Tabulavikata 2010 - 7000 km quer durch Südostasien
Luang Prabang – Vang Vieng: Vang Vieng 1
27.01.
Die Nacht war schlimm...Sandra musste alle ½ - 1 Stunde aufs Klo zum Entleeren. Exakt die Menge Flüssigkeit, die sie oral zu sich nahm, war spätestens ¼ Stunde später anal wieder am Tageslicht. So kamen wir nicht wirklich zum Schlafen, und Sandra dehydrierte zusehends. Am Morgen war sie dann vollkommen saft- und kraftlos. Nach dem Frühstück (der warme Tee tat ihr gut und die Banane blieb auch erstmal drin...) gingen wir dann aber doch zum nahe gelegenen Krankenhaus.
Wir wurden auch gleich einem Arzt vorgeführt, der erstmal das Wörterbuch rausholte (laotisch - englisch), um alle Symptome zweifelsfrei abzufragen. Er erkannte schnell die "Diarrhö" und verordnete einen Tropf, Tabletten und Elektrolyte. Ich achtete natürlich darauf, dass keine gebrauchten Nadeln benutzt werden...und Sandra verschob erstmal die blutverschmierte Decke und das verkrustete Kopfkissen auf der OP- Pritsche...! Die Nadel war neu, und der Tropf war vertrauenswürdig...später wurde dann noch eine Spritze (?) in den Beutel injiziert. Auf einer anderen Pritsche lag übrigens eine Laotin, die sich vor Schmerzen krümmte und permanent wimmerte, aber um sie hat sich niemand gekümmert, außer ihre tröstenden Angehörigen...! Ich wurde dann zur Kasse beordert und musste gleich mal die Rechnung zahlen. Tropf, Nadel, Zauberserum, "Beratungsgespräch", Tabletten und Elektrolyte kosteten 20 € - lächerlich, aber für einen Laoten sicher ein Batzen Geld...! Später wurde Sandra dann in ein VIP- Einzelzimmer (das stand tatsächlich an der Tür) verlegt mit TV und eigenem Bad - wie dekadent im Vergleich zu den armen Laoten, die dort auch behandelt wurden. Tropfen für Tropfen verbesserte sich Sandras Zustand, und sie wurde wieder redseliger und agiler. Allerdings dauerte das Durchlaufen 3,5 Stunden, was etwas müßig war, aber wir vertrieben uns die Zeit mit laotischer Geschichte aus dem Stefan Loose. Den Ursprung allen Übels haben wir im Ausschlussverfahren lokalisiert...es war ein halbes Baguette vom Frühstück mit ordentlich Majonäse drauf, das 5 Stunden im Bus vor sich hingegart hat...! Wieder fit und voll mit jutem Zeusch gingen wir wieder zurück zum Hotel, machten uns frisch und endlich auch einen kleinen Stadtbummel. Dieser endete in einer Liegebar (man saß nicht, sondern lag "lässig" rum), wo wir uns entspannten, ein paar "Friends"- Folgen im TV schauten und die vom "Tubing" (auf einem Traktorreifen den Fluss runter treiben und sich nebenbei die Brille beschmieren) zurückkommenden, total besoffenen und bekifften Engländer, Kanadier und Australier beobachteten. Abends ging es zur Abwechslung mal zum Inder, und Sandra schaffte sogar wieder, ein paar Happen mehr zu essen, welche auch "drin" blieben. Summa summarum sind wir heilfroh, dass es Sandra wieder besser geht und hoffen, dass uns das nicht noch mal passiert, denn es ist einfach ein beschissenes Gefühl, wenn man in einem so fernen, armen Land dermaßen auf dem Zahnfleisch kriecht...!!!
Aufbruch: | 10.01.2010 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 18.03.2010 |
Myanmar
Laos
Vietnam
Kambodscha