1/4 eines Traumes! Asien für 3 Monate
Mandalay
Den zweiten Tag habe ich in Yangon ein wenig ruhiger angehen lassen, da ich aufgrund der Busfahrt abends nach Mandalay ein wenig auf die Uhr schauen musste.
Mal erst habe ich mir den Boyoke Market angeschaut, um festzustellen, dass es hier nicht ganz so verführerische Mitbringsel gibt, die ich unbedingt kaufen muss. Das einzige sind schön geschnitzte Buddhafiguren, die aber leider nicht aus Burma ausgeführt werden dürfen. Dann habe ich das Tokyo Donuts Cafe gefunden, dort war gratis WLAN, also mal erst per Mail Bescheid gegeben, dass es mir gut geht und Reisebericht geschrieben. Keine Ahnung, wann es mal wieder die Möglichkeit gibt. Dann zurück zum Hotel, durfte auch noch kostenlos duschen, eine Kleinigkeit gegessen. Das Hotel meinte dann für alle Busreisende, die um 18 Uhr gebucht haben, sie sollten um 16 Uhr losfahren. Ich war sehr überrascht, dass wir so zeitig mit den Taxis los sollten. Wir ist Collin und Romeo, eine Kanadierin und ein Schweizer, die ebenfalls zu dem ca. 40 min. außerhalb liegenden Busterminal mussten. Leider fuhren sie nach Bagan. Tja, aus den 40 min. wurden fast 2 Stunden, da die Hauptstraße teilweise gesperrt war, und beide Verkehrsseiten versuchten, sich auf einer Straßenseite zu quetschen. Das endete damit, dass zwei LKW auf dem unbefestigten Rand mit den Rädern eingebrochen waren und nun den Verkehr blockierten. Irgendwie nach einer geraumen Weile quetschen sich dann die kleinen Taxis und Mopeds über Steinhaufen und Sandhaufen dadurch. Das Ende vom Lied, wir kamen gerade 5 min vor Abfahrt an. Aber immerhin geschafft. Und dann musste ich feststellen, dass ich die einzige Nichtasiatin im Bus war. Eigentlich hatte ich auf Mitreisende gehofft, mit denen man vielleicht sich zum Hotel auch wieder das Taxi teilen kann oder sogar mal umliegende Ausflüge somit halbieren könnte. Aber dem war mal wieder nicht so. Die Sitze waren so eng, dass selbst ich mit meinen 1,68 m mit den Knien vorne an dem Sitz hing und schon nach 15 min. tat mein Knie weh. Irgendwann um 23 Uhr haben wir die erste Pause auf einen riesigen Rastplatz einlegt. Ca. 50 Busse machten hier gleichzeitig Pause und die Restaurantplätze waren alle noch nicht voll belegt, so groß ist es dort gewesen und ich habe keinen einzigen Nichtasiaten gesehen.
Dann nochmal nachts um 01.30 Uhr auf irgendeinen winzigen Platz, und dann kamen wir nach 11 Stunden ohne Zwischenfälle (was hier eher ungewöhnlich ist) in Mandalay an und eigentlich ist es recht schnell umgegangen, mal abgesehen von den schrillen Dokusoups, die auf DVD gespielt wurden und auch nicht besser als die Deutschen sind. Dabei habe ich festgestellt, dass ich in meine Ohren kein Ohrenstöpsel rein kriege, habe ich noch nie gebraucht, aber sie halten nicht. Also im wahrsten Sinne, Augen zu und durch. Der Busplatz liegt auch außerhalb und kein Taxi......................tja, was nun. 05 Uhr morgens, immerhin fing es ein wenig an zu dämmern, kein anderer Touris.....ein hilfsbereiter Mitreisender besorgte mir dann einen Mopedfahrer, der mich samt kleinen und großen Rucksack dann zum Hotel Nylon in Mandalay gefahren hat. Ich war froh, dass es schon anfing hell zu werden, da hier so viele ohne Licht fahren und einige Straßen nicht den Namen Straße verdienen........Ich hatte Glück, kam heile an. Eigentlich vertraue ich ja als Sozius nur Carsti, aber was sollte ich machen. Am Hotel konnte ich auch schon 30 min. später in mein Zimmer und noch ein wenig Schlaf nachholen. Das nenne ich Service und mit Sicherheit nicht selbstverständlich. Ist ein Hotel über 4 Etagen, das Zimmer hat Bad und Dusche sowie Fan und Air inkl. Frühstück für 15 Dollar. Da will ich mal nicht meckern, denn es ist so warm, dass ich echt eine Air brauche. Ist nichts dolles, aber sauber.
