Tabulavikata 2010 - 7000 km quer durch Südostasien
Battambang – Koh Kut (Thailand)
28.02.
Heute war Reisetag ! Los ging es um 07:00 Uhr, als wir vom Privattaxi abgeholt wurden, mit dem wir in knapp 2 Stunden an die thailändische Grenze fuhren. Die Straße dorthin war anfangs leicht asphaltiert, dann aber ging es fast ausnahmslos durch rote Staubwolken. Zwischendurch machten wir eine kleine Pause. Hier machte Sandra auf Toilette die Bekanntschaft mit einer Tarantel, die auf der Schöpfkelle saß, mit der sie eigentlich ihr Geschäft wegspülen sollte - und das bei ihrer Arachnophobie...! Ich beobachtet während dessen, wie von einem Laster Eis geliefert wurde. Nein, nein - kein Speiseeis, sondern große Blöcke gefrorenen Wassers, was zur Kühlung benutzt wird, da die Stromversorgung hier recht unzuverlässig funktioniert. Das kannte ich bis dato nur aus Filmen...!
Gestern unterhielten wir uns ja mit dem Guide über die Roten Khmer, und er erzählte, dass ehemalige Rote Khmer heute vielfach in Verwaltungen und höheren Positionen arbeiten. Z.B. können wir definitiv davon ausgehen, dass die Grenzbeamten früher schwarze Sachen und rote Tücher trugen. Außerdem erzählte er, dass es heute noch eine aktive Gruppe der Roten Khmer hauptsächlich in der Region gibt, durch die wir heute fahren - vor Allem in Pailin. Dieser Ort wurde vor gerade mal 13 Jahren von noch kämpfenden Guerillatruppen der Roten Khmer befreit. Und so sah die Gegend schon 15 km vor Pailin auch aus - brandgerodete Berghänge, einzelnd stehende einfachste Hütten, kaum Menschen und kaum Bewegung. Wir hatten das Gefühl, als ob der Fortschritt, der den Rest Kambodschas wieder aufblühen lässt, hier abrupt zu Ende war. Auch war diese Gegend in den 90- iger Jahren Hauptkampflinie zwischen den Vietnamesen und den Roten Khmer, und irgendwie sah die Gegend auch wie ein Schlachtfeld aus...! Auf alle Fälle hätten wir nicht mal eben in den Busch zum Wasser lassen springen können, da das Gebiet immer noch komplett vermint ist.
An der Grenze angekommen gaben wir unsere Pässe in die Hände der erhaben dreinblickenden und wohlgenährten Grenzbeamten. Sie hatten zwar eine adrette glänzende kambodschanische Uniform an, aber als wir in ihre Augen blickten, konnten wir uns vorstellen, dass sie wahrscheinlich den gleichen Blick drauf hatten, als sie ihre tausenden Opfer massakrierten. Da wächst der Kloß im Hals und die Hände ballen sich zur Faust...!
20 Meter weiter betraten wir dann endlich wieder thailändischen Boden, und wir hatten beide das Gefühl, als ob eine Last von uns abgefallen wäre...! Auf der anderen Seite jedoch hatten wir irgendwie das Gefühl, dass wir die "guten" Kambodschaner alleine zurückgelassen hätten...!
Hört sich komisch an - ist aber so...!!!
Leider haben wir nur ein 15 Tage gültiges Visum erhalten, also nur bis zum 14.03. - d.h., dass wir uns für die restlichen 4 Tage bis zum Abflug noch was überlegen müssen, aber irgendwie wird sich auch dieser Kreis schließen. Hinter der Grenze wartete schon das nächste Taxi auf uns und weitere 2 Stunden später waren wir schon am Fähranleger. Dies war aber der Falsche, also ging es mit einem Pickup noch mal 40 km weiter. Dort stiegen wir ½ Stunde später auf das Speedboot nach Koh Kut auf. Ziemlich durchgehopst und Dank unserer "meditativen Stärke" und Vorstellungskraft ("Alles ist gut...gleich sind wir da...ist wie Jetski fahren...ich muss nicht spucken...wir sind gleich da...!") standen wir 1 ½ Stunden später auf dem Bootssteg des Holiday Cottage Resorts. Unser Glück blieb uns treu, denn es war tatsächlich nur noch 1 Bungalow frei.
½ Stunde später schwammen wir das erste Mal im Meer. Endlich waren wir angekommen - im Urlaub vom Urlaub im Urlaub...!!!
Pünktlich zum Sonnenuntergang ließen wir uns am Strand - na was wohl - massieren...! Und das bei untergehender Sonne und dem Geräusch der Brandung im Hintergrund - das hatten wir uns verdient...und gebraucht...! Zu Abend aßen wir mit einem deutschen Pärchen aus Köln, das wir am Strand kennengelernt hatten. Übrigens schlossen wir gleich nach Ankunft unsere Uhren im Zimmersafe ein, denn die braucht man hier eigentlich gar nicht. Man steht auf, wenn man ausgeschlafen hat, man isst, wenn man hungrig ist, man trinkt, wenn man durstig ist, man schläft, wenn man müde ist und geht ins Meer, wenn es einem zu heiß ist...!
Aufbruch: | 10.01.2010 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 18.03.2010 |
Myanmar
Laos
Vietnam
Kambodscha