Wild West im Motorhome und eine Woche NY
Es geht nach Hause...
Um acht Uhr stehen wir auf und um neun Uhr gibt es das letzte amerikanische Frühstück. Eva will bis Mittag im Zimmer bleiben, Mäthu geht ins hoteleigene Fitnesscenter und wir spazieren noch ein wenig die 6th Avenue hinauf, wo wir den Container Store finden, der tolle Reiseartikel führt. Es ist immer gut am Ende der alten Ferien bereits Dinge für die nächsten Ferien zu kaufen...
In einem Sportshop kaufen wir uns zudem schöne North Face Jacken und laufen weiter und weiter bis zur 14th Street. Hier müssen wir kehren, die Zeit läuft uns davon und so geht's im Eiltempo zurück zu unserem Hotel.
Im Reiseshop haben wir uns eine Koffer-Hand-Waage gekauft, welche wir natürlich gleich an unserem Gepäck ausprobieren. Es kommt wie es kommen muss: mein Koffer ist zu schwer, Jürg's noch viel schlimmer. Also vieles wieder aus- und umgepackt bis die Kilos endlich überall auf 23 stehen bleiben.
Um halb ein Uhr checken wir aus. Wir haben bereits gestern an der Rezeption einen grossen SUV für heute bestellen lassen. Doch anstelle eines grossen SUV's wartet eine Limousine auf uns, ein Lincoln Town Car. Jürg schluckt mal leer und der Chauffeur ebenfalls als er unser Gepäck sieht. Mit Müh und Not versucht er alles in den Kofferraum zu stopfen, was natürlich nicht klappt. Also komme ich in den Genuss auf dem Rücksitz zwischen den Männern zu sitzen und zwischen meinen Knien einen Koffer balancieren zu dürfen. Sehr angenehm...
Unser Chauffeur bringt uns schnell zum JFK Airport. Immer wieder verlässt er kurz den Freeway um einem Stau auszuweichen. Er kennt sich aus, man sieht es! Und so erreichen wir recht früh den grössten Flughafen New Yorks.
Schnell finden wir die Check-In-Schalter der Swiss. Doch alles ist noch verwaist, so dass wir mal unser Gepäck platzieren und uns auf eine längere Wartezeit einstellen. 45 Minuten später trifft endlich die Bodencrew ein und wir können einchecken. Eva und Mäthu sind die ersten. Ihnen wird angeboten einen späteren Flug zu nehmen und für 900 Dollar in der Business fliegen zu können. Das ist zwar ein gutes Angebot, doch die Beiden wollen nicht ohne uns heim fliegen, was wir sehr nett finden.
Als wir endlich die schweren Taschen und Koffern losgeworden sind, begeben wir uns zu den Shops und Restaurants. Beim Chinesen holen wir uns ein kleines Mittagessen, Eva geniesst danach eine Rückenmassage, Jürg macht sich auf die Suche nach Autoheften und ich bummle noch ein wenig durch den Duty Free Shop.
Doch langsam ist die Zeit gekommen, den Sicherheitscheck zu durchlaufen. Wie üblich hat es eine riesige Menschenmenge, die alles zeigen und sich durchleuchten lassen muss. Doch auch dies ist irgendeinmal geschafft und wir bummeln zu unserem Gate. Wir entdecken mehrere Swiss-Maschinen, zwei wollen nach Zürich fliegen, eine nach Genf.
Am Gate machen wir es uns gemütlich. Die Zeit benützen wir um noch ein wenig rumzulaufen, Snacks einzukaufen oder zu lesen. Um halb sechs Uhr können wir Boarden und wir erfreuen uns der Tatsache, dass wir einen Platz direkt hinter der Business Class kriegen, wo wir keinen Sitz vor uns haben und damit mehr Beinfreiheit.
Traurig verfolgen wir den Abflug. Am Horizont erkennen wir New York und schon bald die Umrisse von Cape Cod. Doch irgendeinmal verabschiedet sich die Ostküste der USA. Bye bye...
