Ruhrgebiet - unterschätztes Reisegebiet
Bergarbeitersiedlungen: Kolonie Dortmund-Eving
Die Alte Kolonie Eving ist eine denkmalgeschützte Arbeitersiedlung im Dortmunder Stadtteil Eving.
Die Zeche Vereinigte Stein und Hardenberg warb in den 1890er-Jahren verstärkt auswärtige Arbeitskräfte an. Für sie legte man in mehreren Bauabschnitten die Externberg-Kolonie an. Der erste Spatenstich für die ursprüngliche Alte Colonie mit 76 Häusern erfolgte 1897. Der zweite Bauabschnitt um 1900, die Neue Colonie, umfasste weitere 49 Häuser. Heute spricht man insgesamt von der Alten Kolonie Eving. Sie steht für einen außerordentlich abwechslungsreichen Siedlungsbau mit vielfältigen Häusertypen.
Das Herzstück der Kolonie, das Wohlfahrtsgebäude am Nollendorfplatz, entstand in den Jahren 1903-1906. Es war Kern der betrieblichen Fürsorge der Schachtanlagen. Hier fanden eine Badeanstalt, eine »Kinderverwahrschule«, eine Haushaltsschule, ein Ledigenheim, ein Kasino für die Zechenangestellten, eine Bücherei, eine Wäscherei sowie ab 1908 eine Verkaufsstelle des Werkskonsums Platz.
Die denkmalgerechte Sanierung des Wohlfahrtsgebäudes erfolgte im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park und war 1992 abgeschlossen. Heute beherbergt es u. a. ein Medien-Kompetenz-Zentrum und verschiedene Institute. Außerdem wird es von der Volkshochschule genutzt. Im Souterrain hat die Geschichtswerkstatt des Evinger Geschichts- und Kulturvereins eine Bleibe gefunden.
Alle Wohnungen waren mit fließendem Wasser und Ofenheizung ausgestattet und verfügten über einen eigenen Eingang, einen Stall sowie Gartenland. Dies war für die überwiegend aus bäuerlichen Gegenden Osteuropas angeworbenen Bergleute enorm wichtig zur Integration in eine städtische Wohnsituation.
Als in den 1970er-Jahren Abriss- und Neubaupläne den Fortbestand der Kolonie bedrohten, leisteten die Siedlungsbewohner erfolgreich Widerstand, denn im Dezember 1976 beschloss der Dortmunder Rat schließlich den Erhalt der Siedlung. Im Frühjahr 1978 wurde mit der Umsetzung eines Sanierungskonzeptes in drei Bauabschnitten begonnen.
Aufbruch: | September 2014 |
Dauer: | circa 4 Wochen |
Heimkehr: | Oktober 2014 |