SOAP 2007 - SüdOstAsienProjekt
VIETNAM: Sapa 07.-09.05.2007
Mit dem Nachtzug aus Hanoi kommen wir nach ca. 8h Fahrt in Sapa an bzw. eigentlich in Lao Cai im Nordwesten Vietnams nahe der Grenze zu China.
Von Lao Cai gehts dann noch mit dem Bus 1 Stunde und 1000 Hoehenmeter nach Sapa, das auf 1650m liegt und - wie strebsame Leser dieses Berichts sicher schon ahnen - natuerlich eine Hill Station der franzoesischen Kolonialmaechte war.
In Sapa checken wir im im Mountain View Hotel ein, das nicht umsonst so heisst:
Mit der Honda Dream erklimmen wir bei Traumwetter den Tram Ton Pass, den hoechsten Bergpass Vietnams (fast 2000m).
Am Abend treffen wir zufaellig Joerg aus Bayern, den wir das erste Mal bei der Einreise von Laos nach Kambodscha gesehen haben und der uns seither immer wieder ueber den Weg gelaufen ist. Nun trennen sich aber die Wege, denn er faehrt nach China weiter.
In den Bergen um Sapa leben auch zahlreiche ethnische Minderheiten, vor allem Hmong, von denen es wieder 5 Untergruppen gibt, naemlich Black, White, Red, Green und Flower Hmong - je nach den Farben der Tracht.
Am naechsten Tag machen wir eine Tour zum Dienstagsmarkt in Coc Ly, das ca. 2,5 h von Sapa entfernt ist. Die Wochenmaerkte sind hier nicht nur ein Platz zum Kaufen und Verkaufen, sondern auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt und auch Partnerboerse...vor allem dann, wenn der Anmarsch zum Markt so weit ist, dass man schon am Vortag anreisen muss...
Am Markt von Coc Ly sieht man vor allem Flower Hmong, das sind die bunten.
Nach dem Markt machen wir dann eine Bootstour, vorbei an Reisfeldern und Teeplantagen.
Nachmittag fahren wir dann nach Lao Cai, wo wir ueber den Fluss nach China schauen, damit wir das auch einmal gesehen haben.
Bei der Tour war uebrigens auch ein mittelaltes amerikanisches Paar dabei, das sich ein Jahr Auszeit genommen hat.
Der Mann erzaehlt uns "I've finished my first career." -> Das muss ich mir merken, trifft ja auch auf mich zu!
In Sapa selbst wird das Strassenbild von den Black Hmong-Frauen dominiert, die aus den Doerfern hierher kommen, um ihre Handarbeiten zu verkaufen. Manchmal sind sie anstrengend, aber grossteils recht nett. Sie koennen auch recht gut Englisch, was insofern toll ist, weil sie keine Schuldbildung haben, sondern Englisch nur durch den Kontakt mit den Touristen gelernt haben. Da die Voelker auch ihre eigenen Sprachen haben, koennen sie meist sogar besser Englisch als Vietnamesisch.
Eine von ihnen, Coe, erzaehlt uns auch recht viel ueber ihre Familie und Kultur und laedt uns sogar ein, dass wir das naechst Mal bei ihr im Dorf naechtigen.
Sie ist erst 22, hat aber schon zwei Soehne mit 6 und 4, wobei der aeltere derzeit in Sapa im Krankenhaus ist. Die vietnamesische Regierung gewaehrt den Minderheiten naemlich kostenlose medizinische Behandlung, auch die Eltern koennen im Spital schlafen. Diese Optionen werden jedoch nur selten angenommen, weil die Staemme nicht an die Schulmedizin glauben, sondern an die traditionelle Medizin.
Am dritten Tag unternehmen wir mit einem Guide, der uns vom Guide in der Halong Bay (zu Recht!) empfohlen wurde, eine Wanderung zu drei Minderheitendoerfern in der Umgebung.
Auch hier erfahren wir wieder vieles ueber die Kultur. So wird der Grossteil der Arbeit (Souvenirs naehen und verkaufen, Feldarbeit, Haushalt,...) von den Frauen erledigt, waehrend die Maenner, die je nach Reichtum manchmal auch polygam sind, nur hin und wieder auf Jagd gehen und am Feld arbeiten, sich sonst aber eher dem Reiswein widmen. Speziell am Markttag sind aber die Frauen sogar enttaeuscht, wenn ihr Mann nicht betrunken ist - was fuer ein Leben!
Aus diesem Grund sehen die Maenner wohl auch viel juenger aus als ihre Frauen.
Auf unserer Wanderung begleiten uns auch 2 Hmong-Frauen, die von Sapa in ihr Dorf zurueckgehen.
Dass sie uns begleiten ist aber nicht ganz uneigennuetzig, sondern natuerlich wollen auch sie ihre Handarbeiten verkaufen und wir koennen nicht widerstehen und decken uns mit Souvenirs ein.
In einem weiteren Dorf erteilt uns unser Guide in der Schule eine Lektion in Vietnamesisch. So gibt es fuer das wort "ba" je nach Betonung insgesamt 5 verschiedene Bedeutungen...das ist uns dann doch zu hoch.
Schliesslich treffen wir auch noch Frauen einer weiteren Ethnie, naemlich Red Dao (sprich: Zao).
Dann werden wir mit dem Jeep zurueck nach Sapa gebracht, wo wir noch weitere Souvenirs kaufen. Dann geht's mit dem Bus zuruck nach Lao Cai und dann mit dem Nachtzug retour nach Hanoi.
Aufbruch: | 11.01.2007 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 20.06.2007 |
Myanmar
Laos
Kambodscha
Vietnam
Malaysia
Sandakan
Singapur