1/4 eines Traumes! Asien für 3 Monate

Reisezeit: April - Juli 2012  |  von Susanne M.

Mekongdelta 2 Tage

Ich war mir ja nicht sicher, ob ich das Mekongdelta machen soll oder nicht, da ich es mir ähnlich wie die Tour auf den Inlaylake in Birma vorgestellt habe. Da ich mir aber gedacht habe, wenn ich schon mal in Vietnam bin und auch im Süden, dann sollte ich es mir anschauen, wer weiß, ob man es sonst nicht bereut. Daher habe ich mich dann gestern abend entschieden, eine 2 Tagestour ab Saigon mit einer Übernachtung zu machen. Die Tour kostest 25 Euro inkl. Einzelzimmerzuschlag. Los ging es um 08.30 anstelle um 08.00 Uhr, da der Guide schon Schwierigkeiten hatte, den Leuten den richtigen Bus zuzuweisen. Dann gab es den ganzen Tag immer wieder Verwirrungen mit den Tagesausflüglern und den Zweitagesausflüglern. Immer wieder mussten wir unsere Buchung vorzeigen...vormittags hatten wir einen freundlichen, aber m.E. nicht so fähigen Guide. Nachmittags einen sehr unfreundlichen Guide, über dessen Fähigkeit ich im Moment nichts sagen kann, da ich es vorziehe, mit diesen Menschen nicht mehr zu reden. Die Organisationsschwierigkeiten fand ich jetzt nicht ganz so schlimm, aber die Tour als solches ist zumindest am ersten Tag ein glatter Reinfall. So eine Kaffeefahrtentourischitte habe ich noch nie erlebt (oder verdrängt). Zunächst muss ich aber sagen, dass es nichts mir der Reiseagentur zu tun hat, denn es sind von mehreren Agenturen die Leute hier, sprich es ist allein der schlechte Veranstalter, AN-Travel.
Zunächst ging es nach My Tho, ca. 2 Stunden von Saigon entfernt. Im Reiseführer ist es als nettes Marktstädtchen beschrieben, welches sich aber mit allen Städten hier irgendwie sehr glich. Allerdings haben wir es nur auf der Hauptstraße gesehen, denn es ging direkt zum Bootsanleger um auf die Tan Lon Inseln zu gelangen. Im Reiseführer sind diese mit Dracheninsel, ideal für schöne Spaziergänge auf den Obstplantagen und Phönixinsel, Insel des Kokosnussmönch samt Tempel, beschrieben. Hört sich sehr nett an. In der Beschreibung von der Tour heißt es, besuchen sie Obstplantagen, eine Bienenfarm, probieren sie lokale Produkte und sehen sie der Herstellung zu, machen sie einen Workshop mit Süßigkeiten aus Kokosnussmilch, sehen sie traditionelle Tänze in entspannter Umgebung. Fahren sie durch einen der endlosen Kanäle des Mekongdeltas......

