Renate's Weltreise
Tibet: statt Trek ein Tag mit Moenchen in Tsurphu
Heute moechte ich einen Trek starten, der mir sehr empfohlen wurde. Es geht von Tsurphu nach Yang Pachen in drei Tagen. Eigentlich wollte ein Bekannter mitgehen, doch er waere gerne alleine mit mir im Zelt gewesen und nachdem ich vesucht habe noch eine Person mehr zu finden hat er wohl die "Lust" verloren
So ziehe ich morgens mit der ganzen Ausruestung los, Zelt, alles an warmen Klamotten Schlafsack etc. Wieder geht es erst mit einem Pilger-Bus zu der Monastery und noch bevor ich einsteige macht sich ein Moench mit mir bekannt.
Er weisst mir ein Platz in seiner Naehe im Bus zu, bietet mir einen Apfel an, der dann aber fuer mich nicht mehr gut genug war und wollte dass ich ihn rausschmeisse und einen "schmackhafteren" annehme. Ich lehnte aber ab und gestikulierte, dass er gut genug sei.
Nach zwei Stunden wurde gestoppt, wie nicht selten in Tibet war ein Reifen geplatzt. Ich heisse die Pause willkommen, kann ins "Gebuesch" gehen und die Umgebung "aufnehmen"
Kind auf dem Weg zur Schule
"Mein" Moench ist sich nicht zu fein, bei dem Radwechsel zu helfen. Das ueberrascht mich wirklich, mein bisheriger Eindruck waren "wohlgenaehrte" Moenche, die auf der Strasse um Geld betteln.
Beim Ausladen des Ersatzrades wurde festgestellt, dass der Farbeimer einer Mitreisenden nicht dicht gehalten hat und so nutzt sie die Zeit um den "Kofferraum" zu reinigen.
Radwechsel und reinigen des Wagens
Das Wetter schlaegt staendig um, es bietet fantastische Bilder.
Bei der "Zwangspause"
Wir halten staendig um neue Fahrgaeste aufzunehmen. Steigt einer aus, kommen zwei nach Ich setze mich auf einen Hocker in den "Gang" was den Moench nicht so gluecklich macht. Aber ich kann nicht auf einem Sitz bleiben wenn alte Leute stehen. Der Bus hat 24 Plaetze und inzwischen sind es 38 Leute. Irgendwann geht auch die Tuer nicht mehr zu, was wieder Platz fuer 2 mehr gibt, die mit dem Koerper dann draussenhaengen...
Der Bus ist gut besetzt
Ich bin seit gestern wieder mal erkaeltet (Tibet, die Dritte) und bei der Ankunft sind die 4500m sofort "spuerbar" Es ist noch recht frueh, der Tagessoll sind 4 Stunden so nehme ich das Angebot der Moenche gerne an, mit ihnen den Tempel zu besichtigen.
Nie sah ich mehr Raeume eines Tempels. Nichts wurde ausgelassen und in jedem Raum war ein Moench von hier, der alles genau erklaerte. Leider konnte ich natuerlich nichts verstehen wenn mein Eindruck aber nicht taeuschte waren hier Raeume, in denen der Dailah Lama viel Zeit verbracht hat. Durch die Begleitung der Moenche kam ich auch in den Genuss aller "Segnungen".
Mit Moenchen vor der Tsuphu Monastery
Obwohl ich sehr froh war, "alles" sehen zu duerfen war die Zeit doch recht lang. Jeder Schritt war anstrengend (das alte Leid) meine Atemlosigkeit wurde nicht besser. Einerseits die Erkaeltung und auf der anderen Seite war das Wetter sehr instabil, jedes Mal wenn ich aus einem Raum kam hatte das Wetter umgeschlagen. Das ging von knallender Sonne bis zum leichten "Schneesturm"
Buddhismus?
Ganz gegen die sonstigen Auflagen durften auch Innenaufnahmen gemacht werden.
Dabei fiel mir ein, dass auch keiner nach Eintritt gefragt hatte.
Zwei Pilgerinnen, die mit uns den Tag verbringen
Irgendwann gab es dann doch keine neuen Raeume mehr und wir gingen zusammen Mittagessen. Die Moenche waren gut drauf, man hatte fast den Eindruck es waeren "Maenner".
"Mein" Moench trinkt leer
Ich hielt nach einem Guide mit Jak Ausschau, um mein Gepaeck transportieren zu lassen. Um den Trek in der Zeit zu schaffen, bis ich wieder zurueck in Lhasa sein muss, kann ich hier nicht akklimatisieren, sondern muss heute noch auf 5000m hochwandern.
Ich fuehle mich schwach und die Vorstellung 4 Stunden bergauf zu gehen, ist auch ohne Gepaeck nicht erquickend. So bin ich nicht wirklich boese, dass kein Guide in Sicht ist und entscheide mich mit den Moenchen wieder zurueck zu fahren. Immer noch ist mir die Schreckensnacht in Erinnerung und auch das Wissen, mich nicht verstaendlich machen zu koennen wenn ich mit einem tibetischen Guide unterwegs waere macht mir die Entscheidung leichter.
So veranlasse ich mein Gepaeck wieder aufzuladen und nehme im Bus Platz. Wir muessen bald anhalten, da Leute versuchen einen Riesen-Stein aus der Strasse auszugraben und wir somit nicht passieren koennen. Ich schaue mich um und stelle fest, dass der Bus Mitreisende hat, die ich vorher nicht wahrnahm:
...wenn innen kein Platz mehr ist...
Wieder ist "mein" Moench sofort zur Stelle um zu helfen. So stelle ich mir "Naechstenliebe" vor. Ich frage mich was waere wenn alle seinem Beispiel folgten.
Der Moench hilft ausgraben
Ein weiteres gutes Beispiel
Nachdem nicht mehr viel zu tun ist, laed mich der Moench ein, am Fluss noch Wasser zu trinken und wir gehen zusammen um uns zu erfrischen.
Zur Erfrischung am Fluss
Er moechte auch, dass ich die Leute fotografiere, die natuerlich nichts dagegen haben, da es seinem Wunsch entspricht
Ein anderer Moench
Und wieder das Gleiche: Wenn sie wissen, dass sie sich sofort sehen koennen, sind sie froh, dass man Bilder von ihnen macht.
Tibeter
Nach etlichen vergeblichen Anlaeufen und nachgraben gibt der Stein auf und wird poldernd abtransporiert.
Der Stein hat aufgegeben
Es kann wieder weitergehen und ich komme mit ein paar neuen Erkenntnissen und weiteren schoenen Erfahrungen muede aber froh wieder in Lhasa an.
Haette der Trek besser sein koennen? Ich denke nicht - ok. anstrengender aber bestimmt nicht besser
Aufbruch: | 21.11.2003 |
Dauer: | 25 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2005 |
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