Tabulavikata 2010 - 7000 km quer durch Südostasien

21.01.
Nach einem guten Frühstück ging es gleich ab auf den Natural Trail (Naturwanderpfad). Das hieß 5,2 km durch tiefsten und wilden Dschungel wandern.

Einen Stock hatten wir wegen der Spinnennetze immer in Vorhalte. Die waren aber lange nicht so groß, wie die Netze auf dem Boden, welche trichterförmig gewebt waren und in deren Mitte eine fette, graue, große Spinne auf Beute wartete - Gänsehaut...! Ansonsten war der Weg das Ziel, und nach knapp 2 Stunden waren wir wieder bei den Bungalows. Ohne uns weiter groß aufzuhalten stiegen wir ins Auto und machten uns auf den Weg nach Chiang Rai. Unterwegs hatten wir zwei Tempel auf dem Zettel - und zwar den Bergtempel Thaton

und den nördlichsten Tempel Thailands Wat Phra That Doi Tung.

Auf dem Weg durchfuhren wir einsame Bergdörfer, die für ihre opiumlastige Vergangenheit berüchtigt sind. Da, wo heute Tee- und Kaffeepflanzen wachsen,

bewachten bis vor ein paar Jahren bis an die Zähne bewaffnete Guerillas die Ernte des Schlafmohns, der Grundlage für einen Großteil der Weltopiumproduktion war. Die ehemaligen Kartellchefs wohnen heute übrigens in Burma (Myanmar). Interessant hierbei ist die Tatsache, dass die nordöstlichen Regionen Burmas seit geraumer Zeit vom Militärregime auf brutalste Art und Weise entvölkert werden, um der Opiumproduktion freien Lauf zu lassen, an der die Regierung selbstverständlich nicht unerheblich mitverdient und u.a. damit seine Militärdiktatur finanziert. Das nur mal kurz am Rande dazu...!
Die Tempel waren jeder für sich sehr eindrucksvoll und einzigartig.

Die mühevolle (quälende) Anreise durch Haarnadelserpentinen hatte sich dann doch gelohnt. Mit nur noch einer Neige im Tank rollten wir dann ins Tal und erreichten noch rechtzeitig eine Tankstelle. Wenig später trudelten wir in Chiang Rai ein und suchten uns ein Nachtquartier. Wir wurden recht schnell fündig und sind mit unserem 9 €- Zimmer sehr zufrieden. Dann ging es auch gleich zum berühmten Nachtmarkt von CR, und hier fanden wir sie endlich - die frittierten Heuschrecken, Würmer und Maden. Wir stellten uns ein Tellerchen zusammen und nahmen Platz...!

Um es kurz zu machen - ich hatte keine Probleme mit den Viechern - nur Sandra entgleisten "etwas" die Gesichtszüge...! Total lustig...aber nun wissen wir, wie die Insekten schmecken und dass wir uns nun auch endlich den Schlangen und Fröschen widmen können...!
Die Tagesabschlussmassage gefiel Sandra sehr gut - nur mein Hombre war irgendwie kraftlos und durch den Wind, so dass ich die bisher schlechteste Massage seit jeher erhielt. Aber was solls - für 4 € hat einer 1 Stunde an mir rumgeknetet...! So - morgen geht's zurück nach Chiang Mai - Auto abgeben, einmal schlafen und weiter nach Laos...!

PS.: Heute haben wir unseren ersten aber dafür umso heftigeren Unfall gesehen. Ein Mann lag neben seinem zerfetzten Moped mit Gesicht unten im Gras der Böschung und sein abgetrenntes Bein lag neben ihm...! Aus seinem Stumpf ragte der der Knochen heraus - ein scheußlicher Anblick, und mir wurde spontan anders...! Trotz dieses schlimmen Unfalls müssen wir aber wirklich sagen, dass sich die Deutschen an dem Fahrverhalten der Thais eine Scheibe abschneiden können. Das mag sich idiotisch anhören, angesichts dessen, was man so alles liest und hört über die Asiaten. Aber auch wenn der Verkehr zuweilen chaotisch ist, gehen doch alle miteinander sehr zuvorkommend und rücksichtsvoll um. Es war eine Freude, das Land mit dem Auto zu bereisen!