1/4 eines Traumes! Asien für 3 Monate
Inlaylake
Wir haben eine ganz tolle Unterkunft. Aquarius Inn, sehr sehr freundliche, hilfsbereite Mitarbeiter, nette, sehr saubere Zimmer und tolles Frühstück. Das Frühstück besteht aus Kuchen, Tee/ Kaffee, frischen Früchten, Toast, Marmelade, Butter und ein Stück Tortilla. Oder auch Pfannkuchen mit frischen Früchten. Am dritten Tag gab es Ei mit Toast, also sehr abwechslungsreich. Ist das beste Frühstück nach dem Trek, was ich in diesem Land hatte. Das Gästehaus hat einen kleinen Innenhof mit gemütlichen Sitzgelegenheiten und ist mit schönen Pflanzen eine kleine Oase.
Heute hieß es dann Abschied nehmen von Carlos. Nach dem netten Frühstück haben wir drei uns Fahrräder gemietet und sind noch ganz entspannt am Morgen ein wenig in die außen liegenden Dörfer gefahren. Nachdem wir in einem Restaurant eigentlich etwas trinken wollten, wo aber eine Hochzeit stattfand, konnten wir gar nicht so schnell schauen, wie wir mitten drin waren und mit Kuchen und Frühlingsrollen gefüttert wurden. Ein sehr nettes interessantes Erlebnis, wobei ich doch ein wenig verlegen war, einfach auf einer fremden Hochzeitsfeier zu gehen, aber ich glaube, da muss man sich hier von frei machen. Dann haben wir Carlos zur Haltestelle gebracht und mit uns sind Matt aus Neuseeland und Cathy aus Kanada dann zur Radtour zu den heißen Quellen aufgebrochen. Die waren aber leider enttäuschend. Wir dachten, das wäre freie Natur, allerdings waren es gebaute, abgeschottete Becken, ein Bereich für Ausländer für pro Person 8 Dollar, oder ein Bereich für alle, getrennt nach Geschlecht, 5 Dollar. Gemütlich sah nur der Ausländerbereich aus, aber für 8 Dollar sollte man dort schon mehrere Stunden verbringen. Hier waren auch Sonnenliegen bei drei kleinen runden Becken, hat uns aber nicht so wirklich von der Sache gefallen.
Wir sind dann ohne Bad weiter und wollten eigentlich mit Hilfe einer Karte vom Gästehaus eine Rundtour machen und dabei mit einer Fähre über den See. Leider war entweder die Karte nicht so genau, wir zu doof oder an der entscheidenen Kreuzung fehlte ein Schild (oder wir konnten es nicht lesen).....Ergebnis war, dass wir auf einer Schotterpiste in der prallen Sonne immer weiter vom See wegkamen und uns dann entschlossen haben, zu drehen und lieber denselben Weg zurück zu nehmen. Durch die pralle Sonne wurde es richtig anstrengend und auf diesen irgendwie doch recht kleinen Fahrrädern tat einem nur noch der Hintern und die Knie weh.
Zurück kamen wir noch an einer Musikveranstaltung, ein buddhistisches Festival, vorbei, wo die Männer auf der Straße Musik machten und tanzten, bevor alle mit kleinen Treckern zum nächsten Tempel zogen. Da wäre ich gerne mit gezogen, aber der Wunsch nach einer Dusche und nach etwas zu essen trieb uns doch weiter.
Nachdem wir dann schnell geduscht haben, trieb uns der Hunger zu Golden Kite, wo wir mal ganz nichtasiatisch eine Pizza verdrückt haben. Der Besitzer zeigte uns mal erst ganz stolz die Nudelmaschine, die sein Sohn aus Rom mitgebracht hat und den Holzofen, sowie Mozarella aus Italien und sogar Basilikum und Oregano. Zurecht kann er stolz sein, denn diese Dinge sind hier nicht alltäglich und die Pizza schmeckte toll. Danach haben Romeo und ich uns eine birmesische Massage für 5ooo Kyat die Stunde gegönnt, sie tat gut, aber sie wird nicht zu meinen Lieblingsmassagen gehören. Alle Handgriffe waren sehr schnell und ruppig, so dass sich während der Massage keine richtige Entspannung eingestellt hat. Jetzt sind wir gehörig müde und morgen steht den ganzen Tag Bootsfahren auf den Plan. Wir haben uns mit Matt und Cathy für den ganzen Tag ein Boot gemietet und starten um 08.00 Uhr. Ich bin gespannt.