Also, wir wurden auf die Dracheninsel geschippert. Dann ging es vorbei an endlosen Souvenirständen. Der Guide zeigte uns dann ein paar einheimische Früchte, nannte sie beim Namen, dann schnell schnell weiter. Bienenfarm...ha ha ha....Die Bienenfarm ist eine Holzkiste mit Platten mit Honig und Bienen drumherum, wo man einmal die Platten rauszog, sich fotografieren lassen konnte, dann bekam man lokalen Bienentee zum probieren (für ein zweites Glas war keine Zeit), aber für den Kauf der Produkte wäre Zeit gewesen. Dann weiter, husch husch, eine Schlange aus einer Kiste geholt, Fotosession (war das vielleicht eine Schlagenfarm?) dann weiter, einheimisches Obst wurde um die nächste Ecke serviert mit Tee, dabei musikalische Unterhaltung von ein paar mehr oder weniger schlecht singenden Damen (aber nichts mit Folklore oder so). Die Präsentation dauerte keine 5 min, aber die Sammelhüte wurden schnell rumgereicht. Da hätte sich auch irgendwer hinstellen können, um ein Liedchen zu trällern. Nach der Spende schnell weiter...Oh, wir kamen an 10 Obstbäumen vorbei, doch eine Obstplantage?! Dann ging es zu einem kleinen Kanal mit kleinen Ruderbooten, mehreren kleinen Ruderbooten im kleinen Kanal, hunderte kleine Ruderboote im kleinen Kanal, die drängelten und stießen und schnell schnell die Touristen durch den engen Kanal in einer endlos Schlange paddelten. Super, so wollte ich das Mekongdelta erleben! Die Paddelboote brachten einen dann wieder zum größeren Boot, dann ging es auf die Insel des Kokonussmönches............dort gab es Mittagessen. Gekochten Reis, zwei winzige verbrutzelte Frühlingsrollen und ein Schuhsohlentrockenes undefinierbares Stück Fleisch. Gegen Aufpreis hätte man natürlich auch etwas anderes essen können. Aber das Essen war jetzt mal gar nicht so wichtig, denn man hat ja keine Unmengen bezahlt und da erwarte ich nichts dolles. Dann den Bau der Kokosnusssekte angeschaut, sah eher aus wie ein kitschiges Etwas in einem Vergnügungspark, man verpasst nicht wirklich etwas. Wieder zum großen Boot, auf die nächste Insel (immer wieder vorbei an zig Souvenirständen), Inselfeeling hatte man mal wirklich nicht. Dann wurde einem gezeigt, wie Süßigkeiten hergestellt werden. Kein Workshop, aber doch mal ansehnlich gezeigt, wie diese hergestellt werden mit Verkostung. Dann wieder der Guide, bitte folgen, schnell schnell. Es ging dann mit kleinen Pferdekutschen durch ein Dorf, ach ja, im Flyer stand, man sehe interessante Fischerdörfer....ob wir da jetzt durchgefahren wären oder nicht, wäre auch egal gewesen, dann wieder zum Boot und zurück nach My Tho. Da wurden wir ein Stück gefahren und dann die Tages- und Zweitagesreisenden im organisierten Chaos neuen Bussen zugeteilt. Letztendlich ist aber anscheinend jeder dort angekommen, wo er sollte und auch das Gepäck war da. Wir sind dann weiter nach Can Tho (weitere 3 Stunden Fahrt), wo wir unser Hotel beziehen werden. Ich hatte ja schon ein sehr skeptisches Gefühl, was das Zimmer anbelangt, aber da wurde ich am Ende des Tages doch angenehm überrascht. Ich habe ein Doppelzimmer mit Fenster, Air, Kühlschrank und Fernseher für mich alleine und da hätte ich eher mit einer muffigen Abstellkammer bei dem Fahrpreis gerechnet. Das hat mich dann wieder ein bisschen besänftigt und auch, dass im Bus zwei nette Jungs, Chris und Markus aus München, mit dabei sind, mit denen man sich sehr nett unterhalten kann. Wir waren in Can Tho, ein nettes kleines Städtchen dann essen und auf dem Markt, so dass dieser doch sehr blöde Tag noch ein nettes Ende nahm.

