Die Welt erleben!

Dienstag, 13.05.2008, 13.00h

Was gibt es schöneres als nach Monaten der Abstinenz mal wieder seinem "liebsten Lieblingshobby" nachzugehen. Eishockey pur im TV, fachsimplen mit einem der sich auskennt und dazu noch seine ganze Familie kennenlernen.
Die vergangen (leider nur) zwei Tage in Saint-Adèle (rund 70km nördlich von Montréal) bei Paulin und Lynn waren wiedermal ein Höhepunkt der Reise. Zwei Jahre lang sah ich Paulin mindestens einmal wöchentlich. Seit Beginn meiner Reise und seiner Entlassung in Augsburg Mitte Dezember letzten Jahres hat sich das dann schließlich erledigt. Umso schöner war es aber dann, als wir uns am Flughafen Montréal wiedersahen.
Den Muttertag verbrachte ich also dieses Jahr nur bei der "x-besten" Mutter der Welt in Ste-Adèle. Die Allerbeste musste zuhause mit meiner Schwester vorlieb nehmen.
Doch auch die Bordeleaus ließen mich bei Ihnen wie zuhause fühlen. Ein groooooßes Gästebett durfte ich für zwei Nächte "mein" nennen. Samt eigenem Bad und allen anderen Annehmlichkeiten, die so mit sich kommen. Zum Muttertag lernte ich dann noch zwei der drei Kinder Paulins kennen, die samt Familie (und Nachwuchs) anwesend waren. Lediglich Einer fehlte - er war beruflich unterwegs. Und Beruf heißt in der Familie Bordeleau immer Eishockey. Diesmal sogar in Diensten der Nationalmannschaft.
Wir hatten viel Spaß am Abend und unterhielten uns gut bis spät in die Nacht. Dankenswerterweise legten die Bordeleaus ihre Muttersprache Französisch größtenteils beiseite und stellten auf Englisch um. Wie bei Paulin zuhause so lautet in der ganzen Provinz Quebec die Amtssprache Französisch. Da meine Ausbildung in Französisch eine gefühlte Ewigkeit her ist, verstand ich nur selten ganze Sätze, war aber froh als ich bemerkte, dass in Montréal Englisch genauso gut angenommen und verstanden wird. Allein schon wegen der Touristen und der Kommunikation im Lande zu den nicht-französischsprachigen Teilen sind alle bestens mit der Weltsprache vertraut.
Den gestrigen Tag nutze ich dann, um mir die Innenstadt Montréals mal genauer anzusehen. Wenn mans genau nimmt, liegt die Stadt auf einer Insel. Wie in Vancouver gibt's hier also auch jede Menge Wasser. Eine sehr schöne Stadt, die ihren modernen Einfluss wunderbar in eine "alte Stadt" integriert hat.

Seit heute früh um 9.30h rollt mein Zug von Montréal über den US-Bundesstaat New York nach Toledo, Ohio, wo ich einen weiteren Freund besuchen werde. Larry war vor rund einem Jahrzehnt in Deutschland als Soldat stationiert, ehe er nach nur einem Jahr - wie dann ja alle US-Kräfte - aus Deutschland in die Staaten zurückberufen wurden. Und so dachte ich mir wenn ich schon mal hier in der Gegend bin, dann besuche ich auch ihn. Er lebt hier mit Frau und Kindern und ist mittlerweile für die Polizei in einem Gefängnis tätig.

In lächerlichen 17 Stunden bin ich ja auch schon da...