DanInsis Reise ins Wunderland
Neuseeland: Bay of Islands
02.01.2007
Heute fuehrte es uns das erste Mal ausserhalb der Stadtgrenze, unser Ziel war Northland, also die Provinz noerdlich von Auckland. Kreativitaet wird hier ganz gross geschrieben. Allerdings galt es vorher noch wichtige Dinge zu erledigen, zum Beispiel mussten wir uns einen fahrbaren Untersatz beschaffen. Fuer schlappe 40 Dollar am Tag sind wir stolze voruebergehende Besitzer eines 4-tuerigen Toyota, 200.001 km Laufleistung, gehalten im wunderschoenen Farbton Grau-Weiss. Die ersten Tests haben einen Verbrauch von 6.6 l auf 100 km ergeben, das stellt uns zufrieden. Als erste Aufgabe erkannten wir schnell, dass es hier in NZ nicht ueblich ist, das Auto aufgetankt wiederzugeben. Unser Tank war leer, und zwar so RICHTIG leer. Das haette uns Mohammed auch ruhig mal frueher sagen koennen. Na, selbst eine Tanknadel weit unter null haben unsere Nerven ueberstanden, und bis auf das gelegentliche unerklaerliche Einsetzen der Scheibenwischer beim Abbiegen managen wir, oder bisher eigentlich eher Daniel, auch das "auf der falschen Seite fahren" ganz gut.
Nach einer letzten Einkaufsrunde bei Esprit, Sushiladen und Supermarkt fuhren wir nachmittags Richtung Bay of Islands, zuvor galt es noch, eine Unterkunft fuer die kommenden zwei Naechte zu finden. Dies stellte sich als aeusserst problematisch heraus, da es hier nicht nur von Deutschen Backpackern wimmelt, sondern auch die Schulkinder und Studenten gerade Ferien haben, und so verbringen wir unsere erste Nacht in einem Schlafsaal, der allerdings nur noch mit zwei weiteren Personen besetzt ist. Ort des Geschehens ist die Kahoe Farm, die einem waschechten Italiener mit perfektem Englisch (!!! ) und seiner neuseelaendischen Frau gehoert. Stefano hat sogar einen WM-Raum (eher Altar), in dem Ballack und Schweinsteiger Trikots haengen, und richtet in der Silvesternacht regelmaessig das vermutlich weltweit erste Fussballturnier des neuen Jahres aus.
Auf der Hinfahrt zur Kahoe Farm betrachteten wir noch einige Sehenswuerdigkeiten, so zum Beispiel die weltberuehmten Hundertwasser-Klos in Kawakawa. Noch nie was von gehoert? Hatten wir auch nicht, sie sind aber unfehlbar schon kilometerweit vor Erreichen des Ortes ausgeschildert. In Paihia, direkt gelegen an der Bay of Islands verspeisten wir unser mitgebrachtes Sushi, durchstreiften die Souveniershops auf der Suche nach einem Pullover fuer Daniel, der seine Fleecejacke in Auckland liegengelassen hatte, und bummelten eisessend mit vielen anderen Touristen an der Hafenpromenade entlang.
03.01.2006
Die Nacht im Schlafsaal war gar nicht so schrecklich, zumal die gesamte Jugendherberge sehr grossraeumig und wunderschoen mit viel poliertem Holz eingerichtet war. Genuegend warme Decken waren zum Glueck auch vorhanden, denn nachts ist es hier einfach viiiiiel zu kalt. Eigentlich wollten wir hoch zum noerdlichsten Punkt Neuseelands fahren, Cape Reinga, aber die Aussicht auf einen weiteren 6-Stunden-Tag im Auto liess uns unsere Plaene aendern. Zusammen mit Sven, einem Studenten aus Dresden brachen wir zu einer 5-stuendigen Wanderung zum nahegelegenen Meer auf. Das Wetter war super, der Weg fuehrte gut gekennzeichnet durch subtropische Waelder, und so meisterten wir locker die zusaetzliche Besteigung der "Nase des Herzogs," bei der wir das erste Mal Gebrauch von "Kletterketten" machen mussten. Unsere Erfolgsgefuehle wurden arg gemindert als die nachfolgenden Touristen barfuss, in Trekking-Sandalen oder in Schuhen ohne Schnuersenkeln die Kletterei bewaeltigten, dafuer erledigten wir den Rueckweg 45 Minuten schneller als den Hinweg. So.
