SOAP 2007 - SüdOstAsienProjekt

Reisezeit: Januar - Juni 2007  |  von Tamara A. & Georg W.

LAOS: 3-Tages-Tour Kong Lor Cave 09.-11.03.2007

Nachdem ja - wie bereits mehrfach erwaehnt - alles der Veraenderung unterliegt, hier der gegliederte Bericht:

1.) Die Ausgangssituation:
In Laos gibt es eine 7,5 km lange Hoehle namens Kong Lor, durch die ein Fluss namens Hin Bun fliesst, die man mit dem Boot durchqueren kann und die wir sehen wollen.
Die Anreise ist jedoch - laut unserem Guidebook, das aber schon ca. 2 Jahre alt ist - sehr kompliziert.
Wir ueberlegen und diskutieren daher hin und her, ob wir eine organisierte Tour hin machen und entschliessen uns letztlich dazu. Es heisst, wir sollen um 6h frueh beim office sein

2.) Das Programm, wie wir es buchten:
fuer die ganz interessierten folgender link:
http://www.greendiscoverylaos.com/kh-t-02.htm

fuer die anderen:
1.Tag: Anreise von Vientiane mit dem oeffentlichen Bus (auf eigene Kosten) nach Na Hin, dort Mittagessen, dann kurze Wanderung zu einem Wasserfall, dann Abendessen und Uebernachtung.
2.Tag: Mit dem Fahrrad (inklusive Begleitfahrzeug, falls man muede wird) ca. 40 km zum Hoehleneingang, zwischendurch Lunch, dann mit dem Motorboot durch die Hoehle, dann kurze Wanderung zu einem Dorf, wo wir bei einer Familie uebernachten.
3.Tag: Fruehstuck, Baci-Zeremonie, Ruecktransport mit dem Traktor zur Hoehle, mit dem Kayak durch die Hoehle paddeln (flussabwaerts), Ruecktransport nach Ba Hin, Mittagessen, und dann auf Kosten des Touroperators Fahrt mit dem oeffentlichen Bus nach Tha Khaek.

Und das ganze natuerlich mit englischsprachigem Guide!

3.) Das Programm, wie wir es erlebten:
1. Tag:
Wir kommen um 6h zum Buero...und da ist natuerlich niemand. Ca. 15min spaeter trudelt der Angestellte, bei dem wir gestern gebucht haben ein, und laedt 2 Mountainbikes und ein Rennrad (?), 2 aufblasbare Kanus, 1 Blasebalg, 3 Paddel, 2 wasserdichte Saecke, 3 Helme und 3 Schwimmwesten in einen Bus. Dann fahren wir zur Busstation, wo dann unser Guide auftaucht.

Die Boote werden im Gang des Busses deponiert, der Rest am Dach und los gehts...nach 5,5 h erreichen wir Na Hin und gehen mittagessen.
Der Guide studiert angeblich seit fast 4 Jahren Englisch und ist im letzten Semester, aber irgendwie kann er es fast nicht und versteht auch unsere Fragen ned wirklich.
Dann gehen wir mit dem Guide wandern, ca. 1 h zu einem 80m hohen Wasserfall, dann wieder zurueck.
Beim Abendessen meint der Guide, dass es mit dem Radfahren morgen nichts wird, weil die Strasse nach Regenfaellen letzte Woche nicht passierbar ist...wir muessen daher ein Stueck mit Mopedtaxis und dann mit dem Boot fahren...naja, auch egal, es stoert mich und vor allem Tamara (siehe Vang Vieng) nicht wirklich...

2.Tag:
Am Morgen merkt Tamara, dass sie gestern beim Abendessen ihre Kamera im Restaurant vergessen hat....wir gehen also noch mal hin und sie ist weg!!
Es geht ja weniger um die Kamera als vielmehr um die Fotos (Nordthailand bis jetzt), die weg sind...
Dementsprechend ist die Stimmung, als wir vom Guide erfahren, dass wir statt dem Moped mit dem Sawngthaew fahren...auch recht. Also gehts mit ca. 10 Laoten, drei Matratzen, 10 Kisten Bier, etc. zum naechsten Ort, nur unser Herr Guide faehrt mit dem Moped?!?!
Dann steigen wir um in ein Motorboot, mit dem wir schliesslich 3-4 Stunden bis zum Hoehleneingang fahren (die Zeitangaben unseres "Guides" - mittlerweile schon unter Anfuehrungszeichen - schwankten von 45 min bis 1,5h...)

winkende Kinder am Fluss

winkende Kinder am Fluss

Dort angekommen, muessen wir das Motorboot wechseln, denn nun sind andere zustaendig. Wundersamerweise sind auch unsere Kayaks schon da und obwohl es bereits kurz vor 16h ist, beginnt der "Guide" sie aufzupumpen.
Wir auessern unsere Zweifel, denn eigentlich sollten wir ja morgen flussabwaerts paddeln. Und wenn man mit dem Motorboot ca. 1h durch die Hoehle braucht, ist es doch wahrscheinlich schon dunkel, bis wir ankommen....aber irgendwie will er dass nicht verstehen und/oder kapieren.
Also probieren wir das Paddeln in der finsteren Hoehle (mit Stirnlampen) flussaufwaerts, aber irgendwie harmonieren Tamara und ich hier (und nur hier!!! ) nicht und fahren ziemlich viel im Kreis...also steigen wir doch in das Motorboot um.
Nach der Hoehle muessen wir 3km zu Fuss gehen zum einem Dorf, das nur ueber die Hoehle erreichbar und dementsprechend abgeschieden ist (kein Strom und sonst auch nicht viel).
Dort muss sich dann erst mal jemand finden, der uns fuer den Homestay aufnimmt....schliesslich opfert sich dann doch eine Familie (so fassen wir es zumindest auf, was der "Guide" mit denen auf laotisch redet, verstehen wir ja nicht).