Nach dem Ausschlafen und Frühstücken ging es dann mal erst zu Fuß los. Hatte mir 4 verschiedene Sachen für heute rausgesucht. Die Orientierung fällt hier in Mandalay genauso leicht wie in Yangon, alles ist quadratisch durch nummeriert. Das erste Stück gegangen und dann wollte ich mit einem Minibus fahren, nach dem Preis gefragt und die Antwort: 5 Dollar???!!!! Hallo, ich bin es ja gewohnt, als Tourist mehr zahlen zu müssen, aber wenn die Einheimischen 10 - 20 Cent zahlen, ist das einfach nur unverschämt. Der nächste verstand mein Ziel nicht, also mal wieder zu Fuß los getrabt und auch angekommen. Die Mahamunipagode (1000 Kyat Fotogebühr) war nett anzusehen, habe wieder einen Familienauflauf verursacht, wo die Kinder mich aber doch unbedingt ansehen und berühren sollten (die Kleinste fing darauf hin an zu heulen, was ich verstehe) und dann Buddha geguckt. Der ist über und über mit Blattgold überklebt und an einigen Stellen kaum noch kenntlich unter Schichten bis zu 25 -35 cm. Bis ins Innerste dürfen nur Männer, aber einen Blick konnte ich trotzdem erhaschen. Dort habe ich mich dann auch einfach in der Mittagshitze zu den Einheimischen gesetzt und gelesen. Immer wieder wurden Tempelglocken geschlagen oder Figuren berührt, die Glück oder Heilung bringen sollen. Hier einfach Alltag. Zurück habe ich es dann in zwei Etappen mit den Minibussen zu meinem nächsten Ziel geschafft, habe zwar auch das doppelte wie die Einheimischen zahlen müssen, aber mit insgesamt 50 Cent zu verkraften. Es ging zur Kuthodaw Pagode, sie wird auch das größte Buch genannt. In 729 Pagoden sind beschriebene Marmortafeln mit dem Palikanon (buddhistische Leere). Die Mönche waren damals über 7 Jahre daran. Würde man 8 Stunden am Tag lesen, wäre man ca. 450 Tage damit beschäftigt. War sehr interessant. Dann wollte ich noch in das Shwenandan Kloster, aber das kann man nur im Rahmen der 10 Dollar, die auch für den Königspalast fällig sind, besichtigen und eigentlich möchte ich mich vor dieser Ausgabe drücken. Einige haben mir erzählt, dass der Königspalast nicht wirklich sehenswert ist, daher gehe ich dort nicht hin, außerdem staatlich. Dann weiter zum Mandalay Hill. Ist ein Heiligtum, also Schuhe ausziehen und 934 Stufen hoch.........inzwischen weiß ich auch, warum ich so schwitze........es ist schlappe 46 Grad hier!
Oben angekommen, gab es natürlich auch wieder mal mehr und mal weniger imposante Buddhafiguren, aber auch einen wunderbaren Ausblick auf Mandalay mit den ganzen Pagoden und dem Königspalast und Blick auf den Ayeyarwady River.
Das hat mir schon gefallen, aber leider hatte ich mich mit der Zeit verkalkuliert, eigentlich wollte ich mir den Sonnenuntergang anschauen, aber es war erst 16 Uhr. Also neue Planung, ab zum Fluss zum s.g. Sunpoint. Ein Tipp im Reiseführer, hörte sich richtig gut an. Minibus nicht gefunden, also für 1,50 Euro mit einem Mopedtaxi zum Fluss. Ist schon schön, du sagst, wohin du möchtest, fragst, ob er es verstanden hat, "Ja" und an der nächsten Kreuzung hält er und ein Bekannter muss übersetzen. Aber ich bin da angekommen, wo ich hin wollte, aber da war nichts mit schön am Wasser sitzen und Sonnenuntergang sowie träge vorbei kommende Schiffe sehen. Bin fast hinten über gefallen. Der s.g. Sunpoint war ehemals ein Cafe, wo nur noch ein Bretterzaun, Berge von Schutt und ein Bagger übrig waren. Dann bin ich mal erst zu der einen Seite gegangen. Da waren ziemlich einfache Bambusbehausungen, sah schon sehr sehr arm aus. Unten waren die Schiffe und dazwischen Massen an Bambus, den die Leute aus den Wasser holten und überall Müll Müll Müll. Mal erst die Schotterpiste (Straße wäre übertrieben) herunter, hier verirrt sich mal gar kein Tourist und so wurde mir gewunken, viele wollten mir unbedingt die Hand geben, wurde nachher echt schon anstrengend.
