Tabulavikata 2010 - 7000 km quer durch Südostasien
Hue – Hoi An: Hoi An
06.02.
Heute Vormittag hatten wir einen Ausflug zur 45 km entfernten Tempelruinenstätte "My Son". Wir traten den Trip mit ziemlich hohen Erwartungen an, wurden aber etwas enttäuscht. Vor unserem inneren Auge hatten wir ein an Mystik nicht zu überbietendes Bild, was wir dann sahen, waren hauptsächlich Touristen...!
Gut - es war Sonntag - hätte man eigentlich ahnen können, aber gleich so viele...?! Starten sollte die Tour um 08:00 Uhr, gegen 10:00 Uhr trudelten wir endlich ein - bei gefühlten 45 Grad und keinem Luftzug. Schwitzend wandelten wir also auf und durch alte, verfallene (aber trotzdem beeindruckende) Ruinen, amerikanische Bombentrichter und zwischen anderen schwitzenden Touristen.
Alles zusammen war leider von der erhofften Mystik nichts zu sehen oder zu spüren - schade...! Wieder zurück in Hoi An schnappten wir uns die Badesachen und diverse Dinge, die wir auf der Post via Paket in die Heimat schicken wollten. In Vietnam packt man übrigens nicht selbst - es wird gepackt - und zwar von den Postbeamtinnen. Kartons und Equipment sind reichlich vorhanden, und ruckizucki ist der Karton verschnürt und verklebt. Leider waren vor uns 2 Australierinnen dran, die tütenweise Schuhe und Klamotten verschicken wollten...summa summarum standen wir uns 1 Stunde die Beine in den Bauch, ehe unser Paket auf die 3-4 monatige Reise gehen konnte.
Die Mopedtaxis waren schnell besorgt, und eine halbe Stunde später schwammen wir schon wieder im Meer...welch eine Wonne an diesem heißen Tag. Auf unserer Sonnenliege bekamen wir dann Essen und kühle Getränke serviert - Urlaub ist schön...! Leider frischte der Wind auf, und es wurde rasch kühler. Also brachen wir die Zelte wieder ab und zurück ging es in die Stadt. Hier stand mir ein neues Abenteuer bevor - ich ging zum Frisör...! So spontan, wie ich mich dazu entschlossen hatte, so schnell landete ich auch schon auf dem Frisörstuhl.
Der "Salon" des Barbiers war zur Straße hin offen, so dass auch alle Vorbeigehenden am Schauspiel - teilweise amüsiert, teilweise betroffen - teilhaben durften. Das "Werkzeug" hatte er wohl von seinem Opa geerbt...auf alle Fälle sahen der Kamm und die Schere so aus, als wären sie aus einem Stück gefeilt worden...! Dann ging es auch schon los - schnipp, schnapp, schnipp, schnapp - und schon lag die Wolle auf dem Boden, und ich sah aus wie ein Pole...! Dann schnibbelte er noch ein paar mal mit so einem Handmähgerät nach, und danach sah es doch ganz passabel aus - wenn auch sehr, sehr kurz - vor Allem vorne...jetzt kann ich gar nicht mehr meine Geheimratsecken verstecken...! Ich wollte schon aufstehen, da klappte der Stuhl zu einer Liege auf und ich lag auf dem Rücken. Mit dem von einer Ziege angefressenen Rasierpinsel wurde ich eingeseift, er spannte eine neue Klinge ein und schabte fleißig in meinem Gesicht rum. Ich wurde noch nie rasiert und so lange schon mal gar nicht. Aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Dann war es aber immer noch nicht vorbei. Er schnallte sich eine Stirnlampe auf, und mit einem langen dünnen Schaber wurden meine Ohrhaare entfernt - bis ganz nach hinten...bei dieser Prozedur hörte ich komplett auf, zu atmen...! Dann klappte der Stuhl wieder zusammen, aber er war immer noch nicht fertig. Mit einem Gerät, das aussah wie eine Mischung aus Bandschleifer und Transformator wurde mein Kopf, Nacken und Rücken massiert bzw. durchgerüttelt. Dann war aber endlich Schluss und ich um eine einmalige Erfahrung reicher !
Zum Abend schaffte es Sandra heute endlich mal wieder, eine ¾ Pizza zu essen, aber trotzdem wird und wird sie ihren Durchfall nicht los...zum Kruppstahl ist es also noch ein langer Weg...! Vielleicht gehen wir in Saigon mal zum Arzt - schaun mer mal...!
Morgen geht's mit dem Flieger nach Nha Thrang. Dort warten wieder ein Strand und eine tolle Mopedtour auf uns!
Aufbruch: | 10.01.2010 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 18.03.2010 |
Myanmar
Laos
Vietnam
Kambodscha