Iran - 2014

Reisezeit: April - Juni 2014  |  von Uschi Agboka

Iran - Juni 2014: Teil 2 - Esfahan (Esfahan)

Esfahan - Armenische Vank Kathedrale

Esfahan - Armenische Vank Kathedrale

Esfahan - die armenische Vank-Kathedrale - Kelisa-ye Vank. Das Innere der Kirche ist überwältigend, wir können uns an der Pracht gar nicht satt sehen. Die ganze Anlage ist sehr gepflegt und gut erhalten.

Esfahan - die armenische Vank-Kathedrale - Kelisa-ye Vank. Das Innere der Kirche ist überwältigend, wir können uns an der Pracht gar nicht satt sehen. Die ganze Anlage ist sehr gepflegt und gut erhalten.

Esfahan - Hier wird an ein düsteres Kapitel erinnert ... die Geschichte der Armenier.

Esfahan - Hier wird an ein düsteres Kapitel erinnert ... die Geschichte der Armenier.

Esfahan - Auf dem Gelände der Vank-Kathedrale befindet sich auch ein Museum, in welchem die Geschichte der armenischen Christen im Iran und ihre Verfolgung in der Türkei während des Ersten Weltkrieges anschaulich dargestellt werden. Das Museum enthält u. a. über 700 Handschriften, die einzigartige und wertvolle Quellen für die mittelalterliche armenische Geschichte und Kunst sind. Es gibt Gewänder, Monstranze, Kelche und andere sakrale Geräte, safawidische Kostüme, Wandteppiche, europäische Gemälde, die von armenischen Kaufleuten erworben worden sind, Stickereien und andere Schätze der armenischen Gemeinde. Weiter findet man Fotografien, Karten, türkische Dokumente mit Übersetzungen zum Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich.

Esfahan - Auf dem Gelände der Vank-Kathedrale befindet sich auch ein Museum, in welchem die Geschichte der armenischen Christen im Iran und ihre Verfolgung in der Türkei während des Ersten Weltkrieges anschaulich dargestellt werden. Das Museum enthält u. a. über 700 Handschriften, die einzigartige und wertvolle Quellen für die mittelalterliche armenische Geschichte und Kunst sind. Es gibt Gewänder, Monstranze, Kelche und andere sakrale Geräte, safawidische Kostüme, Wandteppiche, europäische Gemälde, die von armenischen Kaufleuten erworben worden sind, Stickereien und andere Schätze der armenischen Gemeinde. Weiter findet man Fotografien, Karten, türkische Dokumente mit Übersetzungen zum Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich.

Esfahan hat viele schöne Parks mit herrlichen Skulpturen.

Esfahan hat viele schöne Parks mit herrlichen Skulpturen.

Esfahan (Esfahan)

21. Mai 2014 27. Tag
Esfahan (Esfahan)
Part Hotel - 42,89 Euro mit Frühstück

Wir frühstücken um 8 Uhr im Hotel. Rolf verlängert unseren Aufenthalt um eine weitere Nacht. Dann machen wir uns auf zur Si-o-se Pol Brücke. Von dort nehmen wir uns ein Taxi in das armenische Viertel von Esfahan.

Dort besichtigen wir die armenische Vank-Kathedrale - Kelisa-ye Vank. Das Innere der Kirche ist überwältigend, wir können uns an der Pracht gar nicht satt sehen. Die ganze Anlage ist sehr gepflegt und gut erhalten.

1598 wurde Esfahan zur Hauptstadt des Safawiden-Schahs Abbas I., der für den Ausbau der Stadt Künstler und Handwerker (ca. 30.000) aus dem ganzen Land nach Esfahan holte. Viele der Handwerker kamen aus der Stadt Jolfa (heute im Nordwesten des Iran an der Grenze zu Aserbaidschan). Sie waren christliche Armenier. Schah Abbas I. räumte ihnen Garantien und Privilegien für ihre Kultur und Religion ein. Das armenische Viertel in Esfahan heißt heute Neu-Jolfa. Die Armenier werden heutzutage von den muslimischen Einwohnern Esfahans und der Islamischen Republik Iran nicht nur toleriert, sondern auch geachtet und gefördert.

