historisches Weserbergland - Spuren der Zeit

Reisezeit: Mai 2022  |  von Herbert S.

Bad Driburg - Iburg: Burg Dringenberg

Die mittelalterliche Höhenburg besitzt eine feste Wehrmauer mit einem Wehrturm (Hungerturm). Zur nördlichen Seite fällt der Berg steil ab, so dass von der Burg aus freie Sicht über das darunterliegende Tal herrschte. Heute ist dieser Berghang von Bäumen und Sträuchern bewachsen. Auf der südlichen Seite befindet sich das Burgtor, zu dem eine massive Brücke über den davor errichteten Burggraben führt. Im Burghof befindet sich ein großzügiger Brunnen mit einer Tiefe von 38,60 m, der zur Wasserversorgung der Burg- und Dorfbewohner diente. Das noch erhaltene Räderwerk stammt offensichtlich aus dem Jahre 1835, diese Jahreszahl ist dort eingeprägt. Im Innenhof wurde eine Putzfläche auf das Jahr 1551 datiert. Sie zeigt eine eherne Schlange und die Lippische Rose. Am Kellerabgang wurde eine Putzinschrift aus der frühen Bauphase entdeckt, die vor einem Abstieg in den Keller warnt.

Burg Dringenberg - Südflügel mit Auslucht bis unter das Dach

Burg Dringenberg - Südflügel mit Auslucht bis unter das Dach

Die Anfang des 14. Jh. von den Paderborner Bischöfen angelegte Feste wurde 1488 von Bischof Simon III. zur Lippe verstärkt (das Torhaus stammt aus dieser Bauperiode). Unter Bischof Rembert von Kerßenbrock erfolgt ab 1547 der Ausbau des Süd- und Westflügels. Unregelmäßige Zweiflügelanlage mit Treppenturm im Binnenwinkel und 16 m breitem Burggraben (Zwinger) an der Süd- und Ostfront, über den eine Steinbrücke zum Torhaus führt. Aus dem Bauabschnitt von 1547, den man an dem Mauerrücksprung unter den Fenstern des Obergeschosses noch erkennen kann, stammt die Auslucht an der Außenfront des Südflügels, die in den Burggraben vorpringt und bis zum Dach heraufreicht, aber nur im Obergeschoß Stabgitterfenster und spätgotisches Ornament sowie Wappen in der Brüstung aufweist. Sie wird von einem großen welschen Giebel bekrönt.

Der Innenhof wird an der Nord-und Ostseite durch eine starke Wehrmauer mit Rundturm an der Nordspitze eingeschlossen. Auch an der Hoffront deuten zahlreiche Stabgitterwerkfenster und ähnliche Architekturreste auf den Ausbau von 1547/48 hin.

Rundturm

Rundturm

Über dem rundbogigen Stabgitterwerkportal (im Stadt Stile Jörg Unkairs) des Treppenturms Wappenstein des Bischofs Rembert mit Jahreszahl 1548 und Inschrift. Ein Meisterzeichen fehlt. Jedoch kehren Steinmetzzeichen von mehreren Gesellen von Schloß Neuhaus an den Werksteinen wieder.

Im Burghof befindet sich ein großzügiger Brunnen mit einer Tiefe von 38,60 m, der zur Wasserversorgung der Burg- und Dorfbewohner diente. Das noch erhaltene Räderwerk stammt offensichtlich aus dem Jahre 1835, diese Jahreszahl ist dort eingeprägt.

Brunnenhaus im Innenhof

Brunnenhaus im Innenhof

Fachwerkbau an der Ostseite der unregelmäßigen Zweiflügelanlage

Fachwerkbau an der Ostseite der unregelmäßigen Zweiflügelanlage

© Herbert S., 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mein 100. Reisebericht auf umdiewelt! 16 historische Städte und acht historische Stätten sind unser Zielgebiet. Ausschlaggebend für unsere Reise war eine umfangreiche Recherche zum Thema Weser-Renaissance, ein Begriff der der Erkenntnis entstammt, dass die Bauten des 16. und 17. Jahrhunderts dieser Region zwar der Renaissance zuzuordnen sind, jedoch einen außerordentlichen Reichtum an ähnlichen Dekorationen aufweisen, die den anderen Regionen abgeht.
Details:
Aufbruch: 04.05.2022
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 17.05.2022
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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