Iran - 2014

Reisezeit: April - Juni 2014  |  von Uschi Agboka

Anreise (8 Tage): Teil 1 - Oroslavje / Podgora, Kroatien

Trotz Regen halten wir in Slunj und schauen uns die historischen Gebäude und Wassermühlen an.

Trotz Regen halten wir in Slunj und schauen uns die historischen Gebäude und Wassermühlen an.

Oroslavje / Podgora, Kroatien

26. April 2014 2. Tag
Oroslavje / Podgora, Kroatien 9 Std. / 504 km
App. Branka - 25,00 Euro ohne Frühstück

Der Wecker ist auf 7 Uhr gestellt, doch schon um 6.30 Uhr stehen wir auf. Es tröpfelt leicht, doch es ist nicht kalt. Um 6.45 Uhr gehen wir zum Frühstück - es ist alles da: Eier, Käse, Wurst, Joghurt, frische Früchte. Eine italienische Reisegruppe ist schon da, lärmend, drängelnd - dabei ist genug für alle da.
Um 8 Uhr fahren wir los, A 2 Richtung Zagreb. Bei Karlovac verlassen wir die Autobahn und fahren über Land, durch eine riesige Schlucht. Falken sitzen auf den Zäunen, Störche waten durch die nassen Wiesen.
Trotz Regen halten wir in Slunj und schauen uns die historischen Gebäude und Wassermühlen an.

Die Rastoke stellen den historischen Kern der kroatischen Stadt Slunj dar, welche am Zusammenfluss der Flüsse Slunjčica und Korana liegt. Die Bezeichnung Rastoke lässt sich auf die folgenden Bedeutungen zurückführen: Einerseits ist dies eine Flussverzweigung. Die Slunjčica wird an dieser Stelle in mehrere kleine Flussarme geteilt. Sie fließt dann über zahlreiche Kaskaden und kleinere Wasserfälle in die Korana. Andererseits wird so Kalkgestein bezeichnet, aus dem mittels Kohlensäure Calciumcarbonat gelöst wird. Somit bildet sich stets neues Gestein durch gelöstes und wieder sedimentiertes Calciumcarbonat. In Rastoke kann man in etwas kleinerem Format die gleichen Naturphänomene beobachten, welche auch für die Plitvicer Seen charakteristisch sind. Daher werden die Rastoke oft auch als die "kleinen Plitvicer Seen" bezeichnet. Als Korana be-zeichnet man den Fluss, der nach den Plitvicer Seen weiter gen Norden fließt. Slunj und die Rastoke sind also auf dem Wasserweg direkt mit den Plitvicer Seen verbunden. Entlang der Flussverzweigungen der Slunjčica entstand die Stadt Slunj. Bereits im 17. und 18. Jahrhundert wurden hier zahlreiche Wassermühlen errichtet. Diese idyllischen Mühlen waren noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Verwendung. Auch heute noch kann man die Funktionsweise einiger dieser Mühlen und den damaligen Alltag der Bevölkerung kennen lernen. Rastoke steht seit 1962 unter dem Schutz des kroatischen Restaurierungsinstituts. Die Siedlung Rastoke wurde zudem 1969 in das Register der unbeweglichen Kulturdenkmäler eingetragen: Entlang der Travertinbarriere wurden kleine Mühlen und Wohnhäuser im traditionellen und einzigartigen Stil der Region erbaut - einer Kombination des dinarischen Baustils und jenes der Posavina-Gegend (Save-Gegend). Der untere Teil dieser Gebäude besteht aus Stein, während der obere Teil aus Holz gebaut wurde. Die Dächer bestehen aus Schindeln oder Ziegelstein. Wegen des hohen Anteils an Kalzium, das sich regelmäßig in den Öffnungen zwischen den Steinen ablagerte, wurde der Kellerteil der Gebäude mit einem Sinterüberzug imprägniert, sodass das Wasser auch bei hohen Wasserständen nicht in die Häuser eindringen konnte. In den besten Zeiten gab es in Rastoke bis zu 22 Mühlen, welche die Namen der Familien trugen, die den Müllerberuf ausübten. Die Mühlen von Rastoke wurden mit (Schöpfrädern) bespickten Wasserrädern betrieben. Dadurch wurde auch die Achse des Mühlsteins in Bewegung gebracht. Das Wassergefälle musste deshalb mindestens drei bis fünf Meter betragen und die Holzleitung zur Wasserzufuhr in einem Winkel von mindestens 35 Grad aufgestellt werden. Jede Mühle hatte zwei oder drei, einige sogar mehrere Mühlsteine. Die meisten Mühlsteine wurden für das Mahlen sogenannter Schwarzgetreidesorten verwendet, also für Mais, Roggen, Gerste, Hirse und Hafer. Die qualitativ besten Steine wurden für das Mahlen von weißem Getreide (Weizen) verwendet. Das Müllerentgelt betrug etwa acht bis zehn Prozent der Mahlmenge. Häufig kam es zu Versuchen, den Müller übers Ohr zu hauen oder gewisse Mengen unter den Tisch fallen zu lassen. Es lag dann an den Müllern, diese Gauner zu überlisten oder den Betrug aufzuspüren. Das Verhältnis zwischen den Müllern und seinen Kunden galt als Heiligtum. Der Beruf des Müllers bestand ein Leben lang und wurde vom Vater an den Sohn weitergegeben. Es musste zu großen Meinungsverschiedenheiten kommen, dass sich ein Müller von diesem Beruf abwandte. Dies wurde allgemein als große Schande angesehen. Außer zum Mahlen wurde die Wasserkraft auch für das Stampfen, beziehungsweise für die abschließende Bearbeitung von wollenen Stoffen verwendet. Diese Stoffe galten damals als wichtigstes Kleidungsmaterial. Schon damals wurde eine traditionelle Waschmaschine zum Waschen der Kleidung verwendet. Sie funktionierte nach demselben Prinzip wie auch die heutigen Waschmaschinen: Ein durchlöchertes Holzfass drehte sich im fließenden Wasser und wusch dabei die Kleidung. Die Bevölkerung von Rastoke war bekannt für das Weben von Flachs und Hanfgarn. Die selbst angebauten Pflanzen tauchten sie zunächst in das etwas wärmere Wasser der Korana. Anschließend wurde das Material gewebt. Dies war vor allem in den langen Wintermonaten eine Hauptbeschäftigung der Frauen. Die traditionelle Volkstracht von Slunj und Rastoke wurde aus diesen Materialien hergestellt.