Am Abend fuhren wir mit Sven nach Manganui, wo es einen weltberuehmten Fish&Chips-Laden gibt, den wir natuerlich direkt mal ausprobieren mussten. Ob er wirklich so beruehmt ist, wissen wir nicht, auf jeden Fall war er rappelvoll und der Fisch war auch lecker. Unsere Jugendherberge war mittlerweile genauso rappelvoll wie der Fischladen, da Stefano exzellente Pizzen mit verheissungsvollen Namen wie "Bastian Schweinsteiger" und "Zinedine Zidane" zaubert. Ein echter Fan halt.
04.01.2006
Viel zu frueh mussten wir unser Bett verlassen (diese Nacht verbrachten wir sogar unter einer Decke, ein Doppelzimmer ist frei geworden), da es heute schon wieder nach Auckland zurueck ging. Uebrigens haben wir gar nicht vor, ganz Neuseeland zu sehen, dazu reicht unsere Zeit gar nicht aus. Vielmehr betrachten wir diese Reise als Schnuppertour, das Gleiche gilt dann auch fuer Australien.
Frisch gestaerkt nach Cappuccino und heisser Schokolade von Stefano hoechstpersoenlich zubereitet wanderten wir noch schnell zu einem der hoechsten Punkte in der Umgebung, von dem aus wir einen fabelhaften Ausblick ueber die umliegenden Berge und Buchten hatten. Auch hier schreit die Landschaft nach Heidi-Liedern und Almoedi, sogar eine gefaehrliche Bullenweide galt es zu ueberqueren.
Ein Hauptgrund fuer unseren Abstecher ins Northland war der Besuch der historisch bedeutsamen Gedenkstaette Waitangi, wo am 6. Februar 1840 der "Vertrag von Waitangi" unterschrieben wurde. Dieser erklaerte Neuseeland zur britischen Kolonie (freiwillig ???) und gilt als Beginn der rosigen Zeiten Neuseelands. Soweit zumindest der Film des Besucherzentrums. Fuer Daniels Patentante und ihren Mann wollten wir auch noch ein Foto vor einer ganz bestimmten Holzstatue machen, aber nach ca. 20 Minuten kapitulierten wir vor den vielen Moeglichkeiten (ca. 30 verschiedene Maori-Holzarbeiten streckten uns die Zunge entgegen), schnappten uns den naechstbesten Touristen, drueckten ihm die Kamera in die Hand und machten ein Foto von einer dieser grimmigen Statuen. Das Produkt unserer Bemuehungen stellen wir schnellstmoeglich nebst vieler anderer Bilder in unseren Bericht, aber erstmal wollten wir den Text auf den neuesten Stand bringen.
Auf unserem weiteren Weg nach Auckland suchten wir nach einer geeigneten Stelle, um ein Picknick zu veranstalten, als uns der Name Ruapekapeka Reserveins Auge fiel. "Reserve" hoert sich immer sehr nach Naturreservat an, um so groesser war unser Erstaunen, als wir 5 Kilometer spaeter ein ehemaliges Schlachtfeld erreichten. Vor 2 Stunden hatten wir doch gelernt, dass nach dem Vertrag von Waitangi alles gut war. Hm. Tatsaechlich fanden, wie wir den Schautafeln entnehmen konnten, noch Jahre nach Unterzeichnung des Vertrags viele Schlachten zwischen den Maori und den Briten statt.
Den letzten Zwischenstopp legten wir in einem Park ein, in dem Kauri-Baeume wachsen. Diese Baeume erreichen nach ca. 800 Jahren einen Durchmesser von ca. 6 Metern. Riiiesig. Jetzt galt es nur noch, die verbleibenden 60 Kilometer nach Auckland zurueckzulegen, gottseidank ohne Stau. Auf unserem Hinweg gab es naemlich auf den Weg nach Auckland geschlagene 25 Kilometer Stau!
Daniels Fleece begruesste uns freudig, als wir wieder in der City Garden Lodge ankamen, und so bleibt fuer heute nur noch zu sagen, dass es uns bis jetzt sehr sehr gut in Neuseeland gefaellt!
Aufbruch: | 10.10.2006 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 22.03.2007 |
Vereinigte Staaten
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Neuseeland
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