unsere Unterkunft beim Homestay

unsere Unterkunft beim Homestay

Nachdem ja auch das Dinner inklusive ist, wird ein Huhn gerupft und gekocht...Abendessen daher erst 2 Stunden spaeter. Auf die Huehnerkralle in der Suppe habe ich uebrigens verzichtet.
Dann gibts endlich ein paar Glaeser LaoLao, das ist der selbstgebrannte Reiswhiskey mit ca. 60 % Alkohol. Auf das Opium haben wir vergeblich gewartet
Wir schlafen auf Strohmatten, die wir mit Decken etwas weicher gestalten, in der Nacht grunzen die Schweine unter dem Pfahlhaus, das Baby der Familie schreit...und auch die Natur ruft; das Huehnersueppchen war wohl doch nicht so geeignet fuer unsere degenerierten westlichen Daerme.
Also schnappen wir uns die Taschenlampe, klettern die Leiter vom Pfahlhaus runter und gehen durch die Ziegen und Schweine zum Haeusl, das ca. 100m entfernt ist. Klopapier haben wir mit, das ist ja schon Routine

3.Tag:
Nach der etwas ungemuetlichen Nacht stehen wir auf und es wird eine Baci-Zeremonie fuer uns gestaltet: dabei werden irgendwelche Geister beschworen, um uns Glueck und Gesundheit (und auch einen Sohn und eine Tochter) zu wuenschen. Dann werden uns weisse Baender ums Handgelenk gebunden, anschliessend gibts wieder LaoLao (es ist 8h frueh!).
Auf das Huehnersueppchen zum Fruehstueck verzichten wir unter Hinweis auf unseren Darm dankend, ebenso auf die Morgenwaesche aus dem Kuebel mit braunem (Fluss?)wasser...
Dann gehts mit dem Traktor zurueck zur Hoehle, Paddeln freut uns heute nicht mehr, darum Motorboot.

der Traktor

der Traktor

Als wir wieder draussen sind, meint der "Guide", wir werden hier von einem Sawngthaew abgeholt, koennen ihm aber auch 1km entgegengehen. Also gehen wir und ich bin mir sicher, der Fahrer haette uns dort nicht geholt, denn so wie es ausschaut, muss mit ihm erst verhandelt werden, ob er wegen 3 Leuten nach Na Hin zurueckfaehrt.
Die Fahrt dauert dann ca. 1,5h und nicht wie im Reisefuehrer angefuehrt 4h, denn die Strasse wurde saniert. Wenn wir das gewusst haetten, haetten wir es auf eigene Faust auch machen koennen.
Als wir unserem "Guide" gestern ausserdem mitteilten, dass wir nicht nach Vientiane zurueckwollen, sondern vereinbart ist, dass wir auf Kosten des Veranstalters nach Tha Khaek fahren, war er auch ganz ueberrascht.
Als er wieder Handyempfang hat, klaert er das mit dem Buero ab und sagt uns nachher, er haette geglaubt, er muss mit uns nach Tha Khaek fahren und darf nicht heim nach Vientiane...wir haben ja mittlerweile den Verdacht, es mangelt ihm nicht nur an Englischkenntnissen, sondern auch an der Grundintelligenz?!

In Nahin essen wir noch zu Mittag, dann gehts zuerst mit dem Sawngthaew 1h zur Kreuzung mit der Hauptstrasse. Dort muessen wir jeweils umsteigen, der "Guide" (den wir endlich wieder los sind...) mit den (unbenutzten)Raedern und (kaum benutzten) Kayaks nach Norden nach Vientiane, wir nach Sueden nach Thae Khaek. Der Bus ist schon ziemlich voll, wir duerfen auf Plastikhockern am Gang Platz nehmen, auf dem sich auch schon 2 Mopeds befinden...
Nach weiteren 2h erreichen wir Tha Khaek, ein ziemlich verschlafenes laotisches Provinznest, wo wir aber nur naechtigen...

4.)Fazit:
Unter einer organisierten Tour eines angeblich renommierten Touranbieters mit von internationalen Experten trainierten Guides haetten wir eigentlich was anderes verstanden.
Wenn wir gewusst haetten, dass die Strasse zur Hoehle schon verbessert ist, haetten wir es auf eigene Faust gemacht.
Dazu ist natuerlich noch der Schmarrn mit Tamaras Kamera gekommen.
Aber die Natur und vor allem die Hoehle waren sehr faszinierend und Laos hat bis jetzt die schoensten Landschaften auf diesem Projekt.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Gedanken einer "Weltreise" spielten wir schon länger, der Entschluss, "es" zu machen, kam eines Abends beim googlen: www.weltreise-mit-kind.de. Wenn man eine derartige Reise mit Kind machen kann, gehts sicher auch ohne ;-) Überdies schien eine Einschränkung von der "Weltreise" auf eine "Regionreise" sinnvoll, wobei Südamerika und Südostasien zur Diskussion standen. Schließlich entschieden wir uns für Südostasien.
Details:
Aufbruch: 11.01.2007
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 20.06.2007
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Laos
Kambodscha
Vietnam
Malaysia
Sandakan
Singapur
Der Autor
 
Tamara A. & Georg W. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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