historisches Weserbergland - Spuren der Zeit
Hameln: Schwöbber
Schloss Schwöbber ist ein in den 1570er Jahren erbautes dreiflügeliges Wasserschloss bei Königsförde in der Nähe von Hameln. Es ist einer der bedeutendsten Bauten der Weserrenaissance und war einst für seine Gartenanlagen berühmt. Heute wird es als gehobenes 5-Sterne-Hotel unter dem Namen Schloß Münchhausen genutzt.
1510 kam der Schwöbberhof als Lehn des Bonifatiusstifts Hameln in die Hände derer von Münchhausen. Der kaiserliche Kriegsoberst und Söldnerführer Hilmar von Münchhausen (1512—1573) schuf sich hier ab 1565 nach seinen Feldzügen in Westeuropa und Skandinavien eine rationelle Gutswirtschaft durch „Abmeiern" dreier Bauern gegen Entschädigung. Er ist auch der Bauherr des Haupthauses, dessen Vollendung er aber nicht mehr erlebte. Seine Witwe Lucia v. Reden (t 1583) führte den Bau zu Ende.
Der imposante, dreiflügelige und von breitem Wassergraben umgebene Schloßbau wurde ab 1570 von dem Hamelner Baumeister Cord Tönnis, der für den Bauherrn schon in Rinteln das „Archivhäuschen" errichtet hatte, mit dem mittleren, dreigeschossigen Flügel (24,60/13,60 m) begonnen.
Im dritten Geschoß der Hofseite zwei von Konsolen getragene Erker mit Dreiecksbekrönungen, desgleichen ein weiterer Erker an der Rückfront mit den Allianzwappen des Erbauerehepaares in der Brüstung, Beschlagwerkpilastern und Rollwerkgiebel. Der Mitteltrakt ist mit den zweigeschossigen Seitenflügeln durch achteckige Treppentürme in den Binnenwinkeln verbunden, wobei jedoch die Rollwerkgiebel an den Schmalseiten freiblieben.
Die Zierquadern, mit denen die sechs Zwerchhäuser (Hofseite 2, Teichseite 4) sowie das Eingangsportal und das nordwestliche Treppenturmportal dekoriert sind, haben ein Bossensteinmuster, das gleiche Muster, das auch die Hämelschenburg und das Hochzeitshaus in Hameln schmückt.
Aufbruch: | 04.05.2022 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 17.05.2022 |