Renate's Weltreise
Tibet: Am Nam Tso
Wir halten an einem Ort fuer Pilger an und noch bevor wir den Minibus verlassen koennen ist er von bettelnden Kindern und Erwachsenen umstellt. Eine Flasche Wasser faellt aus dem Wagen und ein aelterer Mann macht mich darauf aufmerksam. Ich greife nach der Flasche zur gleichen Zeit wie eines der Kinder. Der Junge haelt die Flasche so fest, dass ich sie nur mit Kraft zurueckbekomme. Das alles ist heftig fuer mich, darauf war ich nicht vorbereitet.
Eigentlich wollte ich bei der naechsten Rast erstmal fruehstuecken, doch bei den vielen Menschen um mich rum, die alle darauf warten, dass die "Touristen" etwas abzugeben haben wuerde mir der Appetit vergehen und ich beschraenke mich darauf auf die Toilette zu gehen.
Eine Frau kommt mir entgegen, die kleine bunte Blaetter verkauft, welche man in die Luft wirft um Glueck zu bekommen. Ich kaufe ihr ein Paeckchen ab, da sie alleine ist und ich anschliessend nicht in 20 enttaeuschte Gesichter blicken muss. Es sieht toll aus, wenn die bunten Blaetter durch den Wind aufgewirbelt werden, das naechste Mal werde ich es fotografieren
Eine "Gluecks-Papier-Verkaeuferin"
Auf der anderen Seite der Strasse sehe ich dieses Bild und kann auch das nicht wirklich einordnen:
???
Nach dem Checkpoint fuer das Nam-Tso Gebiet geht es nochmal 65km ueber ungeteerten Weg und dann an der hoechsten Stelle kann man den See schon von weitem sehen.
Die Luft ist duenn doch nach den ersten Tagen bin ich sehr froh, dass ich mich trotzdem relativ wohl fuehle. Die Bewegung erfordert zwar all meine Energie, doch gleich geht es wieder 200 Meter weiter runter zu dem See im Hintergrund.
Fuer ueber 5000m gehts mir richtig gut
Nach den ueblichen Verhandlungen ueber die Zimmerpreise wird im einzigsten richtigen Restaurant gegessen....
Tibetische Tradition
... doch der Ausblick auf den See ist das Beste daran. Die Preise sind ueberhoeht, was ich noch versteh, so weit entfernt von jedem Ort aber das Essen ist zudem nicht gut und die Bedienungen sind milde ausgedrueckt "stoffelig"
Da faellt mir auch wieder ein, dass eine Bekannte sagte: "Nimm dir eigenes Essen mit". Haette ich mal auf sie gehoert...
Blick aus dem Restaurant
Beim anschliessenden Rundgang kommt mir diese nette Schaeferin entgegen:
Eine Schaeferin...
...mit ihrem Schaf
Es ist immer wieder faszinierend wie offen manche Leute hier in die Kamerea lachen koennen. Da ich die Bilder mit der Digital-Kamera anschliessend gleich zeigen kann, kommen manchmal sogar Leute auf mich zu die moechten dass ich Bilder von ihnen mache.
Eindruecke am Namtso
Auch werden uns Pferde angeboten, auf denen wir bequemer die Gegend erkunden koennten. Muede und "atemlos" wie ich staendig bin schaue ich sehnsuechtig zu den Pferden aber so ausgepowert vertraue ich meinen Fuessen mehr.
Zuviel Aufregung ist heute nichts...
die ersten Jaks drehen mir den Ruecken zu
Ich warte auf den Sonnenuntergang
...und endlich! Aber sofort ist es schw...kalt
Also ziehe ich mich zurueck, noch bevor die Sonne wirklich verschwunden ist. Bei drei Dingen kenne ich kein Pardon:
Kaelte, Hunger und Muedigkeit. Ist ja nicht der erste Sonnenuntergang den ich sehe... Und die Haelfte war schoen genug um sich den Rest vorstellen zu koennen...
