historisches Weserbergland - Spuren der Zeit
Minden: Petershagen
Schloss Petershagen ist eine ehemalige Residenz und Weserfestung der Mindener Bischöfe (seit 1307). Nach 1648 war sie auch einige Jahre Sitz des kurbrandenburgischen Statthalters. Die mittelalterliche, in den Strom gebaute Festungsanlage mit Rundturm ist auf der Weserseite noch zu erkennen.
Von der Recherche her höchst interessant, ist der Besuch ein Reinfall: keinerlei Möglichkeiten die Weserseite anzusehen, da kein Zugang zum Ufer, - das Schloßareal eine Baustelle - offziell nicht abgesperrt - wird man aber schnell vertrieben!
Großzügiger Umbau 1544—1547 unter Bischof Franz II. von Waldeck (1530—1553) durch den schwäbischen Baumeister Jörg Unkair, der vorher schon die Schloßbauten in Neuhaus, Schelenburg, Stadthagen und anschließend in Detmold errichtete.
Die Besonderheit der Anlage, die auch ihren Grundriß erklärt: sie wurde als Festung in den Strom gebaut. Strom und Landschaft haben sich seitdem verändert. Nur bei Hochwasser bietet sich noch das Bild der Wasserfeste. Damals bot zwar die Weser natürlichen Schutz im Süden und Osten, aber man mußte bei der Anlage auch die Tücken des Stromes, Hochwasser und Eisgang, berücksichtigen. Daher die Schräglage zum Strom, daher auch die Mauerstärke von 5 m auf der Weserseite.
Es entstand, möglicherweise unter Einbeziehung eines älteren, starken Rondells an der Weser, das Hauptgebäude, zwei Flügel im stumpfen Winkel mit Treppenturm, der hier ausnahmsweise nicht in die Hofecke, sondern mitten vor den Palas gestellt ist
Über dem Eingang des viereckigen Treppenturms (bez. 1546) befindet sich ein großer Wappenstein Bischof Franz IL, der sich der Schrägstellung der Fenster anpaßt
Der Wendelstein im Treppenhaus mit den typischen Eckdiensten Jörg Unkairs und der schönen Treppenspindel ist das Prunkstück dieses Schloßbaus.
Die Portale und die Fenster sind mit mit Stabwerkeinfassungen versehen.
Aufbruch: | 04.05.2022 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 17.05.2022 |