historisches Weserbergland - Spuren der Zeit

Reisezeit: Mai 2022  |  von Herbert S.

Lemgo: Brake

Das Schloss Brake ist ein Wasserschloss der Weserrenaissance in Lemgo. Es ist Sitz des Landesverbands Lippe. Im Schloss befindet sich außerdem das Weserrenaissance-Museum.
Auf den Grundmauern einer der größten Burgen Norddeutschlands wurde ab 1587 das stattliche Renaissanceschloss Brake erbaut. Sein markanter Turm macht es zum weithin sichtbaren Wahrzeichen. Die Gebäude im näheren Umfeld des Schlosses vermitteln noch heute ein eindrucksvolles Bild von einer frühneuzeitlichen Residenz, zu der die Domäne, der Marstall, drei Mühlen und ein Waschhaus gehörten.

Der zweigeschossige, langgestreckte Nordflügel und der quadratische, sechsgeschossige Turm entstanden 1584—1592 unter Graf Simon VI. zur Lippe (1554—1613). Dieser Teil der Anlage, der heute noch das Gesicht des Schlosses bestimmt, ist das Werk des Baumeisters Hermann Wulff aus Lemgo, der vorher schon die Lemgoer Ratslaube (1565) und die Fassade des Hexenbürgermeisterhauses in Lemgo (1571) geschaffen hatte.

Schloß Brake

Schloß Brake

Die ganz in Werkstein erstellte Hoffront zeigt im Untergeschoß dorische, im Obergeschoß ionische Pilastergliederung, die sich mit den Kragsteinen der umlaufenlen Galerie verzahnt. Über jedem Pilaster steht ein reich gegliederter und verzierter Kragstein und dazwischen ein weiterer, der auf einer Konsole ruht. Die Wand zwischen den Kragsteinen wird nochmals durch sinen Triglyphenstreifen geteilt. Eine strenge und zugleich doch elegante Flächenaufteilung.

Portal des Treppenturm

Portal des Treppenturm

Erwähnenswert das Relief über einem zugesetzten, rundbogigen Portal auf der Hofseite mit einer Darstellung des Sündenfalls. Das gleiche Motiv erscheint auch über dem Portal des Hexenbürgermeisterhauses in Lemgo.

schmucklose Ostseite mit

schmucklose Ostseite mit

horizontal gegliedertem Ostgiebel

horizontal gegliedertem Ostgiebel

Bossenstein - Brake

Bossenstein - Brake

Das angeschlossene Museum enttäuscht uns etwas, da es unter dem Tietel Weserrenaissance-Museum zwar einiges zur Architektur dieses Stils zeigt, aber doch keinen Gesamtüberblick gibt.

© Herbert S., 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mein 100. Reisebericht auf umdiewelt! 16 historische Städte und acht historische Stätten sind unser Zielgebiet. Ausschlaggebend für unsere Reise war eine umfangreiche Recherche zum Thema Weser-Renaissance, ein Begriff der der Erkenntnis entstammt, dass die Bauten des 16. und 17. Jahrhunderts dieser Region zwar der Renaissance zuzuordnen sind, jedoch einen außerordentlichen Reichtum an ähnlichen Dekorationen aufweisen, die den anderen Regionen abgeht.
Details:
Aufbruch: 04.05.2022
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 17.05.2022
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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