...aber der Chilli (alles was rot ist!!!) waermt wieder
Anschliessend wieder im gleichen Restaurant (wer keine Wahl hat...) bestelle ich etwas scharfes und nachdem ich sehe was die anderen stehen lassen, war das wohl die einig richtige Wahl. Es war aber WIRKLICH scharf, nach der Thai-Laos Kost dachte ich ja, es koennte mir nichts mehr zu scharf sein, doch ich taeuschte mich.
Der Trick, was in den Magen zu bekommen ist, den Chilli abtropfen zu lassen bevor die Essstaebchen den Mund erreichen
Ein verpasster Sonnenaufgang
Nach einem unruhigen Schlaf war ich frueh wach und wollte die Gelegenheit nutzen um den "beruehmten" Sonnenaufgang zu sehen.
Da zwei unserer Gruppe in der Nacht krank wurden (wird doch nicht am Essen gelegen haben...) machte ich mich alleine auf den Weg.
Bekannt fuer meine gute Orientierung sollte es nicht schwer sein, Richtung Licht ueber den Berg zu gehen. Der Weg war mitunter ziemlich steil und ich fing schon an mich zu fragen, was wohl die Leute denken wuerden, wenn ich runterfalle. Natuerlich ging ich fuer die Hoehe viel zu schnell und war staendig an meiner Grenze (die ich hier oben sehr schnell erreiche)
Der Himmel ueber mir leuchtete in Rottoenen aber immer noch versperrten Berge mir die Sicht. Endlich "ueberm Berg" sah ich nur noch den Rest des wie mir anschliessend erzaehlt wurde "absolut fantastischen Sonnenaufgangs"
Voellig kaputt war es mir relativ egal, aergerte mich nur ein bisschen, dass ich den falschen Weg gekommen war, der viel beschwerlicher und somit laenger war.
Aber ich war als einzige richtig "eingepackt", das war mir bei der Kaelte in dem Moment auch wichtiger.
...dafuer hatte ich schon Fruehsport
Ueberall in Tibet sieht man Billardtische im Freien. Und sie werden rege genutzt, wenn auch nicht fruehmorgens um diese Zeit.
Nam Tso "Outdoorsport"
ein Blick ins Zeltinneres
Was in Lhasa die Schneeklamotten ausgeloest haben loesen hier die Berge aus: Hier moechte ich unbedingt bald mal wieder klettern in Lhasa haette ich am liebsten Ski-Urlaub gebucht.
...ich will wieder mal klettern!!!
Unsere "Hotelanlage"
Seit ich in Tibet bin, kann ich kein Jak ansehen ohne an ein dickes Steak zu denken (vermutlich Blutarmut) und noch bevor alle wach sind habe ich mein eigenes Jak schon erlegt
...endlich mal wieder Jakfleisch...
Die Wahrheit ist, dass es Nudelsuppe gab und am Nachmittag das erste Zampa. Das ist ein Mehl, was mit Jak-Tee und Jak-Butter angeruehrt wird. Wer es mal probiert, sollte es nicht NACH dem Essen probieren, sondern wenn er hungrig ist und moeglichst auch durchgefroren, ich glaube dann kann man es ganz gut essen.
Der erste Versuch "Zampa" zu machen
(das essen war schwieriger
Ich war schon satt und somit kommt es nicht zu meinen Favoriten sondern bleibe erstmal bei meinen Jak-Steaks wenn mir nach Essen ist
genau zwei Meter, da wirkt "Mann" schon mal klein daneben
Zurueck in Lhasa assen wir in einem typischen tibetischen Restaurant, wo man fuer immerhin 15 Euro-Cent eine Nudel-Suppe mit Fleischeinlage bekommt.
Beliebtes Restaurant inmitten von Lhasa
Wie so oft kommen waehrend des Essens Bettler, auch viele Kinder sind dabei.
Bettelkind im Restaurant
Ich gab ihm die Haelfte meiner Suppe und er verschwand damit ziemlich schnell, so als haette er Angst ich koenne es mir anders ueberlegen.
Einerseits bin ich froh, dass ich was teilen kann andereseits macht es mich traurig, dass Leute betteln gehen muessen.
Aufbruch: | 21.11.2003 |
Dauer: | 25 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2005 |
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