Die Armenier begannen in Esfahan mit dem Bau verschiedener Kirchen, u. a. der Vank-Kathedrale - Kelisa-ye Vank. Sie wurde 1663 fertiggestellt. Es handelt sich um einen Kuppelbau mit persischen, byzantinischen und europäischen Architekturelementen. Ihre Innenausstattung ist sehr prachtvoll. Auf vielen Bildtafeln wird die Geschichte der Christianisierung Armeniens durch St. Gregor den Erleuchter dargestellt.

Das Innere ist mit feinen Malereien und vergoldeten Schnitzereien ausgestattet und besitzt eine Täfelung aus prachtvollen Fliesen. Die zentral platzierte, feine Wandmalerei zeigt die Biblische Schöpfungsgeschichte und die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies. Die Pendentife zwischen Kuppel und inneren Mauern sind mit Cherubköpfen verziert, die von Flügeln umgeben sind. Die Decke über dem Eingang ist mit Pflanzenmotiven im Stile der persischen Miniatur bemalt. Die Fresken im Inneren sind in zwei Gruppen unterteilt: Die oberen Fresken zeigen Szenen aus dem Leben Jesu, während die unteren armenische Märtyrer darstellen

Der Glockenturm steht getrennt von der Kirche. An seinem Fuß befinden sich christliche Gräber. An der Innenseite der Außenmauer befinden sich ebenfalls Gräber. In einer Ecke des Hofes steht neben dem Museum und der Bücherei ein Denkmal für die Opfer des Völkermordes an den Armeniern im Osmanischen Reich (1915).

Südlich des Eingangs liegt ein Teil eines Gedenksteines der "deutschen Venus-Expedition". Hierbei handelt es sich um die seinerzeit sehr anstrengende Reise von F. Stolze und F. C. Andreas, die um 1874 den Iran bereisten und den Durchgang der Venus vor der Sonne bei Esfahan beobachteten.

Wir treffen dort auf zwei ital. Reisengruppen, die allerdings bei der Besichtigung arg unter Zeitdruck stehen - der Bus wartet schon. Das ist das Schöne bei unseren Reisen, wir können uns Zeit lassen, für das, was uns interessiert. So statten wir auch dem Museum einen Besuch ab. Wir sind total begeistert von den Ausstellungsstücken.

Auf dem Gelände der Vank-Kathedrale befindet sich auch ein Museum, in welchem die Geschichte der armenischen Christen im Iran und ihre Verfolgung in der Türkei während des Ersten Weltkrieges anschaulich dargestellt werden. Das Museum enthält u. a. über 700 Handschriften, die einzigartige und wertvolle Quellen für die mittelalterliche armenische Geschichte und Kunst sind. Es gibt Gewänder, Monstranze, Kelche und andere sakrale Geräte, safawidische Kostüme, Wandteppiche, europäische Gemälde, die von armenischen Kaufleuten erworben worden sind, Stickereien und andere Schätze der armenischen Gemeinde. Weiter findet man Fotografien, Karten, türkische Dokumente mit Übersetzungen zum Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich.

Nachdem wir alles ausführlich angeschaut haben und viele Bilder geschossen haben, verlassen wir den geschichtsträchtigen Ort und machen uns auf, Esfahan weiter zu erkunden. In diesem Viertel, wo wir unterwegs sind, sind die auf den Straßen parkenden Autos mit Lenkradkrallen gesichert und die Menschen wohnen in Häusern wie Festungen.

