Iran - 2014

Reisezeit: April - Juni 2014  |  von Uschi Agboka

Iran - Juni 2014: Teil 2 - Yazd (Yazd)

Yazd - diese Stadt hat uns besonders gut gefallen.
Meydane-e Amir Chaqmaq - Brunnen

Yazd - diese Stadt hat uns besonders gut gefallen.
Meydane-e Amir Chaqmaq - Brunnen

Yazd - Im Basar ... aber natürlich nicht auf Straße im Iran zu sehen

Yazd - Im Basar ... aber natürlich nicht auf Straße im Iran zu sehen

Yazd - In dem historischen Fahadan Great Hotel machen wir Teepause. Dieses Hotel hat den gleichen Besit-zer wie das Antik Malekol Tojar Hotel, in dem wir wohnen. Aber hier gibt es eine Managerin, die die Leute auf Trab bringt.

Yazd - In dem historischen Fahadan Great Hotel machen wir Teepause. Dieses Hotel hat den gleichen Besit-zer wie das Antik Malekol Tojar Hotel, in dem wir wohnen. Aber hier gibt es eine Managerin, die die Leute auf Trab bringt.

Yazd - Restaurant Hamam-e Khan - Dies ist ein ehemaliges Badehaus von 1797.

Yazd - Restaurant Hamam-e Khan - Dies ist ein ehemaliges Badehaus von 1797.

Yazd (Yazd)

19. Mai 2014 25. Tag
Yazd (Yazd)
Antik Malekol Tojar Hotel (im Basar!)
54,17 Euro mit Frühstück

Wecker 7 Uhr. Um 9 Uhr holt uns ein Taxi ab, welches uns zur Besichtigung des Feuertempels und der Schweigetürme (außerhalb von Yazd) bringt. Kosten Hin- und Rückfahrt mit Wartezeit = 8,88 Euro.
Heute Morgen ist im Hotel von Service nichts zu merken, erst als eine junge Frau erscheint und die jungen Burschen auf Trab bringt. Leider verstehen die Angestellten hier nicht, was Service bedeutet. Es fehlt einfach ein vernünftiger Manager.

Beim Frühstück habe ich mein Kopftuch vergessen. Rolf holt es mir schnell, denn die Stufen zu unserem Zimmer sind extrem hoch und absolut ungeeignet für mich, selbst Rolf machen sie Probleme.

Pünktlich um 9 Uhr kommt unser Taxifahrer und bringt uns zuerst zum Feuertempel (Ateshkadeh). Rolf gelingt es, das dort brennende Feuer zu fotografieren, ehe die vielen Touristen kommen. Der nette junge Fahrer wartet. Im Feuertempel ist eine kleine Ausstellung zu sehen, die sich mit dem Zoroastrismus beschäftigt. Für uns alles sehr interessant, wenn auch fremd.

Dieser Feuertempel ist ein modernes Gebäude und wurde 1940 von wohlhabenden Glaubensbrüdern in Mumbay gestiftet. Die zarathustrische Gemeinde feiert dort ihre Gottesdienste. Das unterhaltene Feuer ist ein Symbol der Anwesenheit Gottes, was Parallelen zum Ewigen Licht in Katholischen Kirchen aufweist. Das Feuer stammt aus Karyan südöstlich von Firuzabad in der Provinz Fars. Es soll dort bereits um 500 n. Chr. gebrannt haben und um 1174 nach Ardakan gebracht worden seien. Von dort gelangte es 300 Jahre später nach Yazd und wurde 1940 diesem Tempel übergeben. Zu sehen ist das Feuer von der Eingangshalle her durch ein Fenster. Über dem Eingang ist groß das Fravahar-Symbol zu sehen, das Zeichen der Zoroastrier. Dieser zoroastrische Feuertempel wird von Zoroastriern aus der ganzen Welt besucht

Ein Feuertempel (Ateshkadeh = Feuerhaus) ist der Verehrungsort im Zoroastrismus. Das Zentrum des iranischen Zoroastrismus ist Yazd.
Der Feuertempel besteht aus einer Halle mit verschiedenen kleinen Räumen, deren heiligster das heilige Feuer beherbergt. Hier vollziehen Priester und Gläubiger Rituale und singen Gesänge. Im Zoroastrismus gilt Feuer als reinigende Kraft und wird mit der Wahrheit identifiziert. Es gibt drei Grade des Feuer: Atash Dadgah, Atash Adaran und Atash Behram, wobei letzteres das heiligste ist.
Mit dem Beginn der islamischen Eroberung Persiens wurden viele Feuertempel zerstört oder in Moscheen umgewandelt. In neuerer Zeit wurden einige Feuertempel rekonstruiert.