Heute morgen voller Freude auf den Bootstrip aufgestanden und was war? Romeo hat es wieder dahin gerafft mit Darmproblemen. Er ist den ganzen Tag im Bett geblieben und ich bin dann mit den zwei anderen alleine los. Ich war sehr froh, dass wir sie am Vortag getroffen haben, denn sonst wäre ich alleine unterwegs gewesen, da dies mein letzter Tag hier ist und ich nicht die Möglichkeit gehabt hätte, es zu verschieben.
Wir haben das Boot bei dem Lokal und Reiseagentur Smiling Moon auf der Hauptstraße hier gebucht. Alle wollten 15.000 Kyat haben und dort hat die Besitzerin uns aufgrund der Nebensaison einen guten Preis von 11.000 Kyat (das Essen dort ist auch sehr gut).
Wir wurden um 08.00 Uhr von dem Bootsfahrer abgeholt und los ging es mit ganz viel Sonnenschutz und Kopfbedeckung, da die Sonne mittags auf dem See nicht unterschätzt werden sollte.
Zunächst ging es vorbei an fleißigen Bootsarbeitern, die Lieferungen an den kleinen Piers verteilten, dann ein ganzes Stück über den sehr großen See Richtung Maing Thauk, denn dort war heute Markttag. Den schwimmenden Markt haben wir um einen Tag verpasst, die Märkte sind 5 x hintereinander an verschiedenen Orten, aber eben nicht immer schwimmend. Allerdings haben uns einige Reisende erzählt, dass der schwimmende Markt eher nur für die Touristen ist.
Dagegen war unser Markt an Land wirklich ein typischer Markt. Vom Ufer ging es über eine schöne Holzbrücke durch den Ort und ein kleines Wäldchen. Und da kamen schon ganz viele Einheimische, die elegant ihre Waren auf den Kopf balancierten, wie machen die das nur? Auf dem Markt selber konnte man alles kaufen, außer lebenden Tieren. Da waren Stände natürlich mit Souvenirs, die mal erst sehr überteuert angeboten wurden. Dann Stände mit den Longyis, den typischen birmesischen Rock für Männlein und Weiblein. Stände mit Gemüse und Früchten, nicht so appetitliche Stände mit Fleisch und Fisch, Medikamente, Hygieneartikel und und und. Und alles auf den Boden auf Bastmatten ausgebreitet. Ok, das Fleisch lag diesmal etwas erhöht auf einen kleinen Tisch im Gegensatz zu dem Markt in Mandalay.
Viele wollten auch mit dir ins Gespräch kommen, und nicht immer ging es darum, etwas zu verkaufen, sondern einfach das Interesse, woher man kommt. Ich habe das Gefühl, die Leute hier freuen sich im Moment, dass Fremde Interesse an ihrer Welt haben und sind stolz, wenn man aus weit entfernte Länder kommt. Fragt sich nur, wie lange sie sich darüber freuen werden, wenn immer mehr kommen. Denn dann werden genügend dabei sein, die diese Gastfreundschaft nicht schätzen werden.
Zurück zum Boot durchfuhren wir schwimmende Dörfer, wo sich etliche Fotomotive anboten. Dann ging es in Ywama zu einer Seidenweberei, das war super interessant. Hier wird Baumwolle, Seide und Lotusseide verarbeitet. Den Herstellungsprozess von Lotusseide kannte ich bis dahin noch nicht, sehr aufwendig und sehr interessant. In einen solchen Schal habe ich mich verliebt, aber mit 160 Dollar!!!! war er mir dann doch ein bisschen zu teuer. War klar, dass ich wieder den goldenen Griff habe. In der oberen Etage waren die alten Webstühle in Arbeit, wie vor hundert Jahren, ich fand es hier sehr nett.
