historisches Weserbergland - Spuren der Zeit
Höxter
Höxter
Im Jahr 823 tritt die Stadt im Zusammenhang mit der Gründung der Reichsabtei Corvey ins Licht der schriftlichen Überlieferung. Kaiser Ludwig der Fromme erwarb die bereits bestehende villa hucxori und übertrug sie 823 an das Kloster. In der Folgezeit wurde Corvey zur bedeutendsten Abtei in Norddeutschland und erhielt 833 das Münzprivileg, mit dem die Gründung eines Marktes als Warenumschlagplatz an der Furt in Höxter einherging. Die weitere Entwicklung Höxters ist eng mit der Fernhandelsroute des westfälischen Hellweges verknüpft. 1115 wird erstmals eine Brücke überliefert, der erste feste Weserübergang überhaupt.
1152 wird erstmals eine Stadtbefestigung erwähnt, 1206 die Existenz von Schöffen, 1224 die höxtersche Münze und 1235 erstmalig ein Rat. Um 1250 übernahmen Rat und Gemeinheit von Höxter das Dortmunder Stadtrecht. Etwa gleichzeitig wurde das Rathaus auf dem Brückenmarkt errichtet.
MARKT & HANDEL
Seit dem 13. Jahrhundert verlor die Hellwegstraße über Höxter zugunsten neuer Brückenorte zunehmend an Bedeutung und die Stadt wandelte sich vom Fernhandelsplatz zum regionalen Marktort.
1533 schlossen sich die Bürger der Reformation an, während der Corveyer Abt und die umliegenden Orte katholisch blieben. In dieser Epoche entstanden zahlreiche prächtige Fachwerkbauten der Weserrenaissance, die das Stadtbild bis heute prägen.
Im 30-jährigen Krieg wurde Höxter von allen kriegführenden Mächten besetzt oder erobert. Dem „Blutbad von Höxter" fielen 1634 etwa 1.500 Einwohner zum Opfer. 1673 zerstörten französische Truppen die Weserbrücke, die erst im 19. Jahrhundert wieder aufgebaut werden konnte.
Stadtrundgang
Erbaut um 1250 und später im Stil der Weserrenaissance umgebaut diente das Rathaus als Versammlungs-und Gerichtsort und war Zentrum des wesentlich älteren mittelalterlichen Marktes.
ehemaliges Küsterhaus, erbaut 1565 wurde es im Rahmen der Altstadtsanierung abgebrochen und in Rathausnähe transloziert.
Der älteste Kirchenbau und das Wahrzeichen der Stadt Höxter ist die St. Kiliankirche aus dem 12. Jh. Eine frühe Missionskriche an dieser Stelle ist bereits um das Jahr 800 nachgewiesen. Auffälligstes Merkmal sind die unterschiedlich hohen Türme, wobei der höhere der Kirche gehört und der niedrigere im Eigentum der Stadt ist.
Der Fachwerkbau der Familie Schäfer entstand 1571 unter Einbeziehung eines mittelalterlichen Steinhauses, das im Untergeschoss erhalten ist. Die vorkragenden Obergeschose tragen reiche Ornamentschnitzereien im Stil der Weserrenaisance.
Der ehemalige Corveyer Lehnshof aus dem 14. Jh. wurde 1564-1571 durch den Rittmeister Christoph von Amelungen im Stil der Weserrenaissance umgebaut.
Die zweigiebelige Front hat über 60 unterschiedlich gestaltete Fächerrosetten.
Die Nicolai-Kirche wurde 1766 im Stil des Spätbarock errichtet und Ende des 19. Jh. im Stil der Neoromanik erweitert.
Das heutige Amtsgericht ist seit 1827 in einem ehemaligen Corveyer Lehnshof untergebracht, der erstmals im 13. Jh. erwähnt wurde. Er wurde um 1660 durch das Adelsgeschlecht v. Uffeln im Stil der Weserrenaissance umgebaut. Der Treppenturm und die Ausluchten unterstreichen die repräsentative Bedeutung des Hofes.
Das Tilly-Haus wurde 1582 erbaut. Während des 30-jährigen Krieges soll hier angeblich der berühmte Feldmarschall Tilly seine Unterkunft bezogen haben.
Das Schnitzwerk im Erker zeigt ein Relief der antiken Musen Erato und Thalia.
Auffällig durch reiche Bebilderung ist das 1554 im Stil der Frührenaissance erbaute Haus Horstkotte. Besonderheiten sind die Blumenornamente mit Drachenpaaren und die Darstellung von sechs verschiedenen Landsknechten.
Namensgebend für das 1571 erbaute AdamundEva-Haus ist die Darstellung des Sündenfalls auf dem rechten Eckständer
An der Front des Hauses ist die Bilddarstellung der christlichen Heilslehre von der Erbsünde bis zur Erlösung bemerkenswert
Aufbruch: | 04.05.2022 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 17.05.2022 |