Dann die Hoffnung, dass es in die andere Richtung besser geht, schließlich stand im Reiseführer ja etwas von Promenade.............ja, eine Promenade war es, in der Mitte zugemüllt, teilweise mit Schweinen und Hühnern belagert, an der Uferseite ein alter LKW neben den anderen, ausgelaufenes Öl, vollgerotzte Wege mit Bethelnusssaft, spielenden Kindern, quickende Schweine, transportierende Menschen zwischen Boot und Lkw....und wenn du über die Mauer nach dem Sonnenuntergang geschaut hast, hast du entweder Müll oder Baustelle gesehen........das war kein guter Reiseführertipp. Also gar nicht das leuchtende Rot der letzten zwei Tage abgewartet, das spare ich mir für Bagan und den Weg Richtung Hotel eingeschlagen und da bin ich dann über den Fleisch und Fischmarkt gekommen............also, ich esse hier kein Fisch und kein Huhn. Ich habe ja schon einiges an Märkten in Asien gesehen, aber diese Masse an Fliegen, die wie selbstverständlich auf den Lebensmitteln hocken, ne danke.
Danach kam der Blumenmarkt, der war erfreulicher. Da hat es nett bunt ausgesehen und gut geduftet. Und dann ab über die staubige Straße. Auf dem Weg kam ich dann noch an einem kleinen Nepalirestaurant vorbei (82 Str. zwischen Ecke 26/27), da hat es lecker geschmeckt und mein Hotel habe ich auch wieder gefunden.
In Sachen Essen habe ich ein wenig ein Problem. Zuhause fehlt der Koch, hier der Vorkoster. Olaf hat ja immer alles ausprobiert und da konnte man dann mal vorsichtig ein wenig probieren, alleine tue ich mich ja doch ein wenig schwer, einfach irgendwas zu essen. Na ja, die Bikinifigur wird es mir im Juli danken.
Zu Mandalay muss ich sagen, dass diese Stadt heiß, staubig, anstrengend und laut ist. In Yangon wurde kaum gehubt, hier aber ununterbrochen. Zwar nicht ganz so schlimm wie in Kathmandu, auch nicht so übel riechend, aber trotzdem nervend. Die Pagoden sind nett wie auch der Mandalay Hill, morgen werde ich mir noch ein wenig mit einem Taximoped die Gegend drumherum anschauen, aber ich muss sagen, hätte ich Mandalay nicht gemacht, hätte ich nichts verpasst. Ich hatte ja ein wenig gehofft, jemanden zu finden, der mal außerhalb einen Tagesausflug mit macht, aber leider Fehlanzeige. Und die Taxis für Tagesausflüge, wo keine Busse hinfahren, liegen bei 35- 40 Dollar, dass ist mir einfach alleine zu teuer. Irgendwie treffe ich immer nur ganz kurzfristig Leute, aber die sind grundsätzlich in andere Richtungen unterwegs.
Allerdings bin ich sehr froh, dass ich Mandalay vor Bagan gemacht habe, ich denke, umgekehrt wäre es richtig heftig und enttäuschend.
Am 05.05.2012 habe ich auch das Busticket für Bagan gebucht. 12000 Kyat einschl. Abholung am Hotel. Der Bus braucht für 290 km 7 Stunden. Es gibt ein Boot, das die Strecke in 4-5 Stunden zurücklegt, fährt aber im Moment wegen geringen Wasserstand unregelmäßig und kostet schlappe 35 Dollar. Die anderen Boote sind alle wesentlich langsamer.
Mal schauen, wie es morgen mit dem Taxifahrer wird. Hoffentlich ein wenig entspannter, als sich alleine den Weg zu suchen.
Aufbruch: | April 2012 |
Dauer: | circa 11 Wochen |
Heimkehr: | 02.07.2012 |
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