Danach ging es über den See, vorbei an vielen Einbeinruderern und in der Mitte des Sees konnten wir baden gehen, allerdings habe ich darauf verzichtet. In der Mitte konnte man wirklich bis auf den Grund des Sees (z.Zt. ca. 2-3 m, es ist wenig Wasser drin) schauen, aber da er an den Dörfern so dreckig ist, wollte ich nicht wirklich in das Wasser. Der Bootsführer, Matt und Cathy haben sich aber diese Erfrischung gekönnt (abends hatte auch noch keiner Hautausschlag).
Dann ging es weiter zu einer Zigarrenfabrik, hui, wie schnell hier die Zigarren gemacht werden, danach hatten wir Lunch direkt gegenüber der Phaung Daw U Pagode, Essen mit Ausblick, sehr schön.
Hier machen die Einheimischen an allen Ecken immer ein bestimmtes Brettspiel, keine Ahnung, wie es heißt, aber nach dem Essen haben wir uns zu den Bootsführern gesetzt, man hat uns die Regeln erklärt und wir durften mitspielen. Sehr lustig.
Zur Pagode sind wir dann über einen sehr wackligen Holzsteg zu Fuß gegangen, ich hasse wacklige Brücken....die Pagode ist von außen sehr schön anzusehen. Im Inneren beinhaltet sie 5 kleine Buddhas, die aber aufgrund von aufgeklebten Blattgold nur noch unförmige Klumpen (wie Kartoffeln) sind. Im Oktober findet hier jährlich ein Festival statt, wo vier von diesen kleine Buddhas auf einer fast schon königlich anmutenden goldenen Barke mit Entenkopf von ganz vielen Einbeinruderern über den See von Dorf zu Dorf gezogen werden. Ich habe Bilder gesehen und ich glaube, dass ist sehr sehenswert.
Weiter geht es zu einer angeblichen Silberfabrik und einer Schirmfabrik. Da muss ich aber sagen, dass war Fake und es ging nur um den Verkauf. Das kann man sich sparen, man sieht nicht wirklich einen kompletten Herstellungsprozess. Wir baten dann unseren Bootsführer, nicht in weitere Shops zu fahren. Das war auch ok., wir fuhren dann zu den schwimmenden Gärten, interessant, allerdings nur Tomaten, ich hatte auf schöne Blumen gehofft.
Zu den Kloster der springenden Katzen sind wir nicht, da die Mönche nur noch gegen Entgeld die Katzen zeigen. Das wird hier in der Bevölkerung gar nicht gut geheißen.
Da der Sonnenuntergang nahte, sind wir dann zurück zur Mitte des Sees, vorbei an vielen Vögeln, die sich immer wieder aus den Gebüsch oder den auf den See befindlichen Wasserlilien erhoben. Wir haben noch einen schwimmenden Buddha gesehen, bevor wir dann zu einer großen Plattform auf dem See kamen, um dort den Sonnenuntergang mit Blick auf die Berge zu genießen und wir wurden nicht enttäuscht. Kaum Wolken am Himmel, ein wunderbares Rot, ein schöner Abschluss!
Zurück ging es dann bei Abendrot zurück zum Pier. Ein schöner Tag ging zu Ende.
Im Gästehaus wolle ich dann mal erst mein Hotel in Yangon für den 15.05. klar machen und dass Cherryhotel, welches ich mir ausgesucht habe, ist voll. Die Alternative wollte nicht ans Telefon gehen, hat mich schon ein wenig nervös gemacht. Jetzt habe ich mal erst eines, was sich ganz nett von der Beschreibung im Reiseführer anhört: White House, aber ich versuche nochmal morgen früh einen Versuch.
Morgen geht es um 15 Uhr mit dem Bus zurück nach Yangon, 15 Stunden Fahrt stehen auf den Programm, das wird hart.
...bei den alten Nähmaschinen denke ich oft an meine Oma Friedchen, die damit auch bis in die Neunziger genäht hat.
Aufbruch: | April 2012 |
Dauer: | circa 11 Wochen |
Heimkehr: | 02.07.2012 |
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