Ich kann nur jedem empfehlen, tut euch zumindest die Eintagestour, egal wie verlockend es für 10 Euro ist, nicht an. Das hat hier mal gar nichts mit der Schönheit des Mekongdeltas zu tun. Wie der zweite Tag aussehen wird, werde ich berichten, na ja, schlechter kann es ja nicht werden.
Der zweite Tag war ein wenig besser, aber keine Kunst zu gestern. Wir hatten um 06.15 Frühstück, Baquette und Ei nach Wunsch, Tee und Kaffee und Banane, das war echt in Ordnung. Dann zu Fuß zum Bootsanleger, diesmal meinte der Guide, Markus dumm kommen zu müssen, dieser unangenehme Typ von Guide hatte sich über Nacht nicht geändert. Unfreundlich, frech und selbstherrlich. Mit asiatischen Touristen sehr nett, bei den anderen frech-ironisch. Falscher Mann im falschen Job. Den habe ich echt gefressen gehabt und war froh,am Ende des Tages diesen Menschen nicht mehr sehen zu müssen. Aber zurück zum Mekong. In einem Ausflugsboot ging es voller Spannung zu den schwimmenden Märkten. Man hatte ja schon einige Bilder mit bunten Booten, vollgeladen mit Früchten, Gemüse und anderen Dingen, gesehen. Tatsächlich war das eher der schwimmende Großmarkt, ein paar große rostige Boote und sonst nichts. Die Bootsfahrt an sich war nett, aber ob man nun die großen anderen Boote gesehen hätte oder nicht, wäre auch egal gewesen. Danach wurden wir zu einem Betrieb, der Reisnudeln herstellt gebracht, nett, aber auch nicht die Erfüllung, dann wieder halt, um etwas beim örtlichen kleinen Restaurant zu trinken. Dann ging es noch auf eine wirklich nette Obstfarm, das war ganz nett, man durfte dann auch wieder halt im Restaurant machen, bevor es dann mit dem Boot Richtung Pier und Hotel zurück ging. Abfahrt in Can Tho war dann um 12 Uhr, um 17 Uhr waren wir zurück in Saigon.
Ich muss sagen, diese Fahrt habe ich als echten Reinfall empfunden. Schade für die verlorene Zeit. Aber immerhin bin ich fast schon 7 Wochen unterwegs und es waren die ersten 2 Tage Reinfall, also denke ich mal, es ist zu verkraften.
Andere Reisenden kann ich von dieser Tour nur abraten. Selbst als private Tour würde ich es nur machen, wenn ich eh Richtung Süden gehe. Nur für das Mekondelta oder den schwimmenden Märkten und danach zurück nach Saigon würde ich es nicht machen.
In Saigon angekommen, stand ja noch die nächste Busfahrt für mich auf den Plan. Ich hatte ja den Openbus von Sinh Tourist (ehemals Sinh Cafe) ab 20.00 Uhr nach Nha Trang gebucht. Also schon mal meinen großen Rucksack dort abgegeben, noch einen Spaziergang durch einen kleinen Park in der Nähe gemacht, wo die Einheimischen sich unter freien Himmel zum Fussball, Badminton oder Aerobic treffen. Ein bisschen gelesen, zu abend gegessen und dann war es auch schon Zeit zum Bus zu gehen.

Mekongdelta bei My Tho

Mekongdelta bei My Tho

Freunde?

Freunde?

Idyllisch fotografiert...

Idyllisch fotografiert...

Nicht idyllisch fotografiert (wem sollte so etwas gefallen?)

Nicht idyllisch fotografiert (wem sollte so etwas gefallen?)

Ich fand es auch zum gähnen langweilig!

Ich fand es auch zum gähnen langweilig!

Diese Vorstellung habe ich gehabt, aber das ist nicht die Touri-Strecke

Diese Vorstellung habe ich gehabt, aber das ist nicht die Touri-Strecke

Kleiner Lichtblick bei diesem blöden Ausflug

Kleiner Lichtblick bei diesem blöden Ausflug

Tag 1 geht vorbei!

Tag 1 geht vorbei!

Tag 2 beginnt!

Tag 2 beginnt!

Auf dem Weg zum Floating Market

Auf dem Weg zum Floating Market

Hatte ich mir doch irgendwie anders vorgestellt...

Hatte ich mir doch irgendwie anders vorgestellt...

Ein klein bisschen Idylle in einem Seitenarm...

Ein klein bisschen Idylle in einem Seitenarm...

Auf der Obstplantage: Lotusblume

Auf der Obstplantage: Lotusblume

Ananas

Ananas

Drachenfrucht und vieles mehr...

Drachenfrucht und vieles mehr...

Es könnte idyllisch sein, wenn der Veranstalter es wollte...

Es könnte idyllisch sein, wenn der Veranstalter es wollte...

Wieder an Land, der örtliche Friseur....
Fazit: Alles in allem ein schlechter Touristennepp! (also nicht der Friseur sondern die tour)

Wieder an Land, der örtliche Friseur....
Fazit: Alles in allem ein schlechter Touristennepp! (also nicht der Friseur sondern die tour)

© Susanne M., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich starte in Nepal und dann arbeite ich mich Richtung Vietnam, Burma, Laos und Thailand vor!
Details:
Aufbruch: April 2012
Dauer: circa 11 Wochen
Heimkehr: 02.07.2012
Reiseziele: Nepal
Katar
Thailand
Myanmar
Vietnam
Der Autor
 
Susanne M. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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