Die Welt erleben!
Zurück in der Ferne: Formel 1 hautnah in Sepang
Sonntag, 23.03.2008, 24.00h
Erstmal wünsche ich Allen Lesern Frohe Ostern!
Mittlerweile ist das erstes Live-Formel-1-Rennen meines Lebens auch schon wieder Geschichte. Pünktlich um 15.00h machte sich die Kolonne von 22 Autos zur Einführungsrunde auf.
Vor das Rennen haben die Erfinder ja aber bekanntlich erst mal diverse Trainingseinheiten und die Qualifikation gesetzt.
Da mir die Trainings am Freitag weniger wichtig erschienen, machte ich mich also erst am Samstag auf den Weg nach Sepang, das eine knappe Autostunde vor Kuala Lumpur liegt und direkt neben dem internationalen Flughafen von KL angesiedelt ist.
Ein Shuttlebus brachte uns für umgerechnet zwei Euro von der Innenstadt an die Strecke. Da ich nicht wusste, wie groß der Andrang sein wird, war ich schon um halbelf Uhr morgens am Ort des Geschehens. Gähnende Leere. Auf den richtigen Tribünen wie auch auf den "Fanhügeln", wofür mein Ticket Gültigkeit besaß. Zu meiner Verwunderung verfügte "Hügel C2" sogar über ein Dach. Vor möglichem Regen (der letztlich das ganze Wochenende über aber nie nachmittags kam) wären wir also geschützt gewesen. Kurz nach meiner Ankunft begann auch schon das dritte Training und ich hörte zum ersten Mal live das Aufheulen der Formel-1-Motoren. Einfach nur genial dieser Sound! Aber auch unglaublich laut. Ohrstöpsel waren schon gekauft, kamen letztlich aber erst beim Rennen zum Einsatz.
Wie es ein Training am Samstagvormittag so an sich hat war die Spannung eher mäßig durchschnittlich. Die Zwischenzeit bis zur Qualifikation wurde von einem Rennen einer Porsche-Serie überbrückt. Im Gegensatz zu den Formel 1 wirkten die Porsches wie Spielzeugautos. Von der Geschwindigkeit, wie auch vom Sound.
Um zwei Uhr nachmittags gings dann endlich mit der F1-Qualifikation los. Aber auch diese war weniger von Spannung wie viel mehr von der Faszination dieser unglaublichen lauten und schnellen Autos geprägt. Der Duft der Abgase und verbrannten Gummis ist schon was feines
Die beiden Ferraris von Kimi Räikönnen und Felipe Massa fuhren letztlich die schnellste bzw. zweitschnellste Zeit des Tages und qualifizierten sich somit für Startplatz eins uns zwei, während die größte Konkurrenz von Mercedes um fünf Platze nach hinten strafversetzt wurde.
Kurz nach dem Qualifikationstraining fing es dann an zu regnen. Und das nicht zu knapp. Mit Blitz und Donner regnete es bis in die späte Nacht. War aber nix besonderes, passiert nämlich fast täglich zur Zeit in Kuala Lumpur.
Zurück im Hostel traute ich meinen Augen kaum, als ich in den Spiegel sah: Nen bomben Sonnenbrand im Gesicht. Und das obwohl ich die meiste Zeit unterm Dach saß/stand und der Himmel ab ca. ein Uhr stark bewölkt war. Da war es auch kein wirklicher Trost, dass es allen in meinem Hostel so ging, die an der Rennstrecke waren. So fiel ich mit meinem knallroten Gesicht aber wenigstens nicht sonderlich auf.
Sonntags waren die Tribünen dann erwartungsgemäß deutlich besser besetzt als am Vortag. Ausverkauft war das Jubiläumsrennen zum zehnten Jahrestag aber lange nicht. Die "Vorrennen" sorgten wiederum nur für Zeitvertreib ehe das Highlight des Wochenendes endlich begann.
Bilder sind in Sachen Motorsport aber weniger aussagekräftig. Deshalb gibt's hier ein paar Videos inklusive echtem Formel 1 Sound:
Video01: Die letzten Meter vor dem Start; ohrenbetäubend laut
Video02: Erste Runde
Video03: Rennen zuende und Raikönnen lässt sich feiern
Bis auf ein paar Verbremser, zwei/drei Aufälle und nur wenige Überholmanöver war das Rennen allerdings über weite Strecken nicht so spannend wie erhofft. Regen hätte der Spannung und der Action auf der Strecke äußerst gut getan - er blieb jedoch, anders wie in den vergangenen Tagen, aus. Erst zwei Stunden nach dem Rennen goss es dann wieder wie aus Eimern.
Lernfähig wie wir sind, schützen wir uns diesmal vor der Sonne und die ansässige Apotheke machte mit Sonnencreme den Umsatz ihres Lebens.
Alles in Allem war es genial die Formel 1 mal live zu erleben, zu einem richtigen Fan hat mich dieses Rennen aber nicht gemacht. Falls sich aber mal eine ähnliche Möglichkeit wie in Dubai ergeben sollte, als wir uns bei einem GT3-Rennen als VIP-Gäste sogar in der Boxengasse aufhalten durften (siehe Reisebericht: Dubai: Mittendrin statt nur dabei), würde ich nicht "nein" sagen
Vor wenigen Tagen hatte ich noch vollmundig verkündet, dass ich wahrscheinlich nach Japan weiterziehen werde. In den letzten Tagen hat sich aber herauskristallisiert, dass mich das "Vergnügen Japan" mal eben mindestens 600 EUR (alleine für Flüge nach Japan und von Japan nach Australien) kosten würde. So gern ich mal nach Fernost wollen würde ist mir das ein bisschen zu viel.
Stattdessen habe ich beschlossen noch ein bisschen in Malaysia zu bleiben und dann letztlich Anfang April einen Flug nach Australien zu nehmen. Von Singapur aus gibt es Tickets bereits für 150 EUR.
Aufbruch: | 12.11.2007 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 28.05.2008 |
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