Das Abendessen wird serviert. Für mich gibt es Ravioli, für Jürg Hühnchen. Das Abräumen dauert endlos lange. Als endlich alles weggeräumt ist, versuche ich zu schlafen. Doch drei Stunden später erwache ich bereits wieder als das Frühstück parat gemacht wird. Mir ist es nicht sonderlich wohl. Ich habe Durst und geniesse den Orangensaft. Doch für mehr reicht mein Hunger nicht. Der Anflug über Europa wird ziemlich bemühend, rumpelt die Maschine doch ziemlich heftig herum.
Um viertel vor Acht morgens landen wir in Zürich, fast eine halbe Stunde früher als geplant. Ohne grosse Probleme können wir unser Gepäck abholen und durch den Zoll marschieren. Einzig Jürgs Tasche, die eigentlich eine grüne Etikette trägt, damit sie direkt nach Bern geschickt wird, landet auch auf dem Rollband in Kloten. Was soll's... Da hat irgendeiner beim Gepäck-Entladen noch gepennt!
Müde begeben wir uns zum Food Corner, wo wir uns einen starken Kaffee leisten. Mäthu geht derweilen zur Flughafenpolizei, wo er seinen Notpass abgeben muss. Um acht Uhr vierzehn fährt unser IC. Es ist morgen und der Pendelverkehr in vollem Gange. Knapp können wir einen Platz ergattern und sind froh, als wir in Zürich einfahren, denn dort verlassen uns die meisten Leute. Als wir es uns endlich gemütlich gemacht haben, steigen die nächsten Pendler Richtung Bern ein.
Nach einer weiteren Stunde erreichen wir todmüde Bern. Unterwegs rufe ich Vreneli an um ihr unsere Ankunftszeit bekannt zu geben. Wie üblich dürfen wir uns auf unser persönliches Taxi freuen, das uns nach Gerzensee bringt.
So verlassen wir in Bern den Zug, begrüssen Vreneli aufs Herzlichste und nehmen traurig von unseren Reisebegleitern Abschied.
Papa wartet bei der Uni mit dem Auto auf uns, und wir sind froh über unseren persönlichen Limousinenservice, der uns heimbringt. Natürlich haben wir viel zu erzählen. Gegenseitig! Denn auch Mama und Papa haben viel mit unseren Katzen erlebt.
Der Nachmittag wird lang! Damit uns der Jet Lag nicht allzu schlimm quält, versuchen wir krampfhaft wach zu bleiben. Die Hausarbeiten helfen uns dabei: Koffern ausräumen, waschen, versorgen und ja nicht hinlegen! Irgendeinmal ist es Abend und wir können uns endlich ins Bett schmeissen. Das Sandmännchen braucht es wahrlich nicht... schon bald liegen wir im Land der Träume und holen den notwendigen Schlaf nach.
Zum Schluss möchten wir unseren Freunden Eva und Mäthu von Herzen für ihre Freundschaft danken. Es ist immer ein Risiko so lange zusammen Ferien zu verbringen. Schon manche Freundschaft ging dadurch in die Brüche. Doch wir haben die Tage mit Euch genossen, ebenso Eure Hilfsbereitschaft, Euren Humor und die vielen schönen Abenden, wo wir zusammen vor unseren Campers sassen und über Gott und die Welt diskutierten. Es war eine wunderschöne Reise und dazu habt Ihr eine Menge beigetragen. Vielen herzlichen Dank für alles! Wir freuen uns auf das nächste Camper-Abenteuer mit Euch, auch wenn es bis dahin noch ein paar Jahre dauern wird. Doch irgendwann werden wir wieder gemeinsam durch die Weiten der USA fahren und das Gefühl von Freiheit und Abenteuer zusammen geniessen.
E N D E
Aufbruch: | 21.05.2009 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 16.06.2009 |
Route 66