1/4 eines Traumes! Asien für 3 Monate
Richtung Birma
Nach einer nicht durchzechten, aber dennoch schlaflosen Nacht sitze ich jetzt am Airport. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, da ich
a) aufgeregt war,
b) mir auf der Insel eine Sonnenallergie auf den Armen eingefangen habe, obwohl ich im Schatten lag und die tierisch juckte,
c) meine Kopfhaut weh tat, da mein Straßenfriseur der Meinung war, nicht die vorhandenen Dreads wieder schön rund zu filzen, sondern so viel wie möglich vom Haaransatz neu zu filzen. Das zum Thema Englisch, wenn keiner von beiden diese Sprache als Heimatsprache hat.
Zum Flughafen bin ich von der Khao San Road mit einem Minivan-Shuttle-Service für 120 Baht gekommen. Wird in jedem Reisebüro rechts und links neben den Gästehäusern (nicht in den Gästehäusern) angeboten für Preise zwischen 100 und 150 Baht. Dafür kann man nicht mit dem Taxi zum Citytrain und dann mit diesem weiter. Echt cool für Alleinreisende! Und ich wurde punktgenau wie verabredet in der Lobby vom New Siam I abgeholt. Die Fahrt dauerte eine Stunde, schneller ist ein Taxi auch nicht.
Die Nacht im New Siam I war absolut ok. Da die Einzelzimmer ohne Air waren und dies mir bei 40 Grad zu warm ist, musste ich ein Doppelzimmer für mich alleine buchen, 590 Baht, fand ich aber in Ordnung. Kein toller Ausblick,aber du hörst nichts in der Nacht von der Khao San Road.
Eingecheckt bei Air Asia habe ich zwischen einer wild gewordenen Menge von Chinesen, wusste gar nicht, dass die so einen Krach machen können. Jetzt wo ich am Gate warte, hat sich der einzige westlich aussehende Mensch zwei Stühle weiter zum schlafen niedergelegt und stinkt so nach Alkohol, dass ich k....tz....n könnte. Hoffentlich sitzt der im Flieger nicht neben mir, ich könnte aber wetten.Ich werde berichten.
Nein, meine ganzen Schutzengel, Glücksbringer und Sorgenpüppchen haben geholfen! Er war überhaupt nicht im Flieger.
Die westlich aussehenden Menschen reisten alle zu zweit und heute war das erste mal, dass ich mich so richtig beschissen fühlte. Mir war echt danach, mich in eine Ecke zu setzen und zu heulen, da ich eben überhaupt nicht weiß, was mich erwartet. Aber das habe ich natürlich nicht getan, genauso wie ich mich auch nicht vor diese Reise gedrückt habe. Zwischendurch war ich ja schon am überlegen, überhaupt nicht nach Birma zu gehen. Aber wer mich kennt, der weiß, dass ich eher selten vor Herausforderungen weglaufe.
Der Flug war etwas über eine Stunde, ruhig weg und dann kamen wir am Flughafen an. Ich war sehr überrascht, einen solchen modernen sauberen Flughafen vorzufinden. Die Menschen haben einen sehr freundlich empfangen, selbst die Zollbeamten haben ein wenig gelächelt, was ja doch für diesen Beruf sehr ungewöhnlich ist.
Und die Toiletten auch super sauber...ja ja, mein Toilettenthema dieser Reise. Es gibt am Flughafen zwar die asiatischen Hockklos, die bei richtiger Anwendung auch wesentlich hygienischer sind als unsere Westlichen, aber, ich konnte es kaum glauben....mit Infrarotspülung und es hing sogar Toilettenpapier für uns Westler da. Mensch, da war ich aber echt platt! Aber dies wird mich mit Sicherheit nicht in dieser Form auf der weiteren Reise begleiten, schade.
Tja, mit dem ersten Geld wechseln klappte es am Flughafen leider nicht, da die Bankschalter um 16 Uhr schließen. Gut das ich einen Abholservice habe und nicht meine guten Dollar schon direkt rausrücken muss.
Ich hatte ja im Vorfeld per Internet ein Hotel, welches ein Abholservice gratis vom Flughafen hat, gebucht. Waren die einzigen, die per Mail geantwortet haben. Ist leider in Birma nicht so einfach, per Internet Gästehäuser zu finden. Nach meinem Reinfall auf Koh Samed wollte ich doch in dem fremden Land abends auf Nummer sicher gehen.