Da der Sarafi - Geldwechsler - noch geschlossen hat, fahren wir nun erst einmal weiter, zu den Schweigetürmen - Dakhmeha-ye Zartoshti -, die außerhalb der Stadt liegen. Natürlich ist Rolf der einzige Mensch, der auf beide Türme hoch kraxelt, was bei der Hitze, 29 Grad, ganz schön mühsam ist. Unterhalb der Hügel finden sich Reste von Häusern, ein Wasserreservoir und 2 Windtürme. Wir haben 45 Minuten Zeit, uns alles anzuschauen. Ich bin echt froh, dass wir nicht mit so einer Studienreise herum fahren. Die Teilnehmer dieser Gruppen sind oft sehr merkwürdig, sie meiden uns - weil wir Motorradfahrer sind? - und einige sind sogar sehr unfreundlich. Nur die Niederländer, Australier und Italiener, die sind sehr nett und unterhalten sich mit uns. Hier an den Schweigetürmen haben wir ein ital. Ehepaar getroffen, die aus Verona stammen und mit einem privaten Führer und Auto unterwegs sind, auch eine gute Art, das Land allein zu bereisen.

Der zarathustrische Glaube schreibt vor, dass Erde, Feuer, Wasser und Luft rein gehalten werden müssen. Verstorbene wurden deshalb früher in diesen auf zwei Hügeln liegenden Türmen ausgesetzt, so dass die Geier nur noch die Knochen übrig ließen, die dann in Gruben in der Mitte der Turmplattformen gesammelt wurden. Seit den 1960er Jahren werden die Türme aus hygienischen Gründen nicht mehr benutzt und die Toten stattdessen in abgedichteten Gräbern auf dem Friedhof an der Nordseite des Platzes beigesetzt. Die Gebäude am Fuße der Hügel wurden für die Aufbahrung der Toten und auch für Trauerfeier benützt.

Nachdem wir alles angeschaut und etliche Fotos gemacht haben, fahren wir zurück. Unterwegs halten wir nochmals beim Sarafi - Geldwechsler - und tauschen 250 Dollar in Rials. Für Euros erhält man einen besseren Kurs, man sollte daher mehr Euro als Dollar mitnehmen. Dollar evtl. nur in kleinen Scheinen (1 und 5 Dollar Scheine als Trinkgeld). Geld nie bei Banken umtauschen, sondern nur bei den Sarafi, die offizielle Geldwechsler sind und nicht betrügen. Auf keinen Fall auf der Straße ansprechen lassen und dort wechseln, man wird reingelegt und zudem ist es streng verboten.

Unser Taxifahrer bringt uns zurück zum Hotel. Gegen 11 Uhr treffen wir dort ein. Der Taxifahrer hat übrigens seinen Sicherheitsgurt mit Sicherheitsnadeln befestigt. Er freut sich über zusätzliche 50.000 Rials = 1,11 Euro. Im Hotel zieht Rolf seine schweren Stiefel aus und wir erfrischen uns mit Tee, Cola und Pfirsichbier.
Anschließend machen wir uns auf, zum Wassermuseum.

Ganz in der Nähe des Meydane-e Amir Chaqmaq Platzes befindet sich das informative Wassermuseum - Muze-ye Ab-e Yazd. Hier sind Exponate zur historischen Wasserversorgung und Qanate zu besichtigen. Im Jahre 2000 eröffnete das Wasser-Museum von Yazd. Es zeigt Behälter zur Trinkwasseraufbewahrung sowie historische Technologie, die mit Wasser zu tun hat. Die lebenswichtige Ressource Wasser wird durch ein auch heute noch weltweit einmaliges System von unterirdischen Wasserkanälen aus den umliegenden Gebirgen herangeführt. Durch div. Pumpanlagen und unterirdische Qanatleitungen wird die Wasserversorgung der Oasenstadt gewährleistet. Bezogen wird das Wasser größtenteils von den Schwemmfächern der Gebirge. Rund 3.200 dieser bisweilen mehr als 100 Kilometer langen sogenannten Qanate versorgen die Stadt. Über der Erde sind davon nur die Enden der brunnenartigen Zugangsschächte sichtbar. Sie reichen zwischen 20 und 200 Meter tief in die Erde. Die Technik wurde vor rund 3.000 Jahren in dieser Region Persiens erfunden, heute wird sie in vielen Nachbarländern des Iran und auch in Nordafrika genutzt. Im Museum erhält man einen interessanten Einblick in diese ausgeklügelte Technik.