Langsam wandern wir zur Abuzar-Brücke, immer mit Pausen, Wasser trinken und ausruhen, am Ufer des Zayandehrud-Flusses. Der führt kein Wasser, Menschen laufen im Flussbett umher, die Boote liegen auf dem Trockenen. In dem weitläufigen schattigen Parkgelände lagern die Menschen auf Decken, picknicken, dösen. Springbrunnen sind in Betrieb, untermalt mit Musik. Ein herrlicher Ort. Wir können wieder eine alte Dame beobachten, die einige Pflanzen ausgräbt und in einem Beutel mitnimmt. Armut ist auch in Esfahan zu spüren. Die Kluft zwischen Armen und Reichen, die in gesicherten "Festungen" leben, sehr groß.

Wir kommen wieder zur Si-o-se Pol Brücke zurück, Rolf will oben laufen und fotografieren, ich will lieber unten im Schatten bleiben. Das ist die falsche Entscheidung, denn dort unter der Brücke hocken junge Männer in den Nischen - man sieht es vorher nicht - und pöbeln alle vorbei laufenden Frauen an, egal, ob jung oder alt. Dann stürze ich noch über eine der vielen extrem hohen Stufen. Zwei jüngere Männer scheint das sehr zu amüsieren, von Hilfeleistung keine Spur. Rolf kommt und hilft mir auf. Ich bin so wütend, dass ich die beiden unfreundlichen Männer auf Englisch drastisch beschimpfe. Da sind die jungen Leute auf dem Lande doch wesentlich angenehmer, hilfsbereit und freundlich. Wir wissen schon, warum wir die Städte gerne meiden.

Nach dem Schreck durch den Sturz machen wir uns wieder auf zum Hotel Abbasi, wir wollen in dem schönen Garten Tee trinken. Ein netter älterer Herr, 78 Jahre, aus Wannweil (in der Nähe von Rolfs Heimatstadt Pfullingen), setzt sich zu uns und erzählt uns von seinen Erlebnissen auf der Studiosus-Reise im Iran. Die Welt ist klein und die Zeit vergeht wie im Fluge.
Wir gehen dann zurück ins Hotel, Siesta machen. Nachdem wir uns ausgeruht haben, Rolf einige wichtige Infos nach USA versandt hat, wandern wir zum Rajayi-Park (Nachtigallen-Garten - Bagh-e Bolbol) und dem Hasht-Behest-Palast - Kakh-e Hasht Behesht - Palast der 8 Paradiese.

Der Hasht-Behest-Palast - Kakh-e Hasht Behesht - Palast der 8 Paradiese - ist ein Palast aus safawidischer Zeit und wurde 1669 unter Shah Soleiman fertiggestellt. Europäische Besucher beschrieben den Pavillion kurz nach seiner Entstehung als einen der glanzvollsten Paläste Esfahans. Obwohl das meiste des safawidischen Wanddekors in der Zeit des qajarischen Gouverneurs Zel al-Soltan, der hier von 1872 bis 1907 residierte, zerstört wurde, kann man sich anhand des noch vorhandenen Freskenschmucks vorstellen, wie prächtig die Ausstattung einmal war. An der Außenfassade befinden sich Kachelarbeiten mit Darstellungen diverser Tierszenen - Vögel, Rautiere und Reptilien. An drei Seiten werden die Fassaden durch Terrassen mit hohen Zedernholzsäulen unterbrochen und an der vierten Seite befindet sich ein tiefer Iwan.

Ein Iwan ist ein Bautyp persischer und zentralasiatischer Bauten. Er ist eine dreiseitig geschlossene Halle, die an ihrer Vorderseite völlig offen gelassen wird.

Die Terrassen und der Iwan treffen sich im Gebäudemittelteil, wo ein Wasserbecken für Kühlung sorgt. Der Palast, der 1977 teilweise restauriert wurde, liegt inmitten eines persischen Gartens, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist

Der Begriff "Persische Gärten" bezieht sich auf formale Palast- oder Lustgärten des Mittelalters und der Neuzeit im Iran und benachbarten Regionen. Die Gartengestaltung bildet einen Grundbestandteil der persischen Kultur. Diese hatte derartige Wirkung, dass der altpersische Begriff für Garten Paradaidha als "Paradies" in viele europäische Sprachen sowie ins Hebräische entlehnt wurde, wo bis heute der Ausdruck Pardes verwendet wird.