Weiter geht die Fahrt, bei Nebel, Regen. Um 11 Uhr sind wir in Korencia und kaufen ein. Unser Motorrad und wir sind ganz schön schmutzig. B 1 Richtung Split, herrliche Felslandschaften, tanken in Obrovac, trinken Kaffee und haben einen schönen Blick auf die Burgruine. Es gibt viele neue Häuser, unverputzt, doch bewohnt. Einige Gebäude stehen leer. Diverse Mahnmale für die Kriegstoten sind zu sehen. Es ist warm geworden, 20 Grad, die Regenwolken haben sich verzogen - 12.45 Uhr. Die Fahrt geht mitten durch das Gebirge, herrliche Landschaft, aber es sind Zeugen des Krieges zu sehen, zerstörte Häuser und Kriegsgerät. Schafe, Kühe, Ziegen wandern umher. An einem Papierkorb ist ein großer schwarzer Hund angebunden. Verlassen von seinem Herrn? Wir können ihn nicht mitnehmen, hoffen, dass ein Autofahrer hält und hilft. Herrliche Blumenwiesen, blühender gelber Ginster - ein guter Duft liegt in der Luft. Plötzlich wieder ein starker Platzregen, schnell die Camera verstauen.

Doch als wir in Podgora ankommen, ist die Welt wieder in Ordnung. Nur das Navi spinnt mal wieder, ich vertraue dem Ding eh nicht. Doch Dank netter Menschen, die herum telefonieren (ein älterer Herr und eine Dame), finden wir den Weg zu einem Parkplatz, wo uns die Schwiegertochter des Besitzers des App.-Hotels abholt. Auch das Appartement hat Rolf durch booking.com vorgebucht, 25 Euro ohne Frühstück, mit Balkon. Es hat eine große Küche mit allem, was man benötigt. Es ist 17 Uhr und heute sind wir 313 Meilen (504 km) gefahren. Schnell wird ausgeladen, damit alles Feuchte trocknen kann, dann Duschen und Essen in der Küche. Es gibt Mortadella, Thunfisch, Tomaten, Brot und Rotwein. Wir können das Appartement - Branka - nur empfehlen, +38 598 1794 499. Nach dem Essen schaut Rolf Fußball, deutsche Sender sind vorhanden. Dann machen wir uns auf einen Spaziergang zum Hafen. Wir kaufen noch für Morgen etwas ein und erleben einen herrlichen Sonnenuntergang. Noch ist keine Saison und daher sind kaum Menschen unterwegs, so wie wir es mögen. Gegen 22 Uhr gehen wir schlafen. Es war trotz Regen ein schöner Tag.

Podgora ist ein Badeort an der Makarska Riviera in Kroatien , Einwohner ca. 1.300. Am Ortsrand liegt das Biokovo Gebirge.

Die Makarska Riviera ist ein Abschnitt der kroatischen Adriaküste in Dalmatien. Sie erstreckt sich auf etwas 45 km von Brela im Norden nach Gradac im Süden. Dabei verläuft sie von Nordwesten nach Südosten und wird im Landesinnern jeweils vom Küstengebirge begrenzt. Die Zufahrt ist von der Autostraße im Biokovo-Gebirge über die Jadranska Magistrala möglich.

Weitere Bilder und Diashow unter der homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder unter meiner Facebookseite - Uschi & Rolf - Iran - Eine Tour der Besonderen Art.

In Obrovac, wir trinken Kaffee und haben einen schönen Blick auf die Burgruine.

In Obrovac, wir trinken Kaffee und haben einen schönen Blick auf die Burgruine.

Abendstimmung in Podgroa

Abendstimmung in Podgroa

© Uschi Agboka, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Rolf in der Schule von Kyros, Darius und Xerxes hörte, entstand in ihm der Wunsch, einmal die Wirkungsstätten dieser großen Herrscher zu sehen. 2014 wurde dieser Traum Wirklichkeit und für uns beide wird diese Reise unvergesslich bleiben.
Details:
Aufbruch: 25.04.2014
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 15.06.2014
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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