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Thailands paradiesische Inseln: Koh Phi Phi
Freitag, 18.01.2008, 15.00h
Die Fährfahrt von Ao Nang (Krabi Province) nach Koh Phi Phi dauerte knapp zwei Stunden. Während ich auf der Fähre meine Entscheidung noch bereute (ich würde sagen, die Fähre war deutlich überfüllt und es war viel zu heiß - drinnen wie draußen) war ich, als wir in Phi Phi anlegten, überglücklich hierher gekommen zu sein: Türkisgrünes bis blaues Wasser, ein sagenhafter Strand eine herrliche Hintergrundkulisse mit Hügeln und Felswänden auf denen meterhohe Palmen hervorragten.
Willkommen im Paradies!
Auf der Fähre lernte ich ein paar Jungs und Mädls kennen, die alle - wie sollte es fast anders sein - aus Australien kamen. Wahnsinn wie viele Leute aus Australien, Schweden und England unterwegs sind. Deren Länder müssen nahezu menschenleer sein, wenn man beachtet wie viele sich hier in Südostasien tummeln.
Die Australier, die zu acht reisten, waren allesamt äußerst freundlich - wie ich es von Australiern bisher auch gewohnt war - und schlugen bereits nach wenigen Minuten vor, ich solle dich mit ihnen kommen und uns in Phi Phi ne Unterkunft suchen. Da ließ ich mich natürlich nicht zweimal bitten.
Während ihr in Deutschland bei frostigen Temperaturen bibbert und einen Tee nach dem anderen schlürft, herrscht hier auf der Südhalbkugel der Erde ja gerade Sommer. Das heißt auch Hauptreisezeit. Von jedem Reisebüro bekamen wir auch die Frage ob denn günstige Unterkünfte zur Verfügung stünden die Antwort "ohh noooo, peak season!". Aha, Hochsaison. Wären wir von selbst nicht draufgekommen. Aber nachdem wir ja nicht wissen wollten, ob Hochsaison ist oder nicht, sondern ob günstige Zimmer frei sind, wiederholten wir unsere Frage. Mit manchen Reisbüros hatte man schneller Glück und sie vermitteltem Einem günstige Unterkünfte (die es - wenn auch in geringerer Zahl - auch in der "peak season" gibt), bei anderen dauerte es länger. Nicht zu vernachlässigen: Die Sturen. Die behaupten nämlich von Anfang bis Ende, dass nichts mehr frei ist und wir fast gezwungen wären, in ihrem Hotel abzusteigen. Kosten: Rund das 5fache von dem, was wir bereit waren auszugeben.
Nassgeschwitzt und dank des schweren Rucksacks am Ende der Kräfte haben wir dann bekommen, was wir wollten. Ein Zimmer zu dritt für 1800 Baht (600 Baht pro Nase = rund 12 EUR). Sogar mit Klimaanlage. Diesen Luxus habe ich seit Wochen nicht mehr genossen.
Das ist ein großer Vorteil, wenn man mit mehreren umherreist. Man kann sich Zimmerkosten teilen, da nach Zimmer und nicht nach Anzahl der Personen berechnet wird.
Es dauerte nicht lange, bis wir klimatisiertes Zimmer gegen heißen Strand eintauschten. Mit einem eiskalten Wasser bewaffnet ließ es sich auch dort "gut aushalten". Ich möchte nicht von "genießen" sprechen, sonst bekomme ich wieder neidische Beschwerden aus der frostigen Heimat.
Wie den Bildern zu entnehmen ist, musste man bei Ebbe einen durchaus längeren Weg auf sich nehmen, ehe man das (mehr oder weniger) kühle Nass genießen konnte. Allgemein war das Wasser hier in der Gegend sehr seicht. Man musste minutenlang gehen, ehe man in halbwegs tieferes Wasser kam (das einem dann vielleicht mal bis zur Brust ging).
Obwohl es bereits über zwei Jahre her ist, sieht man die Folgen des Tsunamis vom Dezember 2004 noch heute. Von riesigen "Tsunami Evacuation"-Schildern über riesengroße Frühwarnsirenen bis hin zu Gedenkstätten ist die Naturkatastrophe von damals noch immer "aktuell".
An einem Abend fiel uns in einem Restaurant ein riesengroßes Bild auf, das die ganze Wand bedeckte. Es zeigte eine Luftaufnahme der Bucht des "Tourist village" - dem Kern der Insel in dem sich viele der Resorts, Gasthäuser sowie Restaurants und Bars befanden - am Tag nach dem Tsunami. Nur wenige Gebäude sahen noch aus wie solche und der meterhohe Schlamm war überall. Bilder aus Kriegsregionen sehen nicht viel schlimmer aus als dieses.
Daneben hing noch ein zweites, wesentlich kleiners Bild. Dies zeigte denselben Part der Insel rund 10 Jahre vor dem Tsunami. Ein Meer von Palmen und tropischen Gewächsen erstreckt sich über die Fläche wo heute das "Tourist village" ist. Von Hotels, Restaurants oder ähnlichem ist nichts zu sehen.
