Die Inseln des ewigen Frühlings - Teil2
Feliz Navidad: Montaña de Tauro (2)
Während Jutta noch ihre Rippe schont, verabrede ich mich mit Mogens, einem Freund, den wir regelmäßig auf der Insel treffen. Wir werden gemeinsam wandern. Ich schlage den Gipfel des Montaña de Tauro vor, nur mit einer „kleinen“ Variation zum letzten Mal. Die Wanderung hat’s in sich, wir planen eine Gesamtroute von ca. 12 km und 1000 Höhenmeter rauf und wieder runter.
Um 8:30 geht’s los, das Auto stellen wir bei 200 Höhenmetern ab. Unser Ziel liegt über 1200 Höhenmetern. Wir steigen auf einem engen Pfad die ersten 500 Höhenmeter auf einer Wegstrecke von etwa 1,5 km hinauf. Der Weg klebt an manchen Stellen direkt an einer Steilkante nach oben wie nach unten, eine Seite die Felswand, die andere Seite der Abgrund. An einer Stelle ist tatsächlich eine Kette zum Festhalten am Felsen angebracht. Dieser Pfad ist trotz des steilen Anstiegs überraschend gut zu bewältigen. Oben angelangt verbleiben die restlichen 500 Höhenmeter verteilt auf weitere 6 km Wegstecke. So jedenfalls angenommen. Tatsächlich kommt nochmal eine Passage, auf der wir wieder knapp 200 Höhenmeter hinunterlaufen. Inzwischen schmerzt mein rechtes Kniegelenk und die dazugehörige Hüfte. Jeder Schritt sagt mir: „Brich ab und kehre um“. Ich will nicht hören, ich will auf den Gipfel. Nach 7 Stunden sind wir oben. Der Ausblick von hier oben ist grandios. Maspalomas im Süden, Roque Nublo, Pico de las Nieves und Betayga im Nordosten. Im Westen sehen wir die gesamte Insel Teneriffa mit dem Teide, der uns noch 2500 Meter überragt.
Um 15:00 Uhr brechen wir auf. Jetzt beginnt aber der härteste Teil unserer Wanderung. Den ganzen Weg zurück. Jeder Schritt schmerzt. Bergab tut‘s mehr weh als hoch, und 7 Stunden Rückweg? Und um 19:00 Uhr wird‘s dunkel sein. Wir treffen ein anderes Ehepaar, welches den kurzen Weg zum Gipfel nimmt. Sie sehen, wie es mir geht, und geben mir ein Schmerzmittel. Er sagt mir, wo sein Auto steht, nur 3 km entfernt und ‚nur‘ 350 Höhenmeter runter. Den Weg kenne ich, wir sind ihn vor 2 Monaten gegangen, hoch und wieder runter, ohne Probleme.
Von dort werden sie uns zurück nach Arguineguín bringen. Es handelt sich übrigens um die dritte Partei, welche wir auf dieser Wanderung treffen.
H A L L E L U J A !!!
Auf halbem Weg ‘runter setzt auch die Wirkung des Schmerzmittels ein. Jeder Schritt wird leichter.
Zuhause in Arguineguín fahre ich gleich mit dem Bus nach Puerto de Mogán und von dort mit dem Taxi nach El Molino de Viento, wo das Auto steht.
Am folgenden Tag habe ich Muskelkater in den Beinen, aber keine Gelenkschmerzen. Das Kätzchen bleibt 2 Tage, danach ist’s wieder gut.
Aufbruch: | 03.10.2024 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | März 2025 |
Deutschland
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