Wunderbar, es standen auch zwei sehr höfliche Angestellte mit einem Namensschildchen da und neben mir kamen auch 2 Amerikaner, 2 Franzosen und 2 Neuseeländer (kein reicher Schafzüchter) an. Im Nachhinein wäre es überhaupt kein Problem gewesen, am Flughafen ein Gästehaus zu bekommen. Da standen Angestellte mit Prospekten und das war auch ganz unaufdringlich, also keine Angst, man kann auch ohne Buchung ankommen und ohne Generve ein Zimmer bekommen. Tja, ich habe mich wieder falsch entschieden!
Unser Transferbus war der Hammer, ha, ein echter Oldtimer, fand ich super gut, die anderen schienen weniger belustigt zu sein (Bild folgt). Um die Tür auf zu bekommen, musste der Fahrer mal erst durch das Fahrerfenster krabbeln und die Tür von innen auf machen, aber dann konnte es los gehen, so mit geschätzten 20- 30 Stundenkilometer, welch ein Hohn, öfters am Straßenrand die Schilder "Slow" zu lesen.
In der ersten ¼ Stunde unserer Fahrt hätte ich locker schon 100 Fotos machen können. Gegensätzlicher konnte der Start in dieses Land m.E. nicht sein. Du fährst in einem uralten klapprigen Bus vorbei an vollbeladene LKW mit Arbeitern, genauso alten Bussen, winzigen Taxifahrzeugen, wo alle auf der Ladefläche hängen, aber genauso super modernen PKW. Du kommst vorbei an Feldern und Hütten aus Wellblech, aber Reklameschilder mit allen Möglichen blinken dich an. Du siehst glitzernde Einrichtungsgeschäfte neben Straßenständen. Die Männer tragen hier Sarong, aber der westliche Geschmack hält Einzug. An jeder großen Kreuzung ein Schild "Welcom to Myanmar, the golden Land". Und so zeigte es sich auch. Die Sonne ging unter mit einem Regenbogen, dann ein fantastisches Rot-Gold um bei Dunkelheit in ein Blitzen am Horizont überzugehen. Wir kamen vorbei an einem See bei Sonnenuntergang, wir erhaschten den ersten Blick auf die beleuchtete, die Stadt überragende Pagode...............ich habe einfach nur noch aufgesaugt und keiner im Bus zeigte eine Regung. Ok, die zwei Franzosen ein bisschen, der Rest: Hackfresse (sorry), aber ich verstehe es einfach nicht, wie man so unempfänglich für solche Eindrücke sein kann. Ich war auf jeden Fall bis über beide Ohren am grinsen, der Gedanke kam mir in den Sinn, meinen Zeitraum hier zu kurz gefasst zu haben, hatte ein total gutes Gefühl für diese Land im Bauch!
Und dann kamen wir zum Hotel Motherland Inn 2. In der Lobby alles noch o.k., musste schlappe 20 Dollar pro Nacht für ein Einzelzimmer mit Fan und Frühstück, sowie Bad und WC auf dem Flur berappen (ok, blödes Sicherheitsdenken) , natürlich sofort im Voraus zahlen und kam in mein Zimmer und jegliche Euphorie war mal erst verflogen!
Wie soll ich mein Zimmer beschreiben? Ein Schuhkarton mit einem Bett, einen winzigen Ecktisch mit einem Hocker davor. An einer Seite eine Stange für das Handtuch (immerhin vom Hotel gestellt). Ach ja, und ein Mülleimer und einen schreppelnder Ventilator.Gott sei Dank gefliest, aber über die Wände lasse ich mich auch nicht aus. Und es stank im Zimmer, keine Ahnung, wonach. Aber leider Hotel ausgebucht, also für die nächsten zwei Nächte mein Zimmer....ach wie gut, dass ich meine Penntüte habe. Zunächst war ich am überlegen, morgen woanders hin zu gehen, aber damit verliere ich Sightseeing-Zeit für Yangon, das wäre auch blöd, und da es übermorgen eh früh mit dem Bus los geht, werde ich es überleben.
Ich habe keinen Luxus erwartet, aber bei dem Preis habe ich nicht mit einer solchen Absteige gerechnet. Wenn ich am Ende der Reise zurück in Yangon bin, wird es dieses Hotel mit Sicherheit nicht werden! Das kann auch kein Gratispickup am Flughafen rausreißen.
Dann mal erst in aller Ruhe überlegt, wie ich das so morgen mit dem Geld wechseln und den Euros und den Dollars und der einheimischen Währung mache, ist echt blöde, dass man hier mit zwei Währungen täglich handeln muss. Mal schauen, wie es so in der Praxis ausschaut.
Aufbruch: | April 2012 |
Dauer: | circa 11 Wochen |
Heimkehr: | 02.07.2012 |
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