Íslandreise vom 18 Juli bis 27 August 2016
31.7,Laugafell
Sonntag, 31/7
202 km
Um 7 Uhr klingelte der Wecker. Wer uns kennt, weiß wie schwer das für uns ist. Da wir ein gut eingespieltes Team waren, klappte der Abbau prima, auch im Halbschlaf. Eine Stunde später waren wir auf der Piste. Beim Losfahren stellten wir fest, daß die Bonner inzwischen auch auf dem Campingplatz waren. So früh wollten wir sie aber nicht wecken. Kurvig ging es auf und ab. An einer Stelle, die etwas breiter war, stand ein Geländewagen mit Warnblinker. Wir hielten an, um zu fragen, ob wir helfen könnten. Es waren vier junge Leute im Fahrzeug. So weit man sehen konnte, hatten sie wahrscheinlich einen Achsenbruch. Rainer sagte ihnen, daß sie 112 anrufen müßten. Sie baten uns dann noch um etwas Trinkwasser. Sie waren gar nicht richtig auf eine Hochlandfahrt eingerichtet. Nur gut, daß das Rettungsnetz hier gut ausgebaut ist. Auf dem Landmannalaugar-Platz war auch eine Station. Eine gute halbe Stunde später kamen wir dann an eine Stelle am Fluß, wo man gut rasten konnte. Hier frühstückten wir erst einmal. So gestärkt ging es dann auf der sehr ruppigen Piste bis zur Asphaltstraße weiter. Hier bogen wir auf die Sprengisandur-Piste F26 ab. Ein kleines Stück war sie noch asphaltiert. Wir verpaßten den Abzweig und fuhren geradeaus weiter auf der F228 und waren überwältigt von der interessanten Landschaft. Da Rainer immer wieder GPS und Karte verglich, merkten wir den Fehler schnell und konnten umdrehen. Auf der F26 hatten wir öfter einen Blick auf Seen. Die Piste war besser als sie uns beschrieben worden war. Abwechselungsreich sind sie alle. Uns faszinierte es immer wieder, die kleinen Blümchen zu sehen, die auf den riesigen kahlen Sand- und Geröllflächen standen. Überall wo es langsam fließendes Gewässer gab, war gleich alles grün. Wir sahen Polster von Frauenmantel, der gerade blühte, arktisches Weidenröschen in kräftiger rot/lila Tönung und Thymian. Die dicken Moospolster in ganz hellem und dunklem grün säumten die sich durchs Gelände schlängelnden Flüßchen. Ganz anders die Flußbetten der großen Flüsse. Jetzt im Sommer bestanden sie aus vielen Armen mit mehr oder weniger Wasser, dazwischen überall Geröllinseln. So bestanden einige Furten, die man durchfahren mußte, aus mehreren Wasserläufen. Als wir an die Stelle kamen, wo wir die Piste eigentlich verlassen und eine Nebenstrecke nehmen wollten, stand dort ein Schild, welches wir so deuteten, daß es reißende Durchfahrten gibt. So blieben wir lieber auf der F26, zumal hier die Möglichkeit der Hilfe, falls einem etwas passiert, viel größer ist. Am Nachmittag gegen 16 Uhr kamen wir dann an der Hütte Nýidalur an. Hier gibt es Übernachtungsmöglichkeiten und einen Campingplatz. Wir tranken einen Kaffee vor der Hütte in der Sonne und fuhren dann weiter. Wir bogen auf die F752 ab, der Strecke zur Laugafell-Hütte. Es gab mehrere Furten, alle leicht zu befahren, die letzte direkt davor. Wir bezahlten und sollten auf der Zeltwiese aufbauen. Vom Auto wäre das eine Schlepperei geworden. Außerdem wehte dort ein scharfer Wind, was bei inzwischen 6° recht unangenehm war. Direkt hinter unserem Wagen war ein kleines Stück Gras, wo das Zelt hinpaßte. Auch auf die Gefahr, vertrieben zu werden, bauten wir dort auf. Es ging alles gut. Diese Stelle hier gehörte zu einem Niedrigtemperaturgebiet, d.h. die Temperatur des Wassers liegt in 1000 m Tiefe unter 150°. An die Oberfläche kommt es aber trotzdem noch schön warm. Selbst die Toilettenspülung war warm und dadurch auch der Klositz. Sehr angenehm! Ein heißer Pott gehörte auch dazu, in den wollten wir aber erst am nächsten Morgen. Ich fror, also ging ich schlafen. Rainer saß derweil im Auto und sicherte die Fotos des Tages. Er sah und fotografierte dadurch noch einen wunderschönen Sonnenuntergang. Das waren heute zweihundert Kilometer und rund 10 Stunden in denen wir durchgeschüttelt wurden.
die Tagestouristen auf dem Weg nach Landmannalaugar kamen uns entgegen, wie wir an den Staubfahnen erkennen konnte
und wieder einige Furten,
wir hatten Glück, sie waren hier als schwierig beschrieben, aber harmlos als wir sie durchfuhren
Aufbruch: | 18.07.2016 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 27.08.2016 |