Renate's Weltreise
Thai-Massage
04.12.03
Bin jetzt seit einer Woche in Krabi und da ich immer noch Muskelkater von dem 4-Island-Trip vorgestern habe, ist das eine gute Gelegenheit euch meine Sicht und bisherige Erfahrung mit Thai-Massagen zu beschreiben.
Eigentlich beinhaltet der Trip nur Sonnenlassen, Schnorcheln, Essen und Longtailbootfahren. Als wir aber in Rai Lay Beach ankamen und ich den ganzen Tag ja nur relaxt hatte, dachte ich das wäre eine gute Gelegenheit, einen Aussichtsplatz hochzukraxeln; man möchte schließlich auch was tun. Der Weg war vielleicht 'ne 2-er oder 3-er Route, ungesichert aber teils mit Seilen zum Halten. Aber ziemlich glitschig und somit doch anstrengender als es erst aussah.
Am Aussichtspunkt angekommen, entschlossen wir uns noch zu der Lagune zu klettern, die aber Ebbe hatte und somit mehr einer Schlammpfütze glich, also gleich wieder zurückgeklettert, was mir trotz Anstrengung echt Spass gemacht hat, und alles in allem waren wir so 1 1/2 Stunden unterwegs.
Gestern taten mir dann so die Oberschenkel weh, wie noch nie zuvor vom Klettern!
Da wir vorgestern anschliessend noch 1,2,3 Chang Bier trinken waren entschloss ich mich gestern auch, nach dem Frühstueck wieder ins Bett zu gehen und nachmittags um 5 fing der Tag erst wirklich an. Erst mal auf den Nachtmarkt von Krabi: obwohl ich jetzt jeden Tag dort Abend gegessen habe, hat er sich für mich noch lange nicht erschöpft.
So viel unbekanntes und wohlriechendes Essen, in allen Farben und von WIRKLICH süß bis WIRKLICH scharf. Inzwischen grüßen mich die Händler schon und reden ein paar Takte mit mir, was einem auch gleich so ein Heimatgefühl vermittelt.
Dann lernte ich beim Internetten ein paar Deutschsprachige kennen, die ich später auf der Party der Western-Bar wiedertraf. Durch die lange Schlaferei natürlich fit, tanzte ich, bis um 1:30 Uhr die Live-Band Schluss machte.
Möglicherweise mit ein Grund, dass ich immer noch Muskelkater in den Beinen habe.
Wobei ich beim Thema wäre, was ich euch erzählen wollte:
Meine Sicht der Thai-Massage:
Da ich jetzt schon öfter beim Massieren war, versuche ich ein Bild zu vermitteln, für alle die keine oder zu viele Vorstellungen haben.
Grundsätzlich liegen dünne Matten auf dem Boden, auf die sich die Kunden legen, während der Masseur oder die Masseurin kniet oder sitzt. Manchmal erhält man sehr weite Hosen und teils auch ein Oberteil, was man sich über die Wäsche anzieht. Das ist bei den Temperaturen viel angenehmer, als ohne Kleidung, denn auch wenn man frisch geduscht hat, reicht der Weg vom Hotel bis zur Massage meist, um wieder zu Schwitzen. Ich hab's aber auch schon erlebt, dass nur in der Unterwäsche massiert wurde. Dann wird man aber erst mit Tüchern abgerieben. Meist liegen mehrere Matten in einem größeren Raum, trotzdem geht alles sehr dezent und ruhig zu. Es hat auch noch eine entspannende Atmosphäre, wenn der ganze Raum voll liegt.
So oder so unterscheidet sich die Thai-Massage von der, die ich aus Deutschland kenne darin, dass mehr mit Druck statt mit Streichen gearbeitet wird und zwar von den Füßen angefangen bis zum Kopf. Dabei wird auf die Meridiane Druck ausgeübt. Durch die Art der Massage stört auch die Kleidung die man trägt nicht.
Der Masseur setzt dabei seinen ganzen Körper ein, das heißt er benutzt seine Finger genauso wie Handballen, Ellbogen, Füße, Knie, etc. Sinnvoll ist es, die ganze Stunde zu nehmen, da dann eben der ganze Körper massiert werden kann. Die Kosten liegen so zwischen 140 und 300 Baht. Umgerechnet sind das zwischen 3,50 Euro und 7 Euro.
Da natürlich auch ich gehört habe, dass die Massagen hier doch etwas mehr..., und ueberhaupt ..., hab ich mal direkt bei einer Masseurin nachgefragt und mir wurde gesagt, dass die Thailänder selbst nie nur wegen der Massagen gingen, das ist aber nicht fundiert, doch ich selbst war bis jetzt nie in einer zweideutigen Situation und solange glaube ich eben nur was ich sehe. Und finde das auch gut so, da ich so mit gutem Gewissen weiterhin Massagen in Anspruch nehmen kann.
Nur eines noch: Wer schon mal einen Bandscheibenvorfall hatte, sollte vorsichtig sein, es wird viel "geknackst" und der ganze Körper dabei verdreht.
Blick von unten auf den riesigen, liegenden Buddha im "Wat Pho".
Das letzte Mal war ich in Bangkok im Tempel "Wat Pho". Da kann man auch Massagekurse machen. Hört sich gut an dachten wir uns, zu der Zeit war ich noch mit Sonja unterwegs, das lassen wir uns auch das doppelte wie sonst kosten - die müssen ja richtig gut sein. Dass wir dann vierzig Minuten mit Platzkarten vor dem Gebäude warten mussten bestätigte natürlich unsere vorgefertigte Meinung nur noch.
Endlich an der Reihe, kam mir "mein" Masseur mit den Hosen zum Anziehen gleich am Empfang entgegen. Das wollte ich dann doch nicht, mich vor all den Kunden und Masseuren umziehen. Die sind das ja vielleicht gewöhnt, aber mir war das doch zuviel! Da das nicht in sein Englisch-Repertoire viel, hatte ich einige Probleme, mich verständlich zu machen. Das Einzige, was er immer wiederholte, war: "Change clothes". Ich glaube, wir begriffen gleichzeitig, dass es beiderseits ein Missverständnis war. Er hätte sicher auch nicht schlecht gekuckt, hätte ich mich tatsächlich vor all den Leuten umgezogen. Natürlich zeigte er mir eine Art Kabine im hinteren Bereich des Hauses.
Tatsächlich fühlte es sich wirklich "professioneller" an, als bisher. Er hatte unheimlich kräftige Hände, was mitunter auch schmerzhaft war. Nur irgendwas war anders. Ich fühlte es, wusste aber nicht genau was. Irgendwann dann während der Massage sprach ihn die Kollegin von gegenüber an. Sie schienen sich über seine Hände zu unterhalten. Mein Blick glitt automatisch von seinem Gesicht auf die Hände. Und ich staunte nicht schlecht: Er hatte 12 Finger!
Das musste ich erst mal verarbeiten. Auf die Reihe kriegen. Ich war nicht schockiert, eher interessiert. Ich hatte das in Deutschland schon mal bei einem Baby gesehen. Da wurde es eben wegoperiert.
Also, um genau zu sein, waren da einfach zwei Daumen zuviel. Die waren wohl auch nicht wirklich "brauchbar". Ich versuchte natürlich, so zu tun, als wäre nichts, und auch nicht draufzusehen, aber es hat schon zum Nachdenken angeregt.
Eine kleinere Figur Buddhas, behütet von 7 Schlangen, die sich schützend über ihn beugen.
Leider hatte auch Sonja eine besonderes Erlebnis. Während ihrer Massage kam ihr thailändisches Geld aus dem Bauchgurt weg, den sie im Rucksack deponiert hatte. Da der Rucksack nur für die Masseurin erreichbar war, oder für jemanden, den die Masseurin dran ließ, müssen die wohl zusammengearbeitet haben. Wir wurden im Anschluss, als es auffiel, sehr freundlich behandelt. Es wurde versucht, uns zu helfen, aber da die Angestellten über jeden Verdacht erhaben waren, blieb das Geld verschwunden. Glück war, dass die US-Dollars nicht auch entwendet wurden. Es war auch kurz vor Feierabend, so dass während wir versuchten die Situation aufzuklären schon etliche Mitarbeiter nach Hause gingen und Sonjas Masseurin mehr als bereitwillig immer wieder zeigte, dass sie nur ein paar Baht dabeihatte und behauptete es wäre außer ihr niemand an der Wand mit dem Rucksack gewesen. Sonja hatte aber jemanden bemerkt, aber natürlich nicht nachgesehn, da ja die Masseurin da war. Ich finde das besonders schade, weil so auf die ganze Gruppe ein schlechtes Bild geworfen wird, was sie sicher nicht verdient haben.
Aufbruch: | 21.11.2003 |
Dauer: | 25 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2005 |
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