Tabulavikata 2010 - 7000 km quer durch Südostasien
Saigon – Sihanoukville (Kambodscha): Sihanoukville 2
18.02.
Etwas gerädert entstiegen wir heute unserem Nachtlager, denn bis 3 Uhr morgens dröhnten wieder die Lautsprecher der 100 m entfernten Nachtbar, und dann fiel auch noch der Strom aus inkl. der Klimaanlage, was zur Folge hatte, dass die 28 Grad warme Schwüle der Nacht durch die Ritzen unseres Bungalows drang, wie der Nebel des Grauens im gleichnamigen Film...!
Kurz vor 7 Uhr schraubten wir uns also hoch und eine halbe Stunde später saßen wir im Bulli der Scuba - Divers. Mit von der Partie waren Bob, der Amerikaner, 2 Australier und Markus - ein Deutscher, der gerade seinen Tauchschein machte und 2 Tauchguides. Am Hafen bestiegen wir den Kutter (spartanisch bis sehr spartanisch) und schipperten 2 Stunden zu einer vorgelagerten Insel.
Zum Glück warfen wir vorher 2 Reisetabletten ein, denn der Kahn rollte schon ziemlich dolle. Angekommen war Sandra ja nun aus besagten Gründen dazu verdonnert, zu schnorcheln und musste schweren Herzens mit ansehen, wie wir uns anrödelten (ein Taucher wird verstehen, was ich meine...). Beim ersten Tauchgang hatte ich anfangs so meine Problemchen mit dem Druckausgleich. Dies regulierte sich dann aber zum Glück, und ab ging die Post bei einer Sichtweite von 7 Metern. Das war aber nicht weiter tragisch, denn es gab eh nichts Nennenwertes zu sehen - außer dass Bob seine Flossen als Pflug benutzte und alles angrabbelte, was ihm in die Hände kam - der Idiot...! In der Tauchpause nutzten Sandra und ich die Gelegenheit, zur nahegelegenen Insel zu schwimmen. Am Ufer halb in der seichten Brandung liegend genossen wir das postkartenreife Panorama - herrlich. Der 2. TG war "much more better" als der erste. Wir wurden ständig von Fledermausfischen begleitet, und Bob hatte seine Flossen unter Kontrolle. Endlich gab es auch mehr zu sehen - verschiedenste Schnecken, herrlich farbige Korallen und Anemonen, die ich in dieser Form und Farbe noch nie gesehen hatte...! Ein schöner Tauchgang, der den Trip doch noch lohnenswert machte.
Auf dem Rückweg zum Hafen hätte ich ohne Reisetablette bestimmt gekotzt, denn die Dünung und die Wellen verstärkten sich zusehends. Als wir wieder anlandeten, fielen uns die Kinnladen runter, als wir sahen, wie die Fischerfamilien eigentlich wohnen. Auf sage und schreibe 3x3 Metern mit Wellblech eingefasst leben hier Eltern und Kinder. Die Küche in Form eines Campingaskochers befindet sich auf dem 1 m breiten alten Holzsteg, der die Pfahlhütte mit dem Festland verbindet. Wir dachten, dass die Bergvölker in Laos schon scheiße dran sind, aber hier ist ja wohl alles zu spät...! Man sollte ja eigentlich glauben, dass 30 Jahre nach den Roten Khmer, die das Land in knapp 4 Jahren ins Mittelalter zurückkatapultiert hatten, das meiste wieder im Lot ist, aber was soll schon groß aus Kindern werden, denen damals bewusst das Lesen, Schreiben und Rechnen lernen nicht nur verwehrt, sondern strikt untersagt wurde. Und wer sollte sie denn nach den Roten Khmer unterrichten - alle Lehrer wurden schließlich umgebracht...! Ich merke schon - ich schweife wieder ab, aber kann die Geschichte nicht außen vor lassen, wenn ich mir hier das Land und die Leute anschaue!
Unabhängig davon taten uns die Tage in Sihanoukville sehr gut - wir kamen endlich mal runter vom "Travelerstress" und bekamen auch ordentlich Farbe.
Nun denn - morgen geht's nach Phnom Penh...!
Aufbruch: | 10.01.2010 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 18.03.2010 |
Myanmar
Laos
Vietnam
Kambodscha