Mein Mittel gegen Fernweh - einmal um die Welt

04.03.06

Die Fahrt in den Dschungel hat dann auch wie am Schnuerchen geklappt. Erst bin ich mit einem Motorradtaxi zum Busbahnhof geduest - ist uebrigens gar nicht so einfach sich mit einem schweren Rucksack auf dem Sitz zu halten...!!
Auf jeden Fall konnte der Fahrer den gerade abfahrenden Bus noch stoppen und schon gings los Richtung Surathani, wo ich umsteigen musste um zum Khao Sok Nationalpark zu gelangen. Da ich schon sehr spaet dran war, hatte ich die Befuerchtung eine Nacht in dieser Stadt festzusitzen. Aber weit gefehlt! Ausgestiegen, erstmal alle Schlepper erfolgreich abgewimmelt, etwas orientierungslos ueber den Busbahnhof gelatscht und tataaa... schon stand ich vor dem richtigen Bus, der auch gleich wieder startete kaum dass ich eingestiegen war. Das ist doch mal ein perfektes Timing!

Nachdem ich in meinen kleinen Bambus-Bungalow vom Nung House eingezogen bin, wurde ich gleich von den zwei "Herren des Hauses" begruesst - Meilo und Lipton. Ein Doggen-aehnlicher Riesen-Hund und ein flauschiger, weisser Mini-Hund... !

An der etwa 2km langen Strasse, die von der Hauptstrasse zum Eingang des Parks fuehrt, findet man viele kleine Bungalow-Anlagen. Alle ausgestattet mit einfachen Bambus-Huetten oder richtigen Baumhaeusern. Dazwischen gibt es einige Bars und Restaurants. Richtig gemuetlich! Allerdings wirkt das Ganze momentan etwas ausgestorben. Bin mehr Hunden und Huehnern begegnet als Touristen..?? Wie mir Hi vom Nung House erklaerte, kamen bisher die meisten Besucher aus den Tsunami-betroffenen Kuestengebieten. Solange die Touristen also noch nicht an die Orte zurueckkehren, werden auch hier die Auswirkungen zu spueren sein.
Aus mangelnder Nachfrage koennen auch viele der angebotenen Touren nicht durchgefuehrt werden. Durch einige Telefonate und die Zusammenarbeit mit anderen Gasthaeusern brachten wir dann doch noch ein gut gemischtes, lustiges Grueppchen fuer eine Tages-Dschungel-Tour zusammen.

Zuerst gings mit dem Longtail-Boot ueber den Chiaw Lan See, der an manchen Stellen bis zu 165 Kilometern breit ist und auf allen Seiten von Dschungel und bizarren Felsformationen umgeben ist. Bei der schwimmenden Bungalow-Anlage des Parks legten wir an und goennten uns erst mal einen erfrischenden Sprung ins kuehle Nass. Ich durfte mir einfach keine Gedanken darueber machen, was da so alles unter meinen Fuessen vorbeischwimmt... !

Danach fuehrte uns unser Guide Pom durch den Dschungel bis zum Eingang der Nam Thalu Hoehle. War schon faszinierend was Pom alles sah, woran wir einfach vorbeigelatscht waeren. An jedem Baum und unter jedem Blatt entdeckte er irgendein interessantes Tierchen - Spinnen, Kaefer, Schmetterlinge und Kroeten in allen Groessen, Formen und Farben.

Vor der Hoehle wurde dann erstmal alles in einen wasserdichten Sack gepackt, da uns Pom erst da eroeffnete, dass wir einen Teil durch die Hoehle schwimmen muessen, da das Wasser sehr hoch sei.
Da wir alle nur mit Mini-Taschenlampen ausgeruestet waren, wurde das Ganze eine ziemliches Gestolpere und Gerutsche.
Ploetzlich leuchtete Pom an die Decke und mir blieb fast das Herz stehen - da hingen hunderte von Fledermaeusen. Wie auf ein Kommando duckten wir uns alle gleichzeitig . Zum Glueck starteten aber nur ein paar der kleinen Vampiere. Der Rest schien sich durch uns nicht gestoert zu fuehlen. Meine Taschenlampe war danach vorsichtshalber immer Richtung Decke gerichtet, damit ich auch sah, was da so alles ueber meinem Kopf baumelte !

Langsam wurde dann auch das Wasser immer tiefer. Und wie koennte es auch anders sein? Riesen-Tolpatsch Nadia verliert genau an der einzigen tiefen Stelle ihre Taschenlampe - war ja wohl klar...!!!
So bin ich das letzte Stueck durch die Hoehle mehr gestolpert als gegangen und war heilfroh als wir wieder am Tageslicht waren. Nach einem weiteren Marsch durch den Dschungel traten wir erschoepft aber zufrieden den Rueckweg an.

Ich war vom Regenwald so fasziniert, dass ich mich am naechsten Tag gleich nochmals auf die Spuren von Tarzan begab. Diesmal allerdings auf eigene Faust. War anfangs schon ein etwas mulmiges Gefuehl - ganz alleine mit den Geraeuschen des Dschungels... Aber wie ihr seht, hat mich weder ein Elefant ueberrannt, noch bin ich von einer Horde Affen entfuehrt worden...

Damit ich nicht noch beginne an einer Liane von Baum zu Baum zu schwingen, habe ich meine sieben Sachen gepackt und bin weiter nach Khao Lak. Werde hier die Naturschoenheiten unter Wasser bestauen. Morgen beginnt mein Open-Water Kurs und am Donnerstag gehts fuer 3 Tage auf Tauchsafari zu den Similan-Inseln. Freu mich schon RIESIG!!!