Diese Bilder dokumentieren den Raubbau, den der Mensch - und damit meine ich vielmehr die Touristen als die Einheimischen - hier an der Natur verübt hat.
Nach dem 26. Dezember 2004 wollte man sich eigentlich auf Zurückhaltung besinnen und die Insel soweit für den Tourismus wiederaufbauen, solang es im Einklang mit der Natur steht. Das dies wohl nur zu Beginn funktioniert hat, kann man heutzutage sehen. Jeder Quadratmeter wird bebaut und die Natur muss wiedereinmal zurückstecken.
Ich bezweifle stark, dass all die Baustellen, die wir auf Phi Phi gesehen haben zum Wiederaufbau gehören. Vielmehr wird hier versucht noch mehr Profit aus der Erde zu stampfen - im wahrsten Sinne des Wortes.
Filmfans unter euch wissen es vielleicht: Koh Phi Phi ist u.a. wegen des Films "The Beach" (noch) bekannt(er) geworden. Da ich weder den Film gesehen habe, mich noch allzu sehr für Leonardo DiCaprio interessiere, blieb ich dem Originalstrand des Films fern.
Vielmehr machten wir uns per Kajak eines Nachmittags auf Richtung "Monkey Beach". Nach rund 30 Minuten des Paddelns kamen wir an einer vielleicht 200 Meter lange Bucht an, die paradiesisch weißen und feinen Sand zu bieten hatte. Auch sollten wir dort freilebende Affen antreffen können - wurde uns jedenfalls gesagt. Tja dumm nur, dass die Affen nichts von unserem Besuch wussten und lieber irgendwo im angrenzenden urwaldähnlichen Gestrüpp in den Bäumen lagen und sich von den anstrengenden Fressorgien erholten, die sie den Touristenmassen zu verdanken haben, die bereits vormittags da waren um die Affen zu mästen. Ohne ein einziges Äffchen gesehen zu haben, zogen wir wieder ab.
Durch Glück und Zufall sahen wir dann aber am nächsten Tag zwei der kleinen Bananenliebhaber. Als wir gerade auf dem Weg nach "oben" zu einem der Aussichtspunkte waren, hörten wir etwas im Baum rascheln.
Oben angekommen genossen wir neben einer kühlen Dose Cola den gigantischen Ausblick. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang waren wir oben. Etwas irritiert von der Tatsache, dass wir (zwei der Australier und ich) die einzigen "Nicht-Pärchen" waren, fühlten wir uns ein wenig Fehl am Platze.
Wer nun aber denkt, die Insel hätte außer Affen, Sonnenuntergängen und Stränden nichts zu bieten: Weit gefehlt! Da es auf der Insel keine Straßen (in dem Sinne wie wir sie kennen) gibt, sondern lediglich "Wege", beschränkt sich der motorisierte Verkehr auf Lieferverkehr in Form von Motorräder mit Anhänger, die man aber selten zu Gesicht bekam. Im "Tourist village" lag also alles in Reichweite und konnte problemlos zu Fuß erreicht werden. Von einer Bar in die andere oder von einem Club in den anderen waren es also nur wenige Minuten. Von Discofeeling bis hin zu unzähligen fireshows und Beach-Partys war also alles geboten. Das Nachtleben hier auf Phi Phigefiel persönlich bisher am Besten. Abwechslungsreich, günstig und gut besucht, aber nicht zu sehr überfüllt.
Bilder gibt's davon aber keine - ist wohl auch besser so.
Für die nächsten Tage kann mich die Fluggesellschaft "Air Aisa" schon fast als Stammkunden begrüßen. Am 20.01 geht's von Krabi zurück nach Bangkok. Nach dreitägigem Aufenthalt verlasse ich Thailand dann erst mal (wieder) Richtung Phnom Penh, Kambodscha. Von dort aus geht's per Bus nach in das Örtchen Sihanoukville, in das ich mich so ein klein bisschen verliebt habe. Am 01.02 mache ich mich dann auf den Rückweg nach Phnom Penh, wo ich eine Nacht bleibe, um am 02.02 per Flieger von Phnom Penh mit zweistündigem Aufenthalt in Bangkok dann endlich nach Singapur zu kommen.
Die weitere Reiseplanung danach hängt von dem Treffen mit meinem Onkel in Singapur ab.
Ach ja, wer denkt, dass ich auf Öl gestoßen bin, weil ich hier kreuz-und-quer in Südostasien herumfliege, den muss ich leider enttäuschen. Es ist einfach genial günstig. Für die vier Flüge Krabi - Bangkok, Bangkok - Phnom Penh, Phnom Penh - Bangkok und Bangkok - Singapur habe ich gerade einmal 136 Euro ausgegeben.
Aufbruch: | 12.11.2007 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 28.05.2008 |
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