Mein Mittel gegen Fernweh - einmal um die Welt
Malaysia - Borneo: Hochzeit in Kiau
28.05.06
Nach 4 Monaten mehr oder weniger alleine unterwegs, war ich gespannt wie ein Flitzebogen, wie das wohl werden wird 2 ganze Wochen in einer Gruppe zu reisen. War ich nach dieser langen Zeit ohne Kompromisse und nur-auf-mich-selber-schauen ueberhaupt noch gruppentauglich?? Und was, wenn sich die Leute nicht verstehen??
Doch meine anfaenglichen Zweifel loesten sich bei unserem ersten gemeinsamen Beschnupperungs-Abend schnell in Luft auf. Insgesamt waren wir zu zehnt und als einzige aus einem nicht-englisch-sprachigen Land war ich wieder mal der Exot. Daran habe ich mich aber mittlerweile bereits gewoehnt - ich habe sogar schon ab und zu englische Traeume... Schraeg!!
Alle verstanden sich auf Anhieb, obwohl die Leute in ihren Persoenlichkeiten und Ansichten nicht unterschiedlicher haetten sein koennen. Aber genau das hat die ganze Sache wohl erst interessant gemacht.
Da war Alex, ein verwoehntes Maedchen aus reichem Hause und mit 18 Jahren unser Kuecken... das einzige Paerchen Suze und Piege, frisch verheiratet und in den Flitterwochen... Karen, eine quirlige rothaarige Irin mit der einmaligen Eigenschaft alle zum Lachen zu bringen... Andy, der schuechterne Sunnyboy, der sich vor Angeboten der malayischen Maedchen kaum retten konnte... Angus, der seit Jahren in Japan lebt und dort in Anzug und Krawatte an seiner Karriere bastelt... Rachel, mit 36 Jahren die aelteste im Bunde und die gleich von Anfang an die Rolle als "Mama fuer alle" uebernommen hatte... Steve, der Riesen-Chaot (schlimmer als ich ) und Pausen-Clown immer auf der Suche nach Fun & Party... und zu guter Letzt unser Tour Guide Goergina, eine richtige Easy-Living-Australierin, mit der man sich einfach wohl fuehlen musste...
Nach dieser kurzen Vorstellungsrunde hier noch eine visuelle Zugabe...
Unsere Gruppe... hinten: Steve, Angus, Piege, Alex... vorne: Andy, Karen, Rachel, Suze und meine Wenigkeit...
Ein Hoehepunkt unserer Reise stand gleich am ersten Tag auf dem Programm. Henry, der aelteste Sohn von unserem Gastgeber und auch Berg-Guide Soppinggi kam unter die Haube und wir waren zu der Hochzeit im Doerfchen Kiau Nulu, am Rande des Kinabalu Nationalparks, eingeladen. Die 750 Einwohner gehoeren alle dem Dusun-Stamm an, einem urspruenglichen Nomadenvolk. Die Dusun haben ihre eigene Sprache und versorgen sich mit dem Anbau von Reis, Fruechten, Gemuese und Kaffee hauptsaechlich selbst. Neben dem Leben als Farmer, verdienen die meisten als Bergfuehrer oder Traeger ihr Geld. Urspruenglich hatten die Dusun einen anemistischen Glauben. Doch obwohl auch hier die christliche Missionierung nicht Halt gemacht hat, haben die Dusun noch immer eine starke Bindung zur Natur und einige alte Rituale werden auch heute noch durchgefuehrt. Wie beispielsweise das Gebet an die Geister des Mt. Kinabalu vor jeder Besteigung des Berges.
Leider kamen wir wegen einer Reifenpanne erst am spaeteren Nachmittag in Kiau an und hatten so doch glatt die Zeremonie der Trauung von Julie und Henry verpasst. Dafuer war das Fest bereits in vollem Gange. Das ganze Dorf war im und rund um das Haus von Julie versammelt und der Reiswein und -whiskey floss in Stroemen (Baahh, was fuer ein starkes Gesoeff - definitiv nichts fuer zarte Frauenhaelse ). Unsere Jungs glaubten mit den Einheimischen, die den Whiskey wie Wasser schluckten, mithalten zu koennen und waren schon bald mehr als nur lustig ! Da wir wussten, dass wir vor unserer Bergbesteigung noch einen ganzen Nichts-Tun-Tag vor uns hatten, feierten und tanzten wir bis in die fruehen Morgenstunden...
Nach einer winzigen Muetze Schlaf wurden wir auch schon wieder aus unseren Traeumen gerissen und uns wurde das Soppinggi-Power-Fruehstuck serviert !! Da es gleich nach dem Fruehstuck weiterging, waren zahlreiche Dorfbewohner erschienen um uns zu verabschieden - die meisten kamen direkt vom Fest, das immer noch im Gange war. Aber komischerweise waren wir die einzigen, denen man die letzte Nacht ansah...!??
Aussicht von Kiau
Das Brautpaar Julie und Henry
Fuer musikalische Unterhaltung sorgten die Maenner des Dorfes...
...und die junge Generation mit der etwas moderneren Version!
Benjamin und Gorge beim Tanzbein-Schwingen
Sara - soooooo suess...!!
Angus nach 3 Glaesern Reiswhiskey... !!
Katerfruehstueck am naechsten Morgen...
Aufbruch: | 01.02.2006 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | Februar 2007 |
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