei der Arbeit und Frauen, die stundenlang im Wasser sitzen und sich mit einem kleinen Spiegel bewaffnet die Haare faerben...

Nach fast einer Woche Seele baumeln lassen, musste ich mich dann aber doch zum weiterreisen zwingen, da es noch zu viele Plaetze in Laos gibt, die ich unbedingt noch sehen moechte. Obwohl... Don Det waere schon ein Oertchen zum Verweilen. Ich waere zumindest nicht die Erste. Ich habe einige Leute kennengelernt, die schon seit Monaten auf der Insel haengengeblieben sind und einfach nicht weiterkommen. Tja, wer weiss... wenn mir irgendwann die Lust zum Reisen vergangen ist, wisst ihr wo ihr mich findet... !!