Leider ist auch hier alles ziemlich verwahrlost und vernachlässigt. Zwei junge 15jährige Mädchen sprechen uns an und fragen, ob sie uns interviewen können. Sie sprechen sehr gut Englisch und sind modern gekleidet, in Rot und Pink, aber natürlich mit Kopftuch. Auch sie lernen Englisch in einer Privat-schule. Beide wollen nach England oder USA, um Medizin zu studieren. Wir tauschen Email und FB Anschriften aus und machen viele Bilder. Solche Begegnungen sind immer mehr als interessant. Sie wollen alles über uns wissen, Religion, Alter, Beruf etc. Ich verspreche, wenn wir Zuhause sind, ihnen die Bilder via Email zuzusenden.

Wir wandern weiter unter schattigen Bäumen, setzen uns auf eine Bank und schauen dem Treiben der Menschen zu. Ein junger Perser spricht uns an, er erzählt uns, dass es eine Freiburg-Straße in Esfahan (Freiburg ist Partnerstadt) gibt. So vergeht die Zeit.

Nach 19 Uhr begeben wir uns wieder ins Restaurant Venice im Parsian Hotel. Der Kellner, im schwarzen Anzug mit Fliege, erkennt uns wieder. Wir nehmen das gute Salatbüffet mit Pilzsuppe, Bruschetta, gegrillten Auberginen, Zucchini und Champignons. Rolf hat dann noch eine Pilz-Pizza und ich Penne Arrabiata, dazu 1 Wasser, 1 Peachbier, 1 Cola, Kosten 11,51 Euro. So gestärkt geht es zurück ins Hotel. Rolf sitzt auf unserer Terrasse über den Dächern von Esfahan und raucht ein Zigarillo.

Bilder auf meiner Facebookseite, Uschi & Rolf - Iran - Eine Tour der Besonderen Art oder www.harley-rolf.de

Esfahan - Der Hasht-Behest-Palast - Kakh-e Hasht Behesht - Palast der 8 Paradiese - ist ein Palast aus safawidischer Zeit und wurde 1669 unter Shah Soleiman fertiggestellt. Er liegt im Rajayi-Park (Nachtigallen-Garten - Bagh-e Bolbol)

Esfahan - Der Hasht-Behest-Palast - Kakh-e Hasht Behesht - Palast der 8 Paradiese - ist ein Palast aus safawidischer Zeit und wurde 1669 unter Shah Soleiman fertiggestellt. Er liegt im Rajayi-Park (Nachtigallen-Garten - Bagh-e Bolbol)

Esfahan - Meydan-e Imam - Naqsh-e Jahan - Abbild der Welt Platz - UNESCO Weltkulturerbe. Der Platz ist von prächtigen Gebäuden umgeben, wie dem Ali Qapu Palast, dessen Wände und Decken mit schönen Wandmalereien verziert sind.

Esfahan - Meydan-e Imam - Naqsh-e Jahan - Abbild der Welt Platz - UNESCO Weltkulturerbe. Der Platz ist von prächtigen Gebäuden umgeben, wie dem Ali Qapu Palast, dessen Wände und Decken mit schönen Wandmalereien verziert sind.

Esfahan - Blick vom Ali Qapu Palast über den Meydan-e Imam - Naqsh-e Jahan

Esfahan - Blick vom Ali Qapu Palast über den Meydan-e Imam - Naqsh-e Jahan

Esfahan - Blick von unserem Hotelzimmer

Esfahan - Blick von unserem Hotelzimmer

© Uschi Agboka, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Rolf in der Schule von Kyros, Darius und Xerxes hörte, entstand in ihm der Wunsch, einmal die Wirkungsstätten dieser großen Herrscher zu sehen. 2014 wurde dieser Traum Wirklichkeit und für uns beide wird diese Reise unvergesslich bleiben.
Details:
Aufbruch: 25.04.2014
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 15.06.2014
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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