Qanate sind horizontale Brunnen, die Grundwasser aus den Bergen beziehen. Sie wurden vor der Zeitenwende entwickelt und sind bis nach China verbreitet worden. Es gibt im ganzen Iran noch mehr als 50.000 solcher Brunnen. In der heutigen Zeit greift man wieder auf diese alte bewährte Methode zurück und legt neue Wasserkänale und -röhren an. Die Qanat-Bauer von Yazd sind im ganzen Iran bekannt und gefragt, sie werden mehr als gut bezahlt, ist ihre Arbeit nämlich nicht nur mühsam, sondern auch gefährlich.

Rolf und ich sind von dem Museum sehr angetan und lassen uns Zeit, alles anzuschauen. Erst nach 13.30 Uhr sind wir zurück im Hotel, Siesta ist angesagt. Der Service hier im Hotel lässt arg zu wünschen übrig. Im Zimmer finden sich keine sauberen Gläser, der Kühlschrank wurde nicht aufgefüllt etc. Beim Essen - Büffet - muss man sich alles selber holen, trotzdem bezahlt man 23 % Service auf die Rechnung, wie gesagt, eh nicht für die Kellner, sondern für den Manager bzw. Besitzer des Hotels. Wirklich ein Witz.

Später übergebe ich eine Postkarte für Roselies Sokoll der Dame an der Rezeption mit der Bitte, diese zur Post zu bringen. Da bin ich gespannt, ob das funktioniert. Inzwischen wissen wir, dass die Karte ankam - unsere anderen Postkarten, die wir zusammen an einem Postamt in Pasargadae aufgaben sind noch unterwegs ...

Am Nachmittag wird noch der Dowlatabad-Garten - Bagh-e Dowlatabad - UNESCO-Weltnaturerbe - mit seinem Pavillion besucht.

Die Gartenanlage stammt von Mohammad Taqi Khan Bafqi, der ab 1747 Gouverneur von Yazd war. Zu der Anlage gehören unterirdische Wasserkanäle - Qanate -, Grünanlagen mit Sträuchern und Blumen, Wasserbasins, Wohngebäude und Stallungen und ein sechseckiger Pavillion mit einem achteckigen, 33 m hohen Windturm - Badgir. Dies ist der höchste und bekannteste Windturm des Iran (18. Jh.). Holzgitterfenster mit farbigem Glas schmücken die Zentrale Halle. Hier befindet sich ein Wasserbecken, was die Luftzirkulation unterstützt. Die kühlende Wirkung des Windturms ist gut zu spüren.

Abends essen wir wieder im Hotel, Büffet. Leider ist dieses fast kalt und das Huhn ist ungenießbar. Das nette ital. Ehepaar aus Verona setzt sich zu uns und wir reden Deutsch, Englisch und Italienisch miteinander. Eine Reisegruppe Italiener kommt gegen 21 Uhr im Hotel an. Mit ihren Zimmern scheint eini-ges nicht in Ordnung zu sein, irgendwo ist eine Toilette verstopft, das Wasser läuft etc. etc.
Gegen 22 Uhr wollen wir alles zahlen, da wir morgen weiterfahren - trotz PC, Handy und Taschenrechner scheint es für die Angestellten schwierig zu sein, eine Rechnung zu erstellen. Aber ich habe ja alles notiert und so können wir bezahlen und alle sind zufrieden. Wir gehen bald schlafen, morgen fahren wir nach Esfahan.

