Mein Mittel gegen Fernweh - einmal um die Welt
Kambodscha: Battambang - Baguette zum Fruehstueck...
03.04.06
Battambang oder besser gesagt Battambooong, wie es die Einheimischen mit franzoesischer Betonung aussprechen, ist die zweitgroesste Stadt Kambodschas, besitzt aber dennoch einen gewissen Charme. Ueberall sind noch die Ueberbleibsel der franzoesischen Kolonialzeit zu sehen und zu spueren. Einheimische die meist besser Franzoesisch sprechen als Englisch, viele guterhaltene, franzoesische Kolonialbauten und das Beste: ...warmes, knuspriges Baguette zum Fruehstueck - Mhhhhhh...!!
Blick ueber Battambang - vom Dachrestaurant meines Hotels!
Markttreiben in Battambang
Da ich mir zwei Tempel etwas ausserhalb der Stadt ansehen wollte, habe ich mir einen Moto-Fahrer geschnappt und bin mit ihm ueber die staubigen Strassen der laendlichen Gegend rund um Battambang gebrettert - war ein phaenomenaler Tag...
Sky, mein Fahrer, konnte mir viel ueber die Geschichte Kambodschas und die schrecklichen Khmer Rouge Jahre erzaehlen. Dazu gab es haufenweise Geschichten zu den Lebensgewohnheiten der Menschen. Diese gingen von Hochzeitsbraeuchen, ueber den Kambodscha-Knigge, bis hin zur Zubereitung von delikatem Frosch-Barbecue, das angeblich aehnlich schmeckt wie Hund oder Ratte... aha, alles klar !??
Obwohl wir nur einige Kilometer ausserhalb der Stadt waren, tat sich hier schon eine ganz andere Welt auf. Da die Leute ueberwiegend als Bauern von Reis-, Zuckerrohr- oder Erdnussanbau leben, sieht man hier hauptsaechlich Felder und die dazugehoerigen Farmen. Na ja, diese Bezeichnung ist wohl etwas uebertrieben - kleine Bambushuetten trifft es eher. Alles wirkt total ruhig und friedlich. Alle paar Meter kreuzt ein Schwein oder ein Wasserbueffel unseren Weg, die Kinder spielen auf den staubigen Strassen und die Erwachsenen versuchen der fast unertraeglichen April-Mittags-Hitze zu entkommen, indem sie irgendwo im Schatten regungslos in ihren Haengematten baumeln.
Kambodschanische "Bauernhoefe"
Die Besichtigung der Tempel war eine interessante aber vor allem auch schweisstreibende Angelegenheit. Treppen rauf, Treppen runter, Treppen rauf... ich glaube nach diesen 12 Monaten werde ich fitter sein als jeder High-Tech-Turnschuh !! Aber immerhin wurde meine Muehe jeweils mit einer grandiosen Aussicht auf die weiten Ebenen um Battambang belohnt.
Wat Phnom Sampeau trohnt auf dem Gipfel eines zerkluefteten Felshuegels. Die naheliegenden Hoehlen dienten zu Zeiten der Khmer Rouge als Massengrab. Allein hier kamen mehr als 13'000 Menschen ums Leben. Noch heute erinnern aufgebahrte Gebeine und Schaedel der Opfer an die Greueltaten des Regimes.
Wat Banan, der zweite Tempel auf unserer Tour, war laut Einheimischen die Inspiration zum Bau von Angkor Wat. Na, ich weiss nicht... die Tuerme haben zwar eine gewisse Aehnlichkeit, erinnern aber mehr an eine Mini-Mini-Version der "Mutter aller Tempel".
Blick ueber die laendlichen Gebiete der Battambang-Provinz
Die 2 Pagoden des Wat Phnom Sampeau...
...und deren farbenpraechtige Innenausstattung!
Fast geschafft - die letzten Stufen zum Wat Banan...
Auch die Fahrt selbst war ein echtes Erlebnis. Auf dem Rueckweg fanden wir uns inmitten eines richtigen Weltuntergangs-Sturmes wieder. Urploetzlich prasselten M&M-grosse Hagelkoerner auf uns nieder!! Hagel in Kambodscha...??? Ich konnte es kaum glauben. Doch da war ich nicht die Einzige. Sky flippte schier aus auf dem Motorrad, stoppte und versuchte soviele Koerner wie moeglich einzusammeln ! Es war das erste Mal, dass er in seinem 25-jaehrigen Leben Hagel gesehen hatte...
Wie es sich fuer echtes April-Wetter gehoert, war der ganze Spuk genauso schnell wieder vorbei wie er begonnen hatte und wir wurden mit einem Regenbogen und einem wunderschoenen Sonnenuntergang ueberrascht!
Zum Heulen schoen...!!!
Aufbruch: | 01.02.2006 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | Februar 2007 |
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