Iran - 2014
Iran - Juni 2014: Teil 2 - Täbris / Maragheh (Ost-Aserbaidschan)
Maragheh - Gonbad Qafariyeh (1328) - Evtl. das Grab des Mamelucken-Emirs Shags al-Din Quarasunqur al-Mansuri.
Dieser Turm liegt in einem schönen Park, an den Ufern des Flusses Safi Chai.
Täbris / Maragheh (Ost-Aserbaidschan)
7. Mai 2014 13. Tag
Täbris / Maragheh (Ost-Aserbaidschan) 2 Std. / 134 km
Darya Grand Hotel - 43,00 Euro mit Frühstück
In der Nacht schlafen wir beide gut, Rolf geht es besser. Das Fieber ist weg. Frühstück um 8 Uhr. Rolf würgt zwei harte Eier und ein Stück Brot hinunter. Er ist in den 3 Tagen ganz schön mager geworden. Wir verabschieden uns von der Zimmerfrau, die uns so gut versorgt hat und fahren um 10 Uhr los. Schon um 12 Uhr sind wir in Maragheh, nach 83 Meilen (134 km).
Wir befragen einen Polizisten nach dem Weg zum Hotel. Zwei schwarz gekleidete Frauen machen ein Bild von uns. Sie befühlen meine Lederkleidung. Um 12.30 Uhr sind wir im Hotel, Luxus pur. Abladen, Duschen und Umziehen.
Um 14.30 Uhr machen wir uns auf den Weg, die Stadt zu erkunden. Wir finden einen sehr netten Taxifahrer, der uns von einem Grabturm zum anderen bringt, wartet und uns dann zurück zum Hotel bringt, aber erst, nachdem er uns noch einige seiner Kollegen vorgestellt hat und Fotos gemacht werden. Lei-der verstehen wir kein Wort, aber alle bestaunen mal wieder das Motorrad. Dauer der Tour ca. 2 Std., Kosten knapp 5 Euro.
Maragheh
Die Stadt liegt im Flusstal des Safi Chai an den südlichen Ausläufern des Sahand-Gebirges, Einwohner ca. 160.000, auf ca. 1.450 m Höhe. Die Altstadt ist von einer teilweise erhaltenen Mauer umgeben. Aus der Sassaniden Zeit stammt ein Mithraem, teilweise 5 m unter der Erde erbaut.
Am bekanntesten sind jedoch die vier Grabtürme (Gonbads), wobei drei der Seldschuken- und einer der Periode der Ilchane angehören:
Gonbad-e Sorkh (Roter Turm, 1147) - Erbauer Regent Abd al Aziz ibn Mahmud ibn SaidIn
In der dazugehörigen Parkanlage findet sich eine große Sonnenuhr, installiert 2005.
Borj-e Modavar (Zylindrischer Turm, 1167) - Der Erbauer ist unbekannt.
Gonbad-e Kabud (Blauer Turm, 1197) - Der Erbauer ist unbekannt. Der Legende nach soll hier die Mutter des Mongolenherrschers Hülegü beigesetzt worden sein, was aber als ausgeschlossen gilt, da der Turm bereits vor der Zeit der mongolischen Eroberung erbaut wurde. Der Turm ist mit Mosaiken verziert.
Gonbad Qafariyeh (1328) - Evtl. das Grab des Mamelucken-Emirs Shags al-Din Quarasunqur al-Mansuri.
Dieser Turm liegt in einem schönen Park, an den Ufern des Flusses Safi Chai.
Gonbad bezeichnet einen Grabturm mit Kuppel- oder Kegeldach in der traditionellen persischen Architektur.
(In der türkischen Grabarchitektur nennt man diese Türbe und in der arabischen Qubba).
Die Geschichte der Grabtürme reicht bis in die des vorislamischen Iran zurück. Bereits unter den Parthern verwendet, wurde sie unter den Sassaniden weiterentwickelt. Ein Gonbad symbolisierte in der vorislamischen Zeit die bedeutende Größe des jeweiligen Herrschers. In der islamischen Zeit repräsentierte die Kuppel den Himmel und verwies den Gläubigen auf seinen Platz im Kosmos.
In der Nähe der Stadt befinden sich die Ruinen des Observatoriums Rasad-e Khan, das der Mongolenherrscher Hülegü 1259 für den Astronomen Nasir ad-Din Tusi errichten ließ. Auf dem zitadellartigen Gelände stand ein 4-stöckiger Bau. Dort arbeiteten iranische, islamische, christliche, armenische, georgische und chinesische Mathematiker und Astronomen. Die Bibliothek enthielt mehr als 40.000 Bücher. Rasad-e Khan war die berühmteste Sternwarte der damaligen Zeit.
Nach 16 Uhr sind wir zurück im Hotel, Tee trinken. Die Dame im Restaurant will ein Foto mit uns. Rolf ist aber im Aufzug verschwunden und sie amüsiert sich köstlich.
Wir machen Siesta, denn die Besichtigung der Grabtürme war schweißtreibend und Rolf fühlt sich immer noch nicht richtig wohl. Hier im Hotel funktionieren das Internet und auch die GMX-Seite. Wir können Mail unseres Anwaltes beantworten und ca. 600 Spams löschen. Inzwischen weiß ich auch, was die Pfeile in den Zimmern bedeuten. Sie zeigen die Richtung gen Mekka für die Gebete.
Um 20 Uhr gehen wir essen. Das Restaurant ist sehr schön eingerichtet. Rolf hat eine Suppe vorweg, dann gibt es für uns beide Lachs, dazu eine kleine Portion Reis - die reicht mind. für 5 Personen - und weiche Butter, mind. 200 gr.! Dazu Wasser, Pfirsichbier und zwei Tee, Kosten 7,52 Euro. Der Kellner versteht kein Englisch, eine junge Frau muss kommen und übersetzen. Es fällt uns auf, dass mehr Frauen als Männer Englisch sprechen. Ich bin froh, dass Rolf heute wieder mit Appetit essen konnte. Um 22 Uhr gehen wir schlafen.
Ostaserbaidschan ist eine der 31 Provinzen des Iran, Hauptstadt Täbriz. In der Provinz leben 3,7 Millionen Einwohner. Hier wird Aserbaidschan als Muttersprache gesprochen. Farsi ist, wie in ganz Iran, die offizielle Landessprache und wird von fast der gesamten Provinzbevölkerung als Zweisprache gesprochen. Kurden und Armenier sind Minderheiten. Das Gebiet bildet den östlichen Teil des Aserbaidschanplateaus, welches einen Teil des iranischen Plateaus darstellt. 71 % des Landes wird von Bergen eingenommen, ertragreiches Land macht nur 29 % aus. Durch die Provinz verläuft die in 2007 in Betrieb genommene Iran-Armenien-Erdgaspipeline.
Bilder auf meiner Facebook-Seite Uschi & Rolf - Iran - Eine Tour der Besonderen Art oder auf www.harley-rolf.de
Gonbad-e Sorkh (Roter Turm, 1147) - Erbauer Regent Abd al Aziz ibn Mahmud ibn SaidIn
In der dazugehörigen Parkanlage findet sich eine große Sonnenuhr, installiert 2005.
Das suße Peach-Bier - kein Bier - ist mehr als gewöhnungsbedürftig und nur verdünnt mit Wasser geniessbar.
Aufbruch: | 25.04.2014 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 15.06.2014 |