Bilder auf meiner Facebookseite, Uschi & Rolf - Iran - Eine Tour der Besonderen Art oder www.harley-rolf.de

Yazd - Dieser Feuertempel ist ein modernes Gebäude und wurde 1940 von wohlhabenden Glaubensbrüdern in Mumbay gestiftet. Die zarathustrische Gemeinde feiert dort ihre Gottesdienste. Das unterhaltene Feuer ist ein Symbol der Anwesenheit Gottes, was Parallelen zum Ewigen Licht in Katholischen Kirchen aufweist. Das Feuer stammt aus Karyan südöstlich von Firuzabad in der Provinz Fars. Es soll dort bereits um 500 n. Chr. gebrannt haben und um 1174 nach Ardakan gebracht worden seien. Von dort gelangte es 300 Jahre später nach Yazd und wurde 1940 diesem Tempel übergeben. Zu sehen ist das Feuer von der Eingangshalle her durch ein Fenster. Über dem Eingang ist groß das Fravahar-Symbol zu sehen, das Zeichen der Zoroastrier. Dieser zoroastrische Feuertempel wird von Zoroastriern aus der ganzen Welt besucht

Yazd - Dieser Feuertempel ist ein modernes Gebäude und wurde 1940 von wohlhabenden Glaubensbrüdern in Mumbay gestiftet. Die zarathustrische Gemeinde feiert dort ihre Gottesdienste. Das unterhaltene Feuer ist ein Symbol der Anwesenheit Gottes, was Parallelen zum Ewigen Licht in Katholischen Kirchen aufweist. Das Feuer stammt aus Karyan südöstlich von Firuzabad in der Provinz Fars. Es soll dort bereits um 500 n. Chr. gebrannt haben und um 1174 nach Ardakan gebracht worden seien. Von dort gelangte es 300 Jahre später nach Yazd und wurde 1940 diesem Tempel übergeben. Zu sehen ist das Feuer von der Eingangshalle her durch ein Fenster. Über dem Eingang ist groß das Fravahar-Symbol zu sehen, das Zeichen der Zoroastrier. Dieser zoroastrische Feuertempel wird von Zoroastriern aus der ganzen Welt besucht

Yazd -  Feuertempel - Das unterhaltene Feuer ist ein Symbol der Anwesenheit Gottes, was Parallelen zum Ewigen Licht in Katholischen Kirchen aufweist. Das Feuer stammt aus Karyan südöstlich von Firuzabad in der Provinz Fars. Es soll dort bereits um 500 n. Chr. gebrannt haben und um 1174 nach Ardakan gebracht worden seien. Von dort gelangte es 300 Jahre später nach Yazd und wurde 1940 diesem Tempel übergeben. Zu sehen ist das Feuer von der Eingangshalle her durch ein Fenster.

Yazd - Feuertempel - Das unterhaltene Feuer ist ein Symbol der Anwesenheit Gottes, was Parallelen zum Ewigen Licht in Katholischen Kirchen aufweist. Das Feuer stammt aus Karyan südöstlich von Firuzabad in der Provinz Fars. Es soll dort bereits um 500 n. Chr. gebrannt haben und um 1174 nach Ardakan gebracht worden seien. Von dort gelangte es 300 Jahre später nach Yazd und wurde 1940 diesem Tempel übergeben. Zu sehen ist das Feuer von der Eingangshalle her durch ein Fenster.

Yazd - Schweigetürme - Dakhmeha-ye Zartoshti

Yazd - Schweigetürme - Dakhmeha-ye Zartoshti

Yazd - Schweigetürme - Dakhmeha-ye Zartoshti

Yazd - Schweigetürme - Dakhmeha-ye Zartoshti

Ganz in der Nähe des Meydane-e Amir Chaqmaq Platzes befindet sich das informative Wassermu-seum - Muze-ye Ab-e Yazd. Besuch lohnt sich.

Ganz in der Nähe des Meydane-e Amir Chaqmaq Platzes befindet sich das informative Wassermu-seum - Muze-ye Ab-e Yazd. Besuch lohnt sich.

Yazd - Am Nachmittag wird noch der Dowlatabad-Garten - Bagh-e Dowlatabad - UNESCO-Weltnaturerbe - mit seinem Pavillion besucht.

Yazd - Am Nachmittag wird noch der Dowlatabad-Garten - Bagh-e Dowlatabad - UNESCO-Weltnaturerbe - mit seinem Pavillion besucht.

© Uschi Agboka, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Rolf in der Schule von Kyros, Darius und Xerxes hörte, entstand in ihm der Wunsch, einmal die Wirkungsstätten dieser großen Herrscher zu sehen. 2014 wurde dieser Traum Wirklichkeit und für uns beide wird diese Reise unvergesslich bleiben.
Details:
Aufbruch: 25.04.2014